Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Dienstag, 6. September 2016

da capo

Es ist garnicht so einfach, sich wieder an die neue/alte Tatsache zu gewöhnen. Der Urlaub ist vorbei und damit auch die schönen Tage, an denen es Gespräche gab, Gelächter und Fröhlichkeit. Es ist alles eine Frage der Gewohnheit. Aber ich vermisse es schon. Es war eine gewisse Leichtigkeit da. Ein Gefühl von so könnte es immer sein. Und jetzt ist es vorbei, der Arbeitsalltag hat begonnen und Schweigen breitet sich aus.
Ich erwische mich dabei, wie ich meinen alten Selbstschutzpanzer wieder zuschnüre, der aus feinstem Teflon ist. Nichts dringt durch und alles perlt ab.





Montag, 22. August 2016

Ferien in Stelle

Ein bisschen Bammel hatte ich schon, zum ersten Mal alleine so ne weite Strecke zu fahren .. ich hab mir alles zurecht gelegt - Cola, Brötchen, CD's, Taschentuch. Alles griffbereit.


Dann gings los, um 9 Uhr. Erstmal tanken und dann auf die Autobahn. Ich hab beschlossen, erst die Musik anzumachen, wenn ich auf der richtigen Autobahn bin. Der Himmel ist blau, die Strasse relativ frei und meine neue Lieblingslieder-CD sehr laut. Zum hemmungslosen mitsingen.
Erste Pause kurz vor Leipzig mit einem Fischbrötchen. Dann weiter mit dem Hörbuch "Saeculum" von Ursula Poznanski. Ist spannend und so schaff ich die weitere Strecke ganz gut. Ein Mega Stau von ca einer Stunde - macht nichts.
Als ich dann endlich am richtigen Bahnhof in Stelle war um die beiden Herren abzuholen, war ich froh! Geschafft!! Und das Ferienhaus finden wir auch ganz schnell, am Kuhstall vorbei übern Feldweg. Die Wohnung ist super! Neu und sehr geschmackvoll. Papa und Sohn tragen die Sachen hoch und wir gehen gleich einkaufen fürs Frühstück, ohne Sohn, der hütet die Wohnung.
Ich freu mich, dass sie Stimmung gut ist, hoffentlich bleibt das so. Ich meine, so eng aufeinander, zum ersten Mal nur zu dritt. Und ich vermisse Tochter ein bisschen.
Wir räumen uns ein und machens uns gemütlich, bei Nudeln mit Lachssoße und wir werden sehr albern. Morgen gehts los, sehr früh, die Karten im Touristikbüro in Soltau besorgen und dann direkt zum Heidepark. Ich liege in einem Retro-Bett. Oder ist es vintage? Auf jeden Fall ist es alt und dunkelbraun und vermittelt einem das Gefühl, in einem Museums-Bett zu liegen. Die Matratze ist hart, aber das merke ich kaum - bin schon eingeschlafen.


Im Internet hab ich entdeckt, dass man die Eintrittskarten für den Heidepark auch im Touristik Büro in Soltau kaufen kann. Billiger als an der Tageskasse. Deswegen fahren wir da hin und sind in 3 Minuten wieder draussen, 10 Euro gespart. Auf dem Zubringer zum Park stehen die Autos elend weit Schlange, und weil wir direkt aus Soltau kommen, können wir uns im Kreisverkehr dazwischen drängeln, Glück gehabt, das hat uns bestimmt 30 min Stau erspart! Auf dem Weg vom Parkplatz zum Park stehen Massen von Leuten an 4 oder 5 Kassen Schlange - wir schlüpfen dran vorbei, wir haben die Karten ja schon! Wieder Glück gehabt! Unnwillkürlich vergleichen wir den Heidepark mit dem Europapark, was man eigentlich nicht tun sollte, der eine stinkt neben dem anderen total ab. Allerdings stehen im Heidepark ein paar tolle Achterbahnen, die Jungs sind ganz scharf drauf. Und man kann sogar verschmerzen, dass die große Holzachterbahn ausser Betrieb ist. Auf dem langen, langen Weg zur ersten funktionierenden Achterbahn fällt mir auf, dass einiges geschlossen ist. 
Der Weg zieht sich und zieht sich. Bin mit dem Rollator unterwegs aber es ist anstrengend wie Sau und die Sonne brennt auch runter. 


Während Papa und Sohn fröhlich von einer Achterbahn zur nächsten eilen, setze ich mich gemütlich in den Schatten und warte. Warten macht mir nichts aus, ich seh mir die Leute an und krieg viel mit, was um mich herum so passiert. Unternehmungslustige Omas, steitende Pärchen ("lass mal die Kirche im Dorf, Martin! Das hab ich so nie gesagt, Martin. Nein das stimmt einfach nicht, Martin.") der Typ tut mir leid - ich bin team Martin!! Da waren Hunde, die völlig kirre waren von dem Krach, andere schlendern gelassen neben ihren Herrchen her, knutschende Pärchen, brüllende Kinder, respektlose Kinder, glückliche Kinder - und ich. 


