Draußen stürmte es.
Mausloch
Blogparade zum mitmachen!
Freitag, 30. Oktober 2020
Draußen stürmte es
Donnerstag, 29. Oktober 2020
Apfelkuchen ist nur ein Vorwand
Ich hab Urlaub. Der Bub ist krank. Der Mann hat Nachtschicht. Ich bin negativ. Draußen stürmt es.
Das waren die Fakten, ich sitze gerade im Wohnzimmer vor dem Laptop, hör das neue Ärzte-Album "Hell" auf youtube und werde mich in 20 min fertigmachen. Erst geb ich die bereits gekaufen Süßigkeiten bei einer aus der Bauernfeindgruppe ab und dann fahr ich weiter zu Oma. Bin ja keine Gefahr für die Menschheit mehr. Also kann ich auch Oma besuchen, ist eh viel zu lange her. Omaentzug!
Und das mit Halloween, es wurde wild diskutiert, ob man die Kinder auf die fremden Häuser und die dazugehörigen Menschen darin loslassen könnte. Diverse Alternativen wurden gesucht, bis eine meinte, den ganzen Süßkram sammeln zu wollen um es beim Hort abzugben. Da wird das dann an die Kiddies verteilt. Alle freuen sich. Passt, find ich! Erst hab ich einen eigenen Plan ausgetüftelt, ich wollte den kleinen Baum vor dem Haus mit kleinen Süßigkeiten-Tüten behängen, ein paar Taschentuchgeister dazwischen. Dann hab ich ein paar Stunden lang überlegt, ob sie die Arbeit lohnen würde. Ich hab natürlich lauter kleine, entzückend verkleidete Hexen und Zauberer gesehen, wie sie sich über die Bonbons, die im Baum hängen, freuen. Dann kam aber die Realität dazwischen und hat mich daran erinnert, dass sich auch sehr große eher unentzückende Kinder hier rumtreiben und wahrscheinlich auf einmal den ganzen Baum abräumen würden. Große Kinder, kleine Kinder, gscheide Kinder, bleede Kinder. Also lass ichs sein. Ganz. Es wird auch nicht dekoriert oder die geliebte Leuchtkette aufgehängt - nix is heuer! Ich geb den Süßkram ab und dann is gut. Alles fällt aus. Und regnen tuts auch.
Aber immerhin bin ich offiziell negativ getestet und trau mich wieder, die Oma zu treffen. Auf nen Kaffee. Wir sehen uns immer seltener, das ist super schade. Entweder bin ich zu müde oder zu gefährlich. Aber heute bin ich friedlich. Leider auch etwas unkonzentriert, aber friedlich.
Montag, 19. Oktober 2020
Der Waldfeger
hier wird nicht gefeiert !
Der runde Geburtstag ist eigentlich ziemlich an mir vorbeigeschlichen. Ohne besonders Aufmerksamkeit zu beanspruchen. Und ich war ganz angemessen cool und lässig, den ganzen Tag lang. Das könnte auch daran gelegen haben, dass ich durch einen ganz speziellen Schlamassel auf Arbeit überraschend frei bekommen hab. Das war schön! Ein geschenkter freier Tag. Und den hab ich genossen, mit Mama-Filmen und Sofa und Tee und langem Frühstück. Herrlich!
Mittwoch, 14. Oktober 2020
sweet little nineteen
Und da bin ich schon wieder isoliert von der Außenwelt! Allerdings darf ich diesmal raus zum arbeiten. Ohne Kontakt zu anderen Menschen. Was für ein Spaß! Heute am Sonntag waren wir schon fleißig am Patienten umbestellen, es betrifft diesmal nicht nur mich sondern die ganze Belegschaft. Natürlich eine reine Vorsichtsmaßnahme, aber mit großen Auswirkungen.
Das bedeutet, die kommende Woche wird spannend. Nicht nur, weil der Alltag brutal unterbrochen wird, sondern auch , weil ich einen runden Geburtstag hab! Ich werd am Dienstag 50, stell dir das mal vor! Naja, wer rechnen kann: körperlich bin ich 95, geistig 30, im Herzen 25 geteilt durch drei = 50. Da kannste mal sehen. Damit muss ich eben jetzt arbeiten, aber glauben kann ichs nicht so recht. Ursprünglich wollte ich zu meinem fünfzigsten alle zum brunchen einladen, aber Corona grätscht dazwischen. Dann also nur normal essen gehen, zum Lieblingschinesen. Aber Corona grätscht dazwischen. Also muss mir der Bub Schinkennudeln kochen. Wer weiß, wann ich das nachholen kann! Es ist so viel nachzuholen!
