Heute muss das Mausloch wieder als Kummerkasten herhalten.
Es gibt Ärger. Wir sind 4 1/2 Kolleginnen und 1 1/2 Lehrlinge. Kollegin Elfe steckt grade in der Grauzone. Im Prinzip sind wir ein gutes Team, ich mag sie alle. Manchmal nervt die eine oder andere, aber ich arbeite gern mit denen zusammen.
Jetzt ist da aber ein schwarz gewordenes Schaf dabei, das uns Kummer macht. Kollegin X verhält sich unkollegial, bespricht nichts mit uns, maßregelt ganz gerne und das am liebsten lautstark vor den Patienten. Und wir finden, das geht so nicht.
Kollegin Y zieht tatsächlich in Erwägung, die Praxis zu wechseln, weil sie keine Lust mehr auf ständige Schimpfe hat. Ist verständlich, aber niemand will Kollegin Y irgendwo anders hingehen lassen! Wir brauchen sie und wir mögen sie!
Zeitgleich überlegt Kollegin Z genau das gleiche. Wenn sich das Kollegenklima nicht ändert, geht sie auch. Sie ist ziemlich fertig.
Der Super GAU!
Ich selber hab keine Probleme mit Kollegin X, ich bin aber auch geübt im Umgang mit nicht so einfachen Menschen.
Was tun? Während unsere externe Personalfrau für Kollegin Y quasi hinterrücks einen anderen Arbeitsplatz in Aussicht gestellt hat, fallen wir hier aus allen Wolken!
Falsche Richtung!
Wir müssen reden. Es wird bald eine Krisensitzung stattfinden. Das Problem ist:
Wie sprechen wir das an?
X und Z sind starke Persönlichkeiten. Stark und lautstark! Y ist leise und genauso empfindsam wie ich.
Wie sagt man jemand, den man gern behalten würde, dass er sich falsch verhält und freundlicher sein soll? Zu uns und zu den Patienten. Aber hauptsächlich zu uns.
Unser Team soll nicht auseinanderbröckeln, zumal wir sowieso schon oft unterbesetzt sind.
Dann können wir auch gleich zumachen. Wir arbeiten oft schon auf'm Zahnfleisch, wenn jetzt noch eine fehlt, oder sogar zwei - Ersatz gibt's nicht - dann werfen wir das Handtuch.
So ein Scheiß! Ich bin ratlos. Wenn das Thema konkret angesprochen wird, gibt es entweder Geschrei (weil niemand den anderen ausreden lässt) oder Tränen. Oder beides.
Als ich mich heute Abend von der Chefin verabschiedet hab, sah sie echt fertig aus. Und mir geht das auch ständig im Kopf rum.
Irgend jemand eine Idee, wie man das behutsam auf den Tisch bringen kann?