Wir lassen den Tag ausklingen, indem wir uns an ein Nostalgie-Karusell setzen und den Mini's zuschauen. Ist gut zum runterkommen. Und in Soltau gabs einen richtig guten Griechen! Einer, der nicht nur gutes Essen macht, sondern auch eine versteckte Steckdose in der Wand unterm Tisch hat, wo Sohn heimlich den Steckter rein hat, damit Mama ihr handy aufladen kann! ^^

Zweite Nacht - geschlafen wie ein Stein. Früh aufstehen und los zu Runde zwei im Heidepark. Diesmal hab ich mir mein Buch mitgenommen. Die Jungs kreiseln fröhlich umeinander und ich sitze wieder im Schatten und lese. Und laufe. Und lese. Und warte. Und laufe wieder. 
Auf mein Drängeln hin fahren wir eine Runde mit der Monorail-Bahn, die auf Hochgleisen durch den Park führt. Wir spielen Pac Man und am Schluß trau ich mich doch in eine Achterbahn - ohne looping oder Schnickschnack, die ist nur schnell. Eine Art Kinderachterbahn. Gerade richtig für mich. Macht Spaß! Langer Weg zum Auto -Füsse tun sakrisch weh, und langer Weg mit dem Auto. ein Lokal zu finden. Die Dörfer unterwegs bieten keine große Auswahl. Schließlich wollen wir nur noch irgendein Restaurant, das offen hat, suchen aber vergebens. So landen wir im Penny und kaufen ein für Spaghetti. Papa kocht. Sehr schön. Die Stimmung ist prima!

Dritte Nacht - Decke druff und schnarcht schon. Der Wecker klingelt verdammt früh, heute wollen wir nach Hamburg. Plan: eine Stadtrundfahrt mit dem roten Bus, aussteigen auf der Reeperbahn, laufen bis zum Fischmarkt. 
Wir fahren los, sind nur ca 50 km bis St. Pauli. Und kaum bin ich am Ortsschild Hamburg vorbei, überwältigt mich der Verkehr. Es ist, als ob an jeder Ecke ein kleiner Plärrer wäre - MIT Baustelle. Alles ist voller Baustellen. Umleitung, gesperrte Spuren, zweifach-dreifach Abbiegespuren, ... da wirst ja bleed !! Bärbel, das Navi, führt uns durch den Hamburg-Dschungel zu einem sehr suspekten Parkhaus. Sehr heruntergekommen, sieht aus wie aus den 60er Jahren. Unrenoviert und voller Grafitti. Wir parken vorsichtshalber daneben. Laufen zu den Landungsbrücken 1-2. Eine Wanderung. Die Mama keucht schon wieder. Aber wir finden die roten Busse und ergattern die Rückbank auf dem Oberdeck. Die Fahrt geht los durch das Hafenviertel, an riesigen Konzernen und Bankgebäuden vorbei, an Villen und Super-Villen, Nobelhotels, Kunsthalle, Brahms-Musikhalle, Elb-Philharmonie, dem Gebäude vom Spiegel Verlag, Ohnsorgtheater .. und um die Ecke alte, besetzte Häuser, über und über mit Grafiti besprüht mit Bettlaken, die aus dem Fenstern hängen und auf die RAF hinweisen. Obdachlose, die auf den Gehwegen wohnen, im Park und unter fast jeder Brücke. 88.000 Obdachlose hat Hamburg. 


Ich bin total geplättet ob dieser krassen Gegensätze. Und gleich ums Eck! Du siehst das Hotel Vier-Jahreszeiten mit Portier in Frack und Zylinder und eine Strasse weiter liegen die Leute auf dem Gehsteig und haben nichts!  Es ist verblüffend. Inzwischen sind wir an der Reeperbahn angekommen und laufen die sündige Meile entlang. Holla die Waldfee! Bub kriegt ganz große Augen. Nachts muss es hier total abgehen. Bar an Bar an Nachtclub und überall dazwischen Sexshops und Sexodroms und wie sie alle heißen. Auch die Nebengassen sin voll davon. Und es riecht nach Urin! Wir brauchen eine Stärkung und suchen ein "normales" Cafe. Daneben, neben dem großen Phantom der Oper Gebäude finden wir das Panoptikum, das Wachsfigurenkabinett. Und weil Papa und Sohn eh schon rumjammern, weil es nur knapp über 20 Grad ist und spontan der Winter einbricht, drängeln wir uns ins Innere. Ich wusste ja, dass das Panoptikum nicht mit Madame Tussauds in London vergleichbar ist, also sind meine Erwartungen eher gering. Aber ein paar der Figuten waren sehr gelungen! 


Der Weg zum Fischmarkt, der auf der Karte so kurz aussieht, zieht sich wieder hin. Und wieder bin ich verblüfft - Reeperbahn verlassen und eine Querstrasse weiter ganz normales Wohngebiet, als wäre die Meile ums Eck von Bauernfeind. Irre! Ich stelle mir vor wie es sein muss, wenn man da mit seiner Familie wohnt. 20 m weiter sind die Bars und Sexclubs und du hast ein kleines Kind. Nix mit behütete Kindheit!
Endlich, endlich am Fischmarkt angekommen! Aber ein bisschen enttäuscht. Klar, der Markt ist ja nur Sonntag früh um fünf, aber so leer hab ich es mir nicht vorgestellt. Ein einsamer, verträumter Imbißwagen bietet Fischbrötchen an, ansonsten sieht der Platz aus wie der Brunnenhof in Langwasser Nord. Die Wohngegend hat sich ja wieder etwas gehoben, die Häuser sind mit roten Backsteinen gebaut, Vorzeigefassaden. Ein Stückchen weiter unten entdecken wir eine Fischauktionshalle, die mit Jugendstilfenstern und einer wunderbaren Fassade anlockt. Eine Tür steht auf und wir schauen neugierig ins Innere. Eine große Halle mit vielen, vielen schwarzen schmiedeeisernen Treppen und Gängen. Sieht super aus!!  