Nichteinmal umarmen darf ich wen am Geburtstag. Das ist bitter.
Der Geburtstag vom Bub war dafür echt schön! Abends gings ins Hashi, dem Lieblingsjapaner. Lauter feine Sachen bestellt. Ich mag das ja, viele kleine "Tapas" zu kriegen, ist eigentlich viel spannender als nur ein Hauptgericht. Grade beim Japaner!
Mittwoch, 30. September 2020
Alte Schule altes Haus, ich danke dir
Ab jetzt sitz ich auf Kohlen! Ich komme grade zurück aus der Praxis, wo der 2. Abstrich genommen wurde. Da sehe ich meine Kollegen rotieren, mit hängender Zunge, und ich bin völlig weg vom Schuss. Hab zu Hause grade mal bisschen aufgeräumt und gesaugt. Und ein Nickerchen gemacht. Ich sollte mich schämen! Wenn das Ergebnis morgen schon kommt und wie erwartet negativ ist, bin ich sofort auf dem Weg zur Arbeit! Man hat ganz schlimm das Gefühl zu schwänzen, weil man ja keinerlei Symptome hat. Außerdem möchte ich morgen bitte den Bub umarmen, der wird nämlich 19 Jahre alt! Ein "Kindergeburtstag" ohne Mamaknutscher - wo gibt's denn sowas??
Gestern hab ich einen Bericht über den Neubau der Maria Ward Schule gelesen. Ich bin ja innerlich etwas zerrissen, weil ich meine alte Schule sehr gemocht hab. Jetzt ist sie abgerissen. Ausgelöscht. Alle Erinnerungen weggebaggert. Jaa ich freue mich für all die Mädels, die die neue tolle Schule gebaut kriegen. Soll ja super nachhaltig und modern werden. Die modernste Schule Bayerns, heißt es.
Schau: Neue Maria Ward Schlule
Aber nostalgisch wie ich bin, hängen meine Gedanken an den alten Räumen. Fing schon beim Schulweg an. Wenn man zum Haupteingang ging, musste man am Klosterbau vorbei, der damals mit Efeu überwachsen war. Frühmorgens haben da unzählige Vögel drin gezwitschert und das war schön! Da hab ich sogar den walkman ausgemacht. Kurz vor der Tür stand eine Marienstatue, die ich immer begrüßt hab. Im Eingang wurde man von Sr. Benigna begrüßt, indem sie mit Argusaugen aufgepasst hat, dass nur die reingehen, die rein dürfen! Wehe, ein Junge hat sich hierher verirrt, um seine Freundin direkt vom Klassenzimmer abzuholen - Sr. Benigna war ihm auf den Fersen und hat jeden männlichen Eindringling kurzerhand rausgeschmissen! Keine Chance. Und es haben etliche versucht!
Weiter zum Schulweg. Über große, blanke Fliesen ging ich die Treppe runter. Links nach oben war der Gymnasialbau, rechts nach unten gings zur Realschule. Ein langer Gang führte an den Sekretariaten vorbei, damals gab es die Aula noch nicht, dafür eine Glaswand, hinter der der Klostergarten angelegt war. Quadratische Beete mit lehrreichen Pflanzen. Rechts durch die Glastür gins zu den Klassenräumen, im EG die Grundschule, drüber die Realschule. Es gab alte Tafeln mit einem Schwamm, älter als der Böhmerwald. Besser als jede Impfung. Die Tische standen konservativ in drei Reihen hintereinander, dazu Holzstühle.
Die 5. und 6. Klasse verbrachte ich in hinteren Bau im Ergeschoss, das später das Büro der Realschulleiter wurde. Das Klassenzimmer war cool, weil komplett im Schatten und mit Blick auf die Innenhofwiese und Bäume. Einmal ging dort hoher Besuch vorbei - eine Schwester Oberin aus der Erzdiöz ..Diezi ... aus Bamberg, gefolgt von einer Schar aufgeregter Mitschwestern. Unsere Lehrerin Sr. Theodora war ganz hibbelig und weil Frühling war öffnete sie das große Fenster uns ließ uns ein Ständchen singen. "Ich ging durch einen grasgrünen Wald" - dreistimmig. Die Schwestern blieben stehen, hörten zu und freuten sich sehr. Das wiederum hat Sr. Theodora sehr gefreut und Mathe war dann garnicht mehr so schlimm.
