Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Montag, 13. April 2020

du kommst hier nicht rein, geschlossene Gesellschaft!

Wir alle zusammen haben für Oma ein Osterkörbchen gefüllt.Jeder hat was dazu beigetragen, so dass es kein Osterkörbchen mehr war sondern ein Osterkorb, ein ziemlich schwerer.
Selbstgebackene Makronen von Tochter, Fliederseife und Tofiffee von Waldfeger, dazu Obst, eine Bentobox mit Essen, Klopapier (haha), Muffins, selbstgemachter Eierlikör von Sohn, Osterkarten und Hörbücher und ein Haufen Sachen, die sie hoffentlich zum lächeln bringen. Hat richtig Spaß gemacht, diesen Korb zu füllen! Wir sind dann am Samstag zu viert - Waldfeger, Sohn, ich und der Korb - zu Oma's Wohnstift, um sie zu besuchen. Richtig besuchen kann man die Oma ja garnicht  mehr, die Senioren sind ziemlich eingeschränkt in ihrem Bewegungsradius. Heißt, das ganze Haus steht unter Quarantäne.
Es wurde sogar an der Toreinfahrt ein Zelt aufgebaut, in dem 3-4 Security-Kerle aufpassen wie ein Luchs, dass keiner den Senioren zu nahe kommt oder sonst irgendwelche Dummheiten macht.
Wir nähern uns dem Zelt und werden sofort von einem der Aufpasser ausgebremst. Den Korb müssen wir abgeben, obwohl wir gesagt haben, dass die Oma gleich auftaucht. Der Türsteher kommt sich sehr, sehr wichtig vor und ist sich seiner Verantwortung so bewusst, dass er uns anfaucht und uns lautstark mit den Abstands-Regelungen bekanntmacht. Wie aufmerksam von ihm. Oma ist jetzt da, wir stehen wie die Orgelpfeiffen am Eingang und unter den missbilligenden Blicken der Sicherheitsbeauftragten schlendert Oma einfach an denen vorbei, parkt ihren Rollator VOR dem Mäucherchen und nimmt Platz. Wir stehen in ca 2 Meter Abstand zu ihr am Wegesrand. Da baut sich der Gorilla vor Oma auf und will uns weiter weg scheuchen, wir machen ihm wohl nicht den vertrauenswürdigsten Eindruck. Nein, 2 Meter sind ihm nicht genug und am liebsten hätte er uns wohl eine Markierung für die Füße mit Kreide auf den Gehsteig gemalt. 10 Meter weiter. Die Art, mit der er uns in unsere Schranken weist, lässt darauf schließen, dass wir nicht im entferntesten würdig genug sind, hier stehen zu dürfen. Ahnungslos wie wir sind können wir froh sein, wenn uns wenigstens EINER mal sagt, wo's lang geht!
Sicherheit ist wichtig, klar, aber man kann's auch übertreiben. Mr. Wichtig lässt uns keine Sekunde aus den Augen. Ihm wär wohl am liebsten gewesen, wir wären einfach im Auto auf dem Parkplatz 20 m weiter geblieben und hätten der Oma unser "Frohe Ostern" durch ein Megaphon zugebrüllt!
Also die Stiftsbewohner sind schon gut behütet, da beißt die Maus keinen Faden ab!
Wenn mein Chef genauso Wert auf Sicherheit legen würde, dann dürfte ich eigentlich garnicht mehr arbeiten. Beim Blutabnehmen muss ich mit den Patienten auf Tuchfühlung gehen, da ist nix mit meterweise Abstand! Aber das interessiert jetzt nicht.
Die Oma ist mit ihrem Korb dann brav zurück in ihr Zimmer und ruft uns später an, sie freut sich sehr und findet das richtig gut!
Finden wir auch!





Und jetzt?
Ostern ist vorbei, Urlaub ist vorbei und morgen gehts wieder los mit dem Alltagstrott.
Ich hab 8 Wochen vor mir, 8 Wochen mit Mundschutz. Also 8 Wochen ohne zu atmen. Freu mich schon!
Atemlos durch's Labor ... lalalaaaaaaa

übrigens hier noch was schönes:
Da der Brunnen unserer Siedlung nicht geschmückt wurde dieses Jahr, haben wir das selber in die Hand genommen, Steine bunt angemalt und auf den Brunnen gelegt. Ich find' das ne super Aktion! Haben auch einige mitgemacht!





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