Nach ein bisschen Ratlosigkeit, was wir jetzt tun könnten, beschließen wir. ins Kino zu gehen. Weil mir die Füße so wehtun. Wir finden unser Auto unversehrt und fahren nach Bärbels Anweisung zum Kino. Ich finde sogar ein Parkhaus, ein etwas verwinkelt und verworrenes. Als wir aus dem Fahrstuhl ausgestiegen sind, finden wir uns in einer Hotelhalle wieder. Sehr nobel. Ob wir da bleiben dürfen? Es stand aber nirgends was, also spazieren wir einfach aus dem Hotel. Das Kino ist auf der anderen Strassenseite und um dahin zu gelangen, müssen wir durch einen Park. Ich packs bald nimmer und schlurfe mit schmerzverzerrtem Grinsen dahin, nur um im Kino zu erfahren, dass die nächste Vorstellung in mehr als 90 min beginnt. 
Also wieder kehrt und über einer der Monsterkreuzungen in ein Lokal in der Fußgängerzone. Wo wir zufällig den besten Fisch aller Zeiten gegessen haben! 

Pannfisch in Dijonsenfsoße und Bratkartoffeln

Im Kino kann man herrlich ausruhen! "Pets" angeguckt und ich hab mich sehr gefreut, als der nette Mitarbeiter mir einen Aufzug angeboten hat, nachdem er mich in Zeitlupe daherschlurfen gesehen hat. Und Papa lief los, um das Auto zu holen, damit ich nicht noch weiter hatschen muss.
Aber es dauert, bis er wieder kommt. Ich konnte gerade noch Sohn davon abhalten, ihn suchen zu gehen. Klar, Bub allein in Hamburg. Im Park. Im Dunkeln. Neben der Reeperbahn. Klaaaaar!
Als Papa endlich kommt, hat er ne lange story dabei, von doppelten und dreifachen Schranken, von verschiedenen Parkdecks in verschiedenen Bereichen und verschiedenen Türen ... musste an Gerhard Polt denken. Probleme wegen des Hotels gab es aber gottseidank nicht.
Wir steigen ein, biegen ab und fahren auf einmal durch die Reeperbahn! Schnell filmen! Ich drehe extra eine Runde, damit wir nochmal in diese Straße einbiegen können. Hammer - im Dunkel macht das grade noch viel mehr her!!
Wir tanken noch schnell und verlassen Hamburg, vorbei an einem beleuchteten Springbrunnen an der Binnenalster, am Riesenrad des Hamburger Doms und der wummernden Musik. Als ich von der Autobahn auf die Landstrasse fahre und durch die Dörfer, hab ich das Gefühl, einmal die große aufregende Stadt besucht zu haben und war froh, dass wir wieder "daheim" waren, zwischen Kuhstall und Heidefeld.

Geschlafen hab ich wieder wie ein Toter, und jeden Morgen tun die Füße ein bisschen mehr weh. Aber Sohn ist zur Stelle und stützt mich wann immer er kann. Einmal sagt er zu mir, er würde nicht durch mich gebremst werden, sondern mit mir zusammen langsam gehen , damit es für mich ok ist. Isser nich süß?
Wir stehen wieder elend früh auf, Papa hat wieder Brötchen geholt und nach dem Frühstück gleich wieder los nach Hamburg. Diesmal starten wir mit dem Dungeon. 

link_zum_Dungeon_anklicken

Und wir haben doppelt Glück, weil nämlich der erwartete Ansturm auf die Kasse völlig ausbleibt und weil ein älteres Ehepaar uns anbietet, ihre 4-Personen-Vergünstigung mit ihnen in Anspruch zu nehmen. 20 Euro gespart. Laune = super! Und das Dungeon ist klasse, bisschen gruselig, viel Erschrecken, super Schauspieler und ganz viel Spaß !! Ich empfehe es jedem, der mal in Hamburg ist. Und ich hab mir vorher wieder so viele Gedanken gemacht - pack ich das 100 Minuten lang, komm ich in dieses Boor rein und auch wieder raus, werden die mich aus dem Puplikum ziehen und ich sag nix lustiges ... völlig umsonst, alles gut. Und die, die mich beim Boot ein und aussteigen gesehen haben, die werden es irgendwann auch wieder vergessen. Irgendwann ...

Gleich gegenüber ist ein Strassencafe und wir holen uns ein Fischbrötchen. Sitzen in der Speicherstadt an der Elbe (glaub ich) im Schatten, essen Fischbrötchen und haben ein geniales Schauspiel hinter uns.Wir spielen Mau Mau und haben Riesenspaß.