Dieses Klassenzimmer war auch aus einem anderen Grund cool. Gegenüber führte eine Tür nach draußen und gleich rechts an der Wand hing ein Thermometer. Ab 27 Grad gabs Hitzefrei, also musste gegen 11 Uhr ständig jemand von uns aufs Klo, um rauszuschleichen und das Thermometer mit nem Feuerzeug etwas anzuregen. Wir wussten, dass Sr. Weißichnichtmehr dann draufschaut und sie hatte die Macht. Wenn es dann kurz nach 11 klopfte, brach spontaner Jubel aus und Sr. Habichvergessen stand lachend in der Tür "Um 11:15 Hitzerfrei!"
Bis man 12 war, durfte man in die Tagesbetreuung. Dann gab es ein Mittagessen im Speisesaal. Dieser Saal lag unter der Eingangspforte im Keller und wurde seit der Erbauung in den 60ern nicht mehr verändert. Da standen noch original 5-Freunde und Pucki-Bücher im Regal, Plastikpuppen mit gehäkelten Kleidern und Brettspiele, die nur noch an einem Hauch Karton zusammenhielten. Wir saßen an 6er Tischen und wenn du was trinken wolltest, musstest du den Becher hochhalten. Eine Schwester eilte dann mit der großen Zinnkanne herbei und schenkte einen undefinierbaren, leckeren kalten Tee aus. Die hielten wir in Bewegung, die arme! Aber anschließend halfen wir ihr, die Schnecken aus den Klöstergarten-Beeten zu sammeln.
In dieser Schule hab ich Nähen gelernt, Stricken, Steno, Charleston tanzen, Schreibmaschine und wie man mit einem zerstreuten Physiklehrer umgeht, der ununterbrochen plappert, uns zwingt von der Tafel abzuschreiben und gleichzeitig mündliche Noten vergibt. Wehe dem Mädchen, das eine Frage hat. "Herr Prelitsch?""Herr Preeelitssssch!!!" "HERR PREEEEEELITSCH !!!" ... "KARL!" - "Ja?"
Es war die einzige Schule, an der man Verweise kassieren konnte wegen Tragens zu kurzer Röcke. Es gab auch ab und zu eine Durchsage, dass man doch bitte die Schule nicht mit einem Badestrand verwechseln soll. Der gute Herr Schuster! Meine Freundin war ungeschlagene Meisterin im Verweise sammeln! Wir bewunderten sie alle. Und wenn wir regelmäßig in die hauseigene Kapelle gingen und /oder zur Beichte, legte uns Sr. Theodora ein Strickjäckchen um die Schulter, wenn sie der Meinung war, das Hemdchen war nicht züchtig genug. Ansonsten war Sr. Theodora ganz ok, mit ihrem Kleid konnte sie beim Völkerball prima den Ball einfangen! Und einmal durften wir ihre Frisur sehen, als Tanja ihr beim Rausrennen aus Versehen den Schleier vom Kopf gerissen hat. Sie lachte.
Ich vermisse sie. Und die ganzen Geschichten, es gibt noch so viel mehr! Und die Schule. Sie war alt, aber voller Charme und Seele. Dass muss der Neubau erstmal schaffen!
Montag, 28. September 2020
Mama schwappt über
Manchmal, wenn ich so vor mich hin denke, merke ich, dass ich ganz schön bescheuert bin.
Meist sitze ich dann im Auto, weil ich da ungestört grübeln kann, und hab das Gefühl, dass ich in meiner Nostalgie ersaufe, dass mein Mamaherz durchdreht und ich den Gedanken, dass die Kinder groß sind, fast nicht ertragen kann. Nein falsch, dass die Kinder nie mehr klein sein werden, das ist das Schlimme! So wie die beiden grade sind, knapp unter und knapp über 20, sind sie phantastische Menschen! Aber grade jetzt, wo ich in meinen Musik-Memoiren beim Kindergarten angelangt bin und die Rolf Zuckowski-Lieder runtergeladen hab, da trifft mich die Erkenntnis wie ein Baseballschläger voll in die Fr .. voll ins Gesicht! Die Zeit ist vorbei. Aus. Nie mehr. Nie mehr basteln, nie mehr spielen, nie mehr Kiddies baden, mit ihnen backen, Spielplatz oder ins Bett bringen. Damals hats echt oft genervt und ich hab mir vorgestellt, wie genial das wird, wenn die Kinder groß sind und selbstständig.
Klar ist das toll, aber die bleiben so, die werden nicht mehr 5 Jahre alt! Die werden sogar noch größer und noch älter und noch erwachsener!! Das liest sich jetzt, als hätte ich sie nicht mehr alle, neneee ich bin schon relativ intelligent. Aber ich vermisse die Zeit, als die beiden "Stups der kleine Osterhase" gebrüllt und im Schlafanzug im Garten Ostereier gesucht haben! Ich will wieder den Buggy schieben und die Windeln wechseln. Ich will Wolkenbäder machen und am Volksfest winkend am Kinderkarussell stehen.
Es gibt einen song, der den Nagel auf den Kopf trifft. Wenn ich so schlimm in Nostalgie versumpfe und dieses Lied höre, sind alle Schleusen offen und ich heule Rotz und Wasser! Natürlich im Auto. Die Fußgänger, die an mir vorbeigehen, schauen immer ganz komisch.
Aber wenn das Herz überschwappt vor Liebe, was willste da machen?
und außerdem ... vielleicht bin ich ja irgendwann mal eine Oma und dann !!!!!!!!!! *lach
Sonntag, 27. September 2020
Sabinchen und die Musik 10
Wenn der Nachwuchs angekommen ist, hat man keine Zeit mehr. Für nix. Und deswegen sinkt die Aufmerksamkeit gegenüber der aktuellen Musik erstmal rapide ab. Als frische Mama achtest du nicht darauf, was du hören möchtest. Wann auch, du hast ja eh keine Zeit. Da läuft höchstens mal das Radio in der Früh, wenn du das Fläschchen machst. Und den Kaffee. In der Reihenfolge. Ein paar einzelne songs schnappt man so zwischendurch auf. Zum Beispiel das neue Lied von den Ärzten Männer sind Schweine. Oder Sasha If you believe. Wenn die Omas und Opas mal auf die Zwerge aufgepasst haben, sind wir ausgegangen. Da wird die Kellerkneipe zum Abenteuer!. So kostbar. Da hörste dann ein bisschen Erwachsenen-Musik, Bad touch von Bloodhound Gang mochte ich, Pretty fly for a white guy von The Offspring, American Pie von Madonna und Can't get you out of my head von Kylie Minogue. Im Spaßzelt von Rock im Park hab ich zum ersten mal It's my life von Bon Jovi gehört. Das war so richtig gut, das ganze Zelt hüpfte auf und ab und ich hatte richtig doll Spaß! Da war ich so Ende 20/Anfang 30. Man sieht ja die Vergangenheit immer etwas verklärt, aber ich denke, zu der Zeit war ein fach alles in Ordnung. Job save, Beziehung save, Familie save. Geld hatte ich wenig aber es ging. Schöne Zeit.
Ich erinner mich sehr gern an meine Anfänge als Mami. Obwohl ich super unsicher war, weil man grundsätzlich der Überzeugung ist, alles falsch zu machen, was man falsch machen kann. Vor allem, wenn man die anderen Mamis so hört. Totale Verunsicherung! Die anderen wussten irgendwie immer auf allen Gebieten Bescheid, aber sowas von! Klamotten, Nahrungsmittelzusätze, Babytees, Baby-Massage-Techniken oder die aktuellen Charts der Babyhitlisten! *lach Ich tauchte ein in die Welt der Kinderlieder!
Wisst ihr was die Bienen Träumen ? Wer hat die schönsten Schäfchen? Der Mond ist aufgegangen
Und du singst es gern! Du siehst dein wunderbares Baby an und singst. Der führende Sieger der Kleinkind-Lieder ist ungeschlagen Detlev Jöcker. Zumindest damals.