Nächster Programmpunkt: Hafenrundfahrt. Mit dem Auto zu den Landungsbrücken und wir finden sogar einen Parkplatz. Den Rollator lassen wir mal im Kofferraum, das ist einfacher. Kaum auf dem Schiff angekommen spürt Sohn das Schaukeln und spontan die Übelkeit aufkommen. Ich dope ihn mit 2 Vomex, mich selber mit einer. Trotzdem hängt er eine halbe Stunde lang erbärmlich übern Tisch und lässt sich von Mutti den Rücken krabbeln.
Die Rundfahrt ist aber richtig gut, der Kapitän reißt einen Witz nach dem anderen und erklärt den Industrie-Hafen so, dass alle was zu lachen haben. Die Geschichte der Elbphilharmonie bleibt uns allen im Gedächtnis. Sogar Sohn kann die zweite Hälfte der Rundfahrt genießen. Tolle Sache, ich hab Schiffsfahrten eher langweilig in Erinnerung, aber diese hier war super!
Wieder am Auto angekommen gibts erstmal Pommes für Sohn und wir überlegen, wohin um für Tochter ein Mitbringsel zu kaufen. Da die Hamburger U-Bahn teilweise über den Strassen verläuft, wollen wir uns den Spaß gönnen. Mit dem Rollator ruckel ich über grobes Kopfsteinpflaster zum U-Bahnhof An den Landungsbrücken und suche den Aufzug - vergeblich. Auch eine Rolltreppe lässt sich nirgends finden. Kann nicht sein. Wir suchen zu dritt, aber kein Aufzug weit und breit. Und so müssen die Jungs den Rollator die vielen Treppen hochtragen, während ich mich mit meinem geplagtem Knöchel am Geländer entlanghangel. Am Bahnsteig ist es voll, die U-Bahn, die mindestens 30 Jahre alt sein muss,brechend voll und der Einstieg etwa einen halben Meter überm bahnsteig. Macht Laune. Ich überlege, dass ein Rollstuhlfahrer keine Chance hat, in Hamburg mit der U-Bahn zu fahren. Oder eine Oma mit Rollator. Oder eine Mutter mit Kinderwagen. Mit Kinderwagen, Hund und Schirm. Vergiss es! Entweder kräftige, nette Kerle dabei oder laufen.
Das verblüfft mich allerdings auch. Wir fahren bis Rathaus, hieven Rolli und Mama die Treppen hinunter und hinauf und suchen eine Strasse mit kleinen Läden, die Schmuck oder Kruschie oder Andenken ect. anbieten. Aber leider - es scheinen in 4 Straßen der Fußgängerzone nur große Konzerne vertreten zu sein. Gucci, Prada, Zarah, Porsche Moden, Banken. Aber kein Kruschie-Laden zum stöbern. Ich bin frustriert. Und als ich einen H&M zwischen all den Bonzen entdecke, beschließe ich, Tochter ein sehr Hamburg-untypisches Hemdchen mitzubringen, damit ich überhaupt was hab. Gefällt mir nicht. Aber besser als nichts. Über einen Sack Heidekartoffeln hätte sie sich glaub ich nicht so gefreut.
Wir trinken was an der Binnenalster und sehen  den Leuten zu. So viele sind hier, und alle jung und schön. Überhaupt hab ich das Gefühl, dass die Hamburger Bevölkerung grundsätzlich jung und schön ist.


 Und so tucker und rumpel ich wieder über Kopfsteinpflaster zu den vielen U-Bahntreppen, zu einer überfüllten, staubigen, heißen U-Bahn, um viele Treppen wieder runter zu hangeln und so richtig miese Laune zu kriegen. Aber ein Gedanke bringt wieder ein Grinsen auf mein Gesicht - wir fahren zum Essen. Papa hat das älteste Fischlokal der Stadt ausfindig gemacht. Dort fahren wir mit einem Lokaleigenen (!!) Aufzug in den ersten Stock, um beim Essen Aussicht auf den Hafen zu haben. Sie bieten Pannfisch an und voller Freude an die Erinnerung an den Pannfisch von gestern bestellen wir alle drei das gleiche. Und - er schmeckte nicht gut. Einer der Fischfilets war voller Gräten und halb durch und die Soße viel zu senfig. Und die Teller waren auch eklig, aus Glas stellen sie einen Fisch dar, aber diese gläsernen Fische wurden wohl schon seit 20 Jahren in der Spülmaschine gewaschen - so sahen die aus. Schade. Aber die Fassbrause war gut! Wenigstens. Und der Kellner sah auch gut aus :-))

Dann verlassen wir Hamburg endgültig, irgendwie froh, wieder raus zu kommen. Hamburg ist toll - aber nur als Tourist und zeitbegrenzt. Wohnen möcht ich da nicht. Schon allein wegen der elend vielen Treppen.
Zu Hause essen wir noch unsere Penny-Eis, sehen uns eine Folge "Desperate Houswifes" an und ich kann meine Augen nicht mehr offen halten. Ab ins Bett. Morgen ... ist Heimfahrt.

Nach dem Frühstück ist alles schnell zusammen gepackt und im Auto verstaut. Ich mach noch ein paar Fotos von der Fewo, bedanke mich schriftlich bei den Vermietern und dann fahren wir auch schon los. Ich hätte noch gerne länger Zeit hier verbracht.

In Lüneburg schmeiße ich die Jungs aus dem Auto, damit sie ihren Zug erwischen. Und ich will die Autobahnauffahrt entlang - aber die ist gesperrt. Bärbel schickt mich 3x im Kreis, auch sie kann es nicht glauben. Dann versuche ich, aus Lüneburg raus zu kommen, um eine alternative Zufahrt zur Autobahn zu finden. Gibts aber nicht. Und so schickt mich Bärbel auf die B4 - bis Braunschweig!! Erst da darf ich auf die A2. Ich drehe die Musik auf und singe laut mit. Ab und zu fahr ich raus und mach ne kleine Pause. Dann leg ich Saeculum wieder ein und höre 2 weitere CD's. Das ist spannend. Die Autobahn ist frei und ich bin so in der Geschichte drin, dass ich garnicht merke, wie Niedersachsen zu Sachsen Anhalt zu Thüringen zu Bayern wird. Auf einmal heißt die nächste Raststätte "Frankenwald" und ich werde immer langsamger, um die Geschichte noch zu Ende hören zu können.

nein, nicht selbst geknipst

Dann bin ich angekommen. Alles ist gut gegangen, Auf einmal ist es Abend. Ich steige aus und strecke mich - endlich kann ich Tochter in die Arme nehmen!!

Schöner Urlaub! 










Freitag, 12. August 2016

Traumtagebuch

Oft träume ich von Freundin S. Insgeheim bewundere ich sie, hab das Gefühl, sie kriegt alles hin und zwar 1000x besser als ich. Die Familie ist sportlich unterwegs, fährt oft in Urlaub, das Haus ist blitzesauber, alle schlank und schön und ist so eine Vorzeigefamily.
Mein Traum:
Die Superfamilie ist bei mir zu Besuch, überraschend, und wir müssen überlegen, wo die Kinder schlafen können. Der Sohn K. ist 15 und sehr groß, er soll bei meinem Sohn schlafen und im Zimmer (übrigens das alte Kinderzimmer im Hochhaus) stellen die beiden fest, dass sie früher Rolf Zuckowsky gehört haben und das heute heimlich immernoch tun. Sie haben einen Riesenspaß.
Dann schleiche ich mit Freundin S, ins Bad und da liegt Sohn als Baby schlafend in der Badewanne, ausquartiert weil die beiden Mädchen Platz brauchen im Zimmer, um Barbie zu spielen.

...

ist irgendwie nicht schwer, diesen Traum zu deuten.


Samstag, 6. August 2016

Laune: einzigartig

Der Tag gestern war richtig gut! Bis Sohn aufgestanden ist, hab ich gewaschen und aufgeräumt, dann gewartet, bis Sohn startklar ist.
* Computer-Doc. Nach endlosen Vorträgen, die wir zu 60% verstanden haben, konnten wir den Rechner wieder mit nach Hause nehmen. Für nur 85€ !!  Laune: gut.
* Dampfnudelbäck. Wir sind mit dem immensen Angebot an feinen Sachen auf der Speisekarte völlig überfordert und bestellen Stramme Lotte und Foccacio. Laune: albern
* Apotheke. Wir erinnern uns gemeinsam, was für 5 Sachen wir brauchen und sind stolz auf uns. Laune: bestens
*Woolworth. Spontan eine T-Shirt Umschau gestartet und Sohn entschied sich für einen sog. Hoodie, mega angesagt. Es ist ein Kapuzenpulli, aber das darf ich nicht sagen. Und ein T-Shirt für Sohn. Schnell gefunden, schnell gekauft. Laune: immernoch bestens
*Oma getroffen. So ein Zufall! Voll gefreut, dass sie uns einfach so über den Weg läuft. Wir verabreden uns für Sonntag ins Kino. Laune: allerbestens
*Rossmann. Wir schaffen es zu zweit, die Fotos auszudrucken und sind mit unserer Leistung zufrieden. Laune: klasse
*Kaufland. Wie sich herausstellt, sind wir ein super-Einkaufsteam. Beide motoviert, albern und gut drauf. Wir finden alles, ist auch nicht allzu viel. Laune: super
*Cosy Wash. Sohn nennt sie "hooligans" , ich nenn sie "Rabauken" - selbige haben sich einen seltsamen Spaß daraus gemacht, unser Auto stellenweise mit Kaugummifäden einzusprühen. Die sind gelb und kleben toll am Lack. Deswegen zu Coly wash und das Zeug runtergeschrubbt. Mama schrubbert und Sohn spritzt mit der Hochdruckpistole rum, es klappt! Laune: perfekt
*Im Auto. Wir hören Mitsingmusik und tun das auch lautstark. Zweistimmig. Laune: happy
*zu Hause. wir schließen den Rechner an und sehen mit Begeisterung, dass es funktioniert. Freudenschreie! Dann verzieht sich jeder in sein Zimmer und ruht sich aus. Laune: entspannt
*Nachricht von Tochter. Sie wollen das Urlaubsgeld jetzt gleich, Ich bin überfordert, musste mir für 1.Tochter-Hilfe einiges ausleihen und soll das jetzt holter-di-polter wieder auffüllen. Mehr sogar.  Laune: panisch
*Sohntrost. Nachdem mir die Tränen kommen fängt mich Sohn auf und beruhigt mich. Im Nachhinein, eim abendlichen Bettgespräch, beteuert er, dass er froh ist, dass ich ihn mit einbezogen hab. Normalerweise sollten Kinder solche Elternprobleme nicht mitkriegen, aber er fand es gut und ich hatte das Gefühl, dass wir an dem Abend ganz eng verbunden waren.
Wir führen auch wieder das 3-Gründe-Ding ein: jeder nennt 3 negative und 3 positive Aspekte des Tages. Das kommt gut. Und die Nähe zu Sohn tut doppelt gut.
Laune: geliebt.

Finanziell hab ich mich gefestigt. Ich kann das Urlaubsgeld auffüllen. Ich draf nur nicht dran denken, wieviel Geld ich schon in diese Richtung verloren hab.

Und der Tag gestern war richtig, richtig gut!





Freitag, 5. August 2016

***News-Ticker***


Freitag is' !  Wenn der Bub, der die ganze Woche um 7 aufgestanden ist und jetzt natürlich noch schläft, also wenn der Bub aufgestanden ist, fahren wir den Pc abholen und frühstücken ins Dampfnudelbäck! 
Bis dahin schmeiß ich noch ne Waschmaschine an.

***wichtige Nachrichten Ende!!***


Dienstag, 26. Juli 2016

mit swing übern Plärrer

Hurrah! Die Heimfahrt war richtig gut! Die Swing-CD dröhnt laut, Kind hat Kopfhörer drin und es ist nichtmal Stau am Plärrer.
Ich bin happy - der Computerdoc ist Schuld.
Wir wollten den defekten Rechner abholen und retten, was noch zu retten ist. Bub steht resigniert vor seinem schmerzlich vermissten Pc und hat mit dem Schicksal abgeschlossen. Diagnose - kaputt.
Und die Aussage von Papa, das Kind einen neuen Pc alleine finanzieren zu lassen, lehne ich ab.
So ein Schmarrn, da kann doch der Bub nix dafür! Im Auto auf der Autobahn Richtung Passau diskutiere ich mit Oma und Waldfeger,
wie wir das Problem lösen könnten.
Und jetzt merk ich, ich hab mir wiedermal viel zu viele unnötige Gedanken gemacht.
Die Daten sind gesichert und nach einer gefühlten Stunde im stickigen Laden stehen sagt der Computerdoc, dass er auf den alten Rechner ein neues System installiert. Was auch immer das heißt. Ich bin mutig und frage ihn, ob er abschätzen kann, was das denn kosten würde.
Und rechne mit mindestens 500 Euro. (Schließlich hat der Pc vor 1 Jahr 600 gekostet und ich hoffe auf einen Preisnachlass).
Er überlegt und meint - so 75 - 100 Euro.
Waaaaaaaaaas?  Bub und ich grinsen uns an.
Problem gelöst! Bub darf Geburtstag feiern MIT Geschenken!
YIPPIEAJEYYYYYYY !!
 