1-2-3 im Sauseschritt aramsamsam aramsamsam Dicke rote Kerzen Alle Leut
Aber dann, spätestens wenn der Kindergarten losgeht, ist's vorbei mit Duziduzi, dann kommt der Meister himself: Rolf Zuckowski! Und singt sich für die nächsten 5 Jahre in dein Bewusstsein. Du hörst es überall - zu Hause, im Auto, im Kindergarten, auf Geburtstagspartys, bei Sommerfesten und sogar noch in der Grundschule. Wenn du Kinder hast, führt kein Weg an Rolf Zuckowski vorbei!
Hausarrest
Ich komm mir vor wie eine Aussätzige. Auf was man alles achten muss, wenn man in Quarantäne ist. Wir desinfizieren alles! Echt alles, jeden Griff, jeden Pfannenstil, die Fernbedienung - alles. Aber schlimm ist der Abstand, den ich einhalten muss. Vor allem, wenn Tochter vorbeikommt. Das war vielleicht unheimlich! Da ich zum Geburtstagsessen nicht mitgehen kann, wollte ich vom Hausflur aus winken. So komisch, wenn man sich dem Kind nicht nähern darf. Hat mich ein bisschen überfordert.
Sonntag, 20. September 2020
keine Schulter zum Anlehnen
Der Dienstag endet ganz friedlich und normal, ich putz mir dir Zähne, geh ins Bett und lese so lange, bis mir die Augen zufallen. Gute Nacht. Um 4:30 Uhr wach ich auf mit höllischen Schulterschmerzen. Wusste nicht, wie ich mich lagern soll, der Schmerz ist so stark und lässt sich nicht wegentspannen. Ich steh auf und krieg ein bisschen Panik, weil ich den rechten Arm nicht mehr bewegen kann. Die Hand schon, aber nicht den Arm. Garnicht. Wie doof das ist, merke ich gleich anschließend auf dem Klo. Dann in der Küche einen Kaffee machen, einhändig. Ich drück mir umständlich zwei IBU raus und setze mich. Was mach ich jetzt? Jede Bewegung mit dem Arm scheitert und tut echt weh. Da eine meiner Superkräfte darin besteht, sich ruckzuck in Dinge reinzusteigern, wächst die Panik immer mehr. Ich hatte einen schlimmen Traum in der Nacht, mit einsperren und foltern und Angst und Schrecken. Hab ich mich vielleicht so arg verspannt, dass die Schulter so übel dran ist? Was sonst könnt's sein? Und geht das wieder weg oder bleibt mir das? Und wie lange?
Montag, 14. September 2020
Freizeit lost
An so Tagen wie heute hab ich das Gefühl, gar keine Freizeit zu haben.
Das liegt an einem sehr anstrengenden Montagvormittag, mit Überstunde und Einkaufen im Anschluss - in dieser fiesen Septemberhitze. Da komm ich dann heim, schleppe mich mit letzter Kraft nach oben, damit ich mich umziehen kann. Und falle dann komaartig aufs Sofa um sofort einzuschlafen. Da lieg ich dann und schlaf und schlaf und wache erst auf, als die Melodie von The Simpsons auf Pro Sieben losgeht, das kann ich nämlich nicht leiden. Und dann sitz ich wie bedröppelt da, versuche mich zu bündeln und zu sammeln. Jemand muss das Abendessen kochen. Und dann kommt die Erkenntnis, dass ich den kompletten Montag Nachmittag verpennt hab. Ärgerlich. Dienstags kann ich Mittags nur kurz ausruhen weil ich Nachmittags wieder in die Arbeit zurück muss und Mittwoch könnt ich wieder vom Heimkommen bis zum Abendessenkochen einfach nur schlafen. Schlimm! Die ganze Woche ist bestimmt von arbeiten und schlafen, arbeiten und schlafen. Da ist kein Fitzel Energie mehr aufzutreiben um irgendwas anderes zu machen. Eine Ladung Wäsche zu waschen zB oder Sachen erledigen im Einkaufszentrum. Es gäbe da einiges! Nichtmal schöne Sachen wie lesen sind drin! Irgendwann wird mir bewusst, dass ich 65 bin und hab keine Ahnung, was mit all der Zeit passiert ist!