Das Wochenende war a bissi anstrengend. Im Vergleich zu den anderen Wochenenden, wo halt nix is. Diesmal war was.
Am Samstag Mittag nach Passau zu Luise Kinseher. Wir starten um 12, erstmal Oma abholen. Und dann geht die Schwitzerei los, im Auto, im Stau, in Passau, immer! Alles ist nass geschwitzt. Ich versuch ja, mich damit abzufinden, aber es ist schwierig. Und eklig. Schwitzende Menschen mag niemand.
Ist auch schwierig, sich auf was anderes zu konzentrieren. Dabei war es ein schöner Tag!
Nach 4 Stunden Autobahn-Steherei kommen wir an, finden ein prima Parkhaus und wollen uns ein bisserl umsehen.
Und ich kann die schöne Stadt garnicht richtig genießen vor lauter keuchen und schwitzen. Bääh.
Beim Essen hab ich den Vorschlag gemacht, im Herbst nochmal in die Gegend zu fahren und einen zweiten Versuch zu starten, das wunderschöne Niederbayern zu erleben. Es gäbe ja auch ein museums-Dorf hier, das zieht bei mir immer!
Frau Kinseher gastierte im Rahmen des Till-Eulenspiegel-Festivals auf der äussersten Ortsspitze der Stadt - Blick nach links - Donau. Blick nach rechts - Inn.
In einem Zirkuszelt. Wo es im Lauf des Abends tüchtig reingeregnet hat. Ich hab auf den Kurzschluß gewartet und darauf, dass die Lichter ausgehen und die Elektrik Feuer fängt. Hat aber gut durchgehalten. Geregnet hats, als gäbs kein Morgen.
Was die Heimfahrt um einiges interessanter gemacht hat. Dunkel - Sintflut - fremde Straßen. Perfekte Verhältnisse!
Aber es war trotzdem super, irgendwie. Hat Spaß gemacht und Frau Kinseher war genial gut!
 
Am Sonntag dann Termin in Lauf. Laufer Kultur Nacht. Aber bei Tag. Die Schwertkampfschule von Bub hatte eine Vorführung und trotz aller Bedenken und Befürchtungen, wieder eins mit der Schaufel drüber zu kriegen, sind wir mit Sohn hingefahren. Und mit Oma.
Alle möglichen Szenarien haben wir auf dem Weg dorthin durchgespielt und ich geb zu, ich war auf Krawall gebürstet.
War eh schon angesäuert, weil wir keine vernünftigen Infos kriegen. Wenn eine Veranstaltung ist, bei der wir erscheinen sollen, ist es dann zu viel verlangt, dass man eine Info mit Zeit und Treffpunktangeben kriegt? Aber ein spöttisch gelächeltes "schau halt auf die homepage" "welche?" "na rate mal" kann ich gut verzichten.
Wunderschönes Lauf! Auf dem Weg zum Spitalhof (wir hoffen, dass es dort auch stattfindet) sind wir alle 4 geladen und auf jeden Streit vorbereitet. Dann steht einer der "großen" Schwertkämpfer am Tor und strahlt uns an: "Gottseidank dass ihr kommt, es fehlen so viele Jugendliche, bis jetzt seid ihr nur zu dritt!" Damit haben wir dann doch nicht gerechnet - dass wir dem Herrn Schwertkampfschulenbesitzer den Arsch retten!
Dieser - also nicht der Arsch - würdigt uns zwar keines Blickes, aber da lege ich auch keinen Wert mehr drauf.
Die Kinder haben ihre Sache gut gemacht und ein "Tschüs" hab ich immerhin noch gekriegt.
Ha-haa! Ich würd ja lachen wenn all die andern Kiddies verstreut in Lauf waren weil sie nicht wussten wo und wann.
 
Und gerade eben hab ich die mail gekriegt, dass das Schwert fertig ist und losgeschickt wird.
Da wird er sich freuen, der Bub. Und ich auch!







Lauf is voll schön









 

Samstag, 16. Juli 2016

Traumtagebuch

Eine große Veranstaltung, zu der Tochter gehen will. Eine Art "Jugendliche treten in die Gesellschaft ein-Party". Sie braucht ein Kleid, und weil mir ihres nicht gefällt, zaubere ich aus dem Schrank im Keller die schönsten Kleider von früher. Von mir. Alle passen ihr.
Die Veranstaltung bekommt christlichen Charakter, findet in der Kirche Menschwerdung Christi statt - die Kiga Räume waren die Kirche, die Kirche war eine Art Pfarrsaal, in dem sich alle versammelt haben, die der großen Veranstaltung fern bleiben wollten. Viele junge Leute. Ich war verantwortlich für die Verpflegung und hab beim Käse-Abräumen mit großen, fetten Ratten zu kämpfen, die auf meine Hand klettern und sich in meinen Handgelenken verbeißen.
Die Veranstaltung ist vorbei, alle stellen sich zu einem Gruppenbild auf. Währenddessen gehe ich in eine alte Kammer, wo ein Brunnen im Boden eingelassen ist und werde, im Rahmen einer Aufführung, zur Probe in einem Eimer da runtergelassen. Ich spiele Schneewittchen (?). Als solches verschwinde ich, sehe aber gleichzeitig vom Brunnenrand aus zu. Alle heule rum, weil Schneewittchen verschwunden ist. Zwei Gangsterbosse kommen rein und sind dafür verantwortlich, sie sind riesig und böse und machen mir Angst. Ich flüchte.
Dann sitze ich neben Papa in einer Holzhütte, die von einer Flutkatastrophe weggespült wird, wir treiben in einem Affenzahn eine Straße entlang, die Holzhütte ich voller Leute die schreien und weinen. Papa schaut aus dem Fenster und sagt "ist eh schon alles im Eimer, alles egal  " Und als wir gegen einen Berg krachen, wache ich auf.





Freitag, 8. Juli 2016

Tochterlos

Und weg war sie. Ich schleiche mich die Treppe hoch, weil ich ahne, dass sie eingeschlafen ist. Ich spitze ins Schlafzimmer - leer! Kinderzimmer - leer. Bad - klar, auch leer.
"Sie ist ja garnicht da!!!?" rufe ich nach unten. "Da war irgendwas, vielleicht ist sie gegangen als ich geschlafen hab!" kommt es zurück.
Keine Tochter. Kein Verwöhnen, weil es ihr heute schlecht ging. So arg, dass ich sie mittags von der Arbeit abgeholt hab. Den ganzen Nachhauseweg gerätselt, was es sein könnte. Therapievorschläge ausgearbeitet. Zu Hause dann in der Praxis angerufen, weil der Chef eine Krankmeldung verlangt. Mit dem Arzt ausgemacht, dass er sie unbesehen ausstellt. Druck gemacht, dass Sohn mit mir bis 16 Uhr dort ist, um die Krankmeldung abzuholen. Zuverlässig die Krankmeldung heim gebracht - in der Annahme, dass Tochter oben schläft.
Dann bin ich aber selber eingeschlafen, ganz spontan quasi. Nichtmal die Einkäufe weggeräumt.
Aber dann ist sie schon weg - nur eine Nachricht auf dem (vergessenen) handy - sie wurde abgeholt, weil sie es ohne ihn nicht aushält. Hach ja. Liebe halt .
Und ich? Bin Tochterlos.


Mittwoch, 29. Juni 2016

weiß der Geier

Ein ganz guter Tag eigentlich, Mittwoch halt. Mittwoch weiß ich, dass es in der Arbeit nicht allzu schlimm wird, es ist eher ruhig. Die Kollegen waren gut drauf und die Stimmung in der Praxis auch. Das Labor ist zwar ein Backofen, aber langsam gewöhnt man sich daran, dass man überall nass geschwitzt ist. Ich weiß, dass ich Mittags heim kann, dass ich mich ausruhen kann und schön trockene Sachen anziehen, sobald ich daheim bin.
Mit Sohn einen Film gucken. Zwar kann ich den nicht selber aussuchen, aber immerhin.
Ich liebe das Gefühl, wenn ich mich - satt und umgezogen - aufs Sofa lege und entspannen kann. Fuß hochlegen, vom Fernseher berieseln lassen. Ich denk mir dann, das Meiste der Woche ist geschafft, nur noch der blöde Donnerstag und den schaff ich auch noch. Ich darf mich jetzt ausruhen, bis halb sechs, dann muss ich Sohn motivieren, zum Schwertkampf zu gehen. Man muss ihn zu seinem Glück zwingen, das kenn ich schon. Heute wars auch so, erst rummaulen kein Bock wäh wäh wäh und beim Abholen juhuuu und plapper plapper plapper. Es hat ihm heute gefallen, ich freu mich für ihn! Die letzten Male wars nicht so schön. Aber ich hoffe, er bleibt noch lange dabei, schließlich hab ich für teures Geld ein Metallschwert bestellt!!
Heute kam Oma überraschend vorbei, Fotos gucken. Es ist so schön, sie bei mir zu haben, auch wenn sie irgendwie ständig auf Kohlen zu sitzen scheint und wieder gehen will. Zu Hause bei sich ist sie viel entspannter und fühlt sich wohler. Ich weiß, dass sie immer meint, sie würde stören. Warum das so ist, weiß der Geier.
Wir haben sie mitgenommen, Bub abgeliefert, zu Oma gefahren. Also ich bin gern dort, dieses Zimmer hat was heimeliges, gemütliches. Mag ich !!
Und auf dem Weg von Oma zu Sohn abholen kann ich hemmungslos meine Musik hören - Sohn ändert das dann sofort.
Daheim Tochter angetroffen (freu!!!) und Tochter's Lover kam auch gleich - zu viert Abendessen. Super entspannte Stimmung, alle gut gelaunt, bisschen albern.
Dann wurden wir fünf und fast umgehend darauf drei, dann zwei und bald geh ich auch. Ins Bett.
Die Stimmung ist gekippt wie ein Fahrrad ohne Ständer. Was ich empfinde? Scham. Ärger. Trauer und ein bisschen Hoffnungslosigkeit. Und fast haut mich der Drang um, Tochter zu zu schreien "Pass bloß auf, dass Tochter'sLover kein Trinker wird!!" Ich will jetzt nicht darüber schreiben, weil mich das Unverständnis, wie man sich so aufführen kann, stumm macht.
Weiß der Geier.

Tochter'sLover könnte auch ToLo heißen .. Vorschläge?
Und ich schau mir jetzt einen Seelentröster an, klick mich durch facebook, setz mir Köpfhörer auf und knipse die Wohnzimmerwelt um mich herum aus.