Heute ist Montag, es ist Abend und ich schreibe, weil ich jetzt endlich ausgeschlafen hab und das Essen noch 20 Min im Ofen braucht. Schwuppdiwupp ist der Tag vorbei und es kommt der Dienstag des Grauens. Morgen ist mein Laborkalender übervoll bestellt, wobei morgen auch noch geballt all die Patienten kommen, die ich und die mich nicht leiden können! A-Patienten, Sie verstehen? Und dazu wird es heiß, heißer, Labor brennt! Bin gespannt, wie oft ich morgen angemotzt werde, weil ich mit hängender Zunge mein Bestes gebe. (Grrrrr) Bin jetzt schon sauer!
Heissa sprach Sabine, heissa das wird ein Spaß
Donnerstag, 10. September 2020
Sabinchen und die Musik 9
An Silvester 1995/1996 gabs was zu feiern! Und das taten wir ausgiebig im Pflaumenbaum, da wo wir uns kennengelernt haben. Ich erinner mich super gerne an diese Silvesternacht, tolle Stimmung im Raum und bei uns, so gut, dass wir von einem Filmteam aufgenommen wurden. Wenn du total abgehst vor lauter Glück und zu diesem song (link) laut singst und tanzt - und dann gefilmt wirst! *lach !!!
Aber das war uns egal, wir waren einfach happy. 1996 hat einiges rausgebracht, gutes, supergutes und richtig schlimme Sachen. Ich war ja schon überzeugt, dass die neunziger NICHT mein Jahrzehnt waren und hab dementsprechend skeptisch auf die Hitlisten geschielt. Ganz vorsichtig. Und ab und zu hab ich da tatsächlich was ganz schönes entdeckt! Alanis Morissette, Toni Braxton, Sinead O'Connor oder Ärzte - natürlich! So wahnsinnig viel Musik hab ich in dem Jahr nicht gehört, ich hab eher ganz viel geschlafen und Caretta-Eis gegessen! Ab Juli bin ich dann nicht mehr in die Arbeit gegangen, das war einfach viel zu anstrengend. Und während im Radio Maccarena, Coco Jambo und Lemon Tree gedudelt wurde, hab ich plötzlich eine völlig andere Musikrichtung eingeschlagen. Freiwillig. Auf einmal klang mein Abend so: ganz was anderes
Freitag, 4. September 2020
up, up and away
Weil das diesjährige Volksfest aus coronadurchweichten Gründen auf mehrere Plätze in der Stadt verteilt wurde, um so der riesengroßen Menschenansammlung zu entkommen, steht nun ein Riesenrad auf dem Hauptmarkt. Weniger große Menschenansammlungen werden wohl von den Stadtoberhäuptern toleriert. Wir waren uns nicht sicher, ob wir das gut finden sollen oder nicht, aber nach reiflicher Überlegung siegt die Neugier, die Altstadt aus der Perspektive des Riesenrads zu sehen. Einmalige Gelegenheit, kommt wohl - hoffentlich - nie mehr.
Und so steigen Waldfeger, Oma und ich in die Gondel und lassen uns nach oben tragen. Die Aussicht, die sich uns geboten hat, fegt für ein paar Minuten jeden Ärger über Menschenmassen, Sinn oder Unsinn und all die Vorschriften beiseite, um Platz zu machen für pure Freude! Das hat sich mal richtig gelohnt!
Guckst du:
Montag, 31. August 2020
Sabinchen und die Musik 8
Die Neunziger plätschern so dahin, ich bin erwachsen, fliege zum ersten Mal allein mit ner Freundin in den Urlaub und ziehe von zu Hause aus. Dieser "erste eigene" Urlaub ist geprägt von dem song aus der Baccardi-Werbung: Summer dreaming erübrigt sich zu sagen, dass es eine geniale Zeit war! Wir haben uns auch super verstanden, meine Freundin und ich. Wenn ich mich im Bad für den Abend fertig gemacht hab, hat sie ihre Musik gehört. Sowas wie Dr Alban, The KLF oder Mr.President und wenn sie im Bad war, hatte ich freie Bahn für meine Musik, zB Guns'n Roses, Nirvana oder auch Alice Cooper. Hat super geklappt!
Ich bin zwar Anfang der 90er dem Rock und auch den Oldies treu geblieben, aber alles aus den Charts fand ich jetzt auch nicht soo doof. Klar, es gab einiges, für das ich mich fast geschämt hätte wie Marusha oder Blümchen. Himmel! Aber ab und zu gabs auch gute Stücke. Ich mochte To be with you von Mr, Big, Friday I'm in Love von The Cure, All for Love von Adams/Sting/Steward, Should I stay or should I go von The Clash und Cotton Eye Joe von Rednex fand ich lustig. Hier ist ein geniales Mixtape, das ich mir gebastelt hab:
Knockin on heavens door - Guns'n Roses * Smells like teen spirit - Nirvana * Temple of Love - Sisters of mercy * Nothing else matters - Metallica * Cats in the cradle - ugly kid Joe * Crazy - Aerosmith * Schrei nach Liebe - Die Ärzte * Sascha - Hosen *
- überhaupt die Toten Hosen kamen gut an bei mir. Hier kommt Alex war mal ganz groß vertreten in meinem walkman oder Wünsch dir was, Niemals einer Meinung, Disco in Moskau, Verschwende deine Zeit und Alles aus Liebe. Den ersten Kontakt mit den Hosen hatte ich über ihre Schlagerverarsche. Ich hab nicht die leiseste Ahnung, woher ich die songs hatte. Aber das Album musste her!
Schokohörnchen im Regen
Es ist fast halb elf und ich übrlege, ob ich jetzt gleich losfahren soll oder erst am Nachmittag. Ich will nämlich ins Frankencenter und muss verschiedenes erledigen. Das ist ziemlich aufwändig und deshalb wollte ich mir den Rollator von meiner Mama ausleihen. Die hält aber von halb zwolf bis zwei Mittagsruhe.
Ich entscheide mich für Nachmittag. Um halb drei bin ich bei Mama und sie leiht mir nicht nur den Rolli sondern fährt auch gleich mit, ein Transfer zum Einkaufen ist ja nicht übel. Ich warte vor dem Supermarkt und fahr sie wieder nach Hause. Weiter gehts. Da ist eine Sparkasse, da müsste ich auch mal schnell - der Kontoauszugdrucker druckt ewig, bin bestimmt 10 Minuten da drin. Weiter gehts. Oh, da ist eine Apotheke, schnell rein und das Rezept einlösen. Weiter gehts, es ist kurz nach vier und es regnet stark. Als ich gerade bei Tochter's Arbeit vorbeifahre kommt mir der Gedanke, dass ich das Kind bei dem Platzregen nicht heimlaufen lassen kann. Ich ruf durch, wann sie Schluss hat, ok die halbe Stunde kann ich warten. Ich hole mir bei der Tanke gegenüber eine Illustrierte und ein Schokohörnchen. Dann parke ich direkt vor Tochter's Arbeit und beiße bei strömenden Regen in mein Hörnchen. Der Regen schwächt ab. Tochter kommt, weiter gehts.
Sie muss ein Kündigungsschreiben in einen bestimmten Briefkasten werfen, hat aber keinen Briefumschlag. Ich halte bei Aldi. Tochter kommt zurück ohne Umschläge. Weiter gehts zum nächsten Schreibwarenladen. Dann zum Zielbriefkasten. Die Kündigung ist drin, hurra! Weiter gehts, Tochter zu Hause abliefern. Mittlerweile regnet es garnicht mehr. Eigentlich hat es schon aufgehört, als wir losgefahren sind.
Weiter gehts zum Frankencenter, es ist schon sechs Uhr und ich bin irgendwie müde, aber ich will das jetzt durchziehen. Ich parke auf dem obersten Deck, hieve den Rolli aus dem Auto und wackel zum Aufzug - defekt! Also wieder zurück, Rolli zusammenklappen und ins Auto, weiter gehts ganz runter, wo ich nur über die Straße laufen muss. Rolli wiede raus, auseinanderfalten und ab zum Karstadt. Eine gelangweilte Verkäuferin umkreist mich auffällig unauffällig und geht mir auf die Nerven. Sie quatscht mir eine Kundenkarte auf und nachdem ich ein paar der Sachen gefunden hab, in den ersten Stock zum bezahlen und wieder runter gefahren bin, will ich nur noch heim. Ich schlurfe mit dem Rollator zum Auto, packe alles zam und fahr heim. Mein Fuß tut weh, meine Klamotten sind durchgeschwitzt und ich bin erledigt.
zu Hause wartet die Couch und ein Sohn, der das Abendessen kocht. Mama knocked out, nicht mehr belastungsfähig.