Morgen ist Donnerstag. Blöder Donnerstag. Und dann ist es geschafft! Freitag bin ich allein und werde mich JETZT darauf freuen!


der weiß es


Montag, 27. Juni 2016

Ausflug nach Lauf

Nachdem irgendwie ständig Fußball läuft, bleibt mir garnichts anderes übrig, als mich anderweitig zu beschäftigen. Hier hab ich die Bilder unseres Ausflugs ins Industriemuseum Lauf zusammengefasst.
Wer Lust hat, bitteschön:




Dienstag, 21. Juni 2016

Oh happy day

Als ich aufgestanden bin, hab ich gedacht, ich schaffs nicht. Mit Krücke ca 10 Min gebraucht vom Schlafzimmer bis zum Bad. Die Tablette vom Vorabend hat nicht gewirkt.
Nochmal eine nehmen und hoffen.
In der Arbeit wird mir eine Praktikantin zugeteilt. Das auch noch. Den ganzen Tag reden und erklären und keinen Platz haben und schwitzen. Na toll.
Es stellt sich raus, sie ist gar keine Praktikantin sondern ein Lehrling im 3. Lehrjahr. Weil sie beim Orthopäden arbeitet und Laborerfahrung für die Prüfung braucht, ist sie diese Woche bei uns.
Wenn sie - keine Ahnung wie sie heißt, ich nenn sie, wie sie aussieht - also wenn Schackeline ein Lehrling ist, kann ich ihr auch was zumuten und ich lasse sie schreiben und kleben und zuordnen. Ich diktiere ihr Ergebnisse, erkläre, was Leukos im Urin bedeuten, wir üben pipetieren, Spritze aufziehen, wir impfen einen Stoffballen und nehmen dem Kissen Blut ab.
Und mittendrin, auf einmal, wirkt die Tablette. Und ich hab sooooooooooo ne gute Laune auf einmal!! Die Arbeit macht sogar Spaß und Schackeline stellt sich super an und hört mir zu - subber!
Aber es kommt noch besser!
Mittags hab ich meinen Ordner für Kontoauszüge eingepackt, ich wollte sie dem Chef zeigen.
Ich hab nämlich entdeckt, dass er mir zuviel Geld überwiesen hat, stell dir vor! Und zwar so viel zuviel, dass es sich nur um einen Fehler handeln kann. Ich wollte ihn drauf hinweisen, so als loyale Arbeitnehmerin!
Dann spricht mich Kollegin T. drauf an, dass viele eine Gehaltserhöhung gekriegt haben, die in 2 Änderungen als eine Art "Sammelnachzahlung" im Juni ausbezahlt wurde.
Ich ruf in LNord an, beauftrage Kollegin S, damit, mal nach zu schauen und tatsächlich - es ist eine Nachzahlung !!! BÄÄÄM! Ich kanns behalten!
*pfeif, hüpf, freu!!
Gut gelaunt in einen fast leeren Supermarkt (wegen Fußball), nach Hause zu drei Kindern (!!! endlich mal) und voll gute Gnotschi Carbonara gemacht. Herrlich!
Deutschland gewinnt und wir schauen "The breakfast club" an.



Montag, 20. Juni 2016

blöder Montag Abend

Schlechtes Karma.
Ich konnte es noch nie leiden, wenn sich das Kind - egal welches - zu einem ignoranten Superscherzkeks verwandelt, nur weil ein Freund zu Besuch ist. Auf einmal ist die Mama lächerlich und wird weder beachtet noch gehört. Eindruck schinden beim Freund. Cool sein. Voll albern.
Das war aber schon immer so, und kaum ist der Freund weg, werden die Kids wieder normal. Sogar mehr als das, das Bewusstsein ist schon auf schlechtes Gewissen gelenkt, da ist man dann auf einmal ganz lieb zur Mama.
Am Meisten nervt mich die Tatsache, dass ich auch mit den Freunden keinen vernünftigen Satz austauschen kann vor lauter Gekicher und Gegacker. Normalerweise lass ich das auch weil ich weiß, wie sinnlos das ist. Aber wenns um Nachhilfe geht, ist das halt schon nervtötend. Sehr.

Gleichzeitig kocht der Papa, weil die Mama keinen Schritt gehen oder stehen kann.
Und den Papa nervt das schon, schließlich hat er einen laangen haarten Arbeitstag hinter sich.
Gleichzeitig ist Tochter schon wieder weg, nachdem sie eine Fahrstunde absolviert hat und die Jacke gewechselt. Husch - weg.

Hm.

Freitag, 10. Juni 2016

Traumtagebuch

Wir sind in einer Art Freizeitpark, wo es einen Zauberer gibt, einen schwarzen Zauberer. Er lässt Tochter mit einem "Bling" verschwinden und wir müssen unmögliche Rätsel auf Zeit lösen, um sie wieder zu bekommen. Ich bekomme Panik und wache auf. Heulend.
(...)
Es gibt auf einem Feld ein altes Karusell, ein manuelles Kettenkarusell. Ein Elternteil setzt sich auf einen Sitz und muss in die Pedale treten, dann dreht sich das Ding. Es hat 4 Sitze.
Wir kommen da hin, aber bis wir es erreichen, versammeln sich Unmengen Mütter mit kleinen Kindern. Ich komme an die Reihe und rufe Tochter, die bis dahin mit dem Auto über Feld und Wald gefahren ist. Sie kommt, setzt sich ins Kinderkarusell und strahlt mich an. Papa tritt in die Pedale und muss gleich abbremsen, weil es den anderen Kindern zu schnell war.
Ich werde ausgebuht von den Müttern, das Karusell sei nur für "richtige Kinder" gedacht.
Wir kommen heimlich am nächsten Tag Abends zurück, aber ich rutsche auf den Pedalen immer wieder aus.

Fazit: Ich befinde mich gerade in einer schlimmen Tochter-Abnabelungshase

:-(
Cute Rat