Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 22. Mai 2019

Eine heiße Suppe ?


WER erinnert sich nicht an die Nürnberger "Suppenfee", Johanna Linde Hübsch?
Die Dame war ein Original in Nürnberg und allseits bekannt und beliebt.
Ihren Lockruf "Eine heiße Suppe?" habe ich heute noch im Ohr.
Frau Hübsch war stets außergewöhnlich charmant und sie war immer großzügig mit Gratisproben und zeigte auch ein großes Herz für Kinder und Obdachlose, die ja keine potentiellen Kunden waren.
1999 wurde sie mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.
Im März 2003 wurde auf dem Kreisverkehr an der Lorenzer Straße eine Linde für die verstorbene Marktfrau gepflanzt und ein Gedenkstein enthüllt. Dies geschah auf Anregung des städtischen Marktamtes und des Mundart-Poeten Klaus Schamberger.


  • Claus Deffner Der Wella Suppen Stand stand auch immer auf der Insel Schütt, war nach Schulschluss stark umlagert. Mehrmals habe ich mir am Plastikbecher den Mund verbrannt ... :-)
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  • Nico Hofmann Der kleine Abstecher zu dem kleinen Stand am Königstor nach der Schule war schon fast ein Ritual. Am liebsten mochte ich die Ochsenschwanzsuppe!
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  • Ralf Siemantel Die kenn ich noch: Eine heiße Suppppe!
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  • Tom Herte Die gute Fee aus der alten Nachbarschaft..... ich sag nur Rind oder Hühner :D oder doch lieber Ochsenschwanz Suppe
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  • Sabine Bergbauer Den Erwachsenen hat sie eine Porzellan Tasse gegeben, den Kindern einen Plastikbecher. Da war immer ein riesen Andrang früher ..
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  • Ralph Schäfer Ich habe Frau Hübsch noch in netter Erinnerung: in den 80er Jahren, nach der Eröffnung des Karstadthauses an der Lorenzkirche, gab es die British Weeks, wo die Briten ihre Produkte im Karstadt dem deutschen Publikum vorstellten. Vor dem Haus standen 2...Mehr anzeigen
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  • Tom Herte Das mit der Bundesverdienstmedaille, den Lindenbaum und Gedenkstein hab ich gar nicht gewusst. Wenn ich mal wieder in die City geh sehe ich mir mal den Gedenkstein an. thx Stefanfür die Info!
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  • Ralph Schäfer Als Kind kenne ich auch nur die gekörnte Rinderbrühe😊, aber für uns 2 "Schotten" gab sie ihr Bestes und kochte 2 Wochen lang extra diese beiden Sorten extra für uns😍. Sie erzählte uns auch, daß ihre Tochter im London bei der BBC arbeitete, wenn ich mich richtig erinnere.
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Ralf Siemantel Wie schön, dass für sie eine Linde wächst. Ich höre ihr "Eine heiße Suppppe?!" noch ganz deutlich. Ich habe es ja generell nicht so mit Medaillen und Bundesverdienstzeug und so, aber diese Frau hat sie wirklich verdient. Sie hat alle satt gemacht – ob in Not oder nicht.
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  • Ralf Siemantel Stimmt. Und besonders freut mich daran, dass solche Menschen wie Frau Hübsch noch lange nicht vergessen sein werden. So, und jetzt habe ich Lust auf eine hübsche Tasse Brühe.
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    Christian Pröbiuß Na faali kemmer die!
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    • Alex Mang Es gab in den 1980er Jahren auf jeden Fall Fleischbrühe und Hühnerbrühe. Das weiß ich noch ganz genau, weil mein Kumpel immer die Fleischbrühe genommen hat und ich mich immer für die Hühnerbrühe entschieden habe. Ergänzen möchte ich auch noch, dass Frau Hübsch nach"Eine heiße Suppe?!" oft noch "gratis!" gerufen hat.
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Ein kleiner Auszug aus facebook 
über die Wela -Frau, die irgendwie alle kennen! 
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Kein Käsebrot für Sabine

Was für ein schlimmer Mittwoch!
Nach zwei freien Tagen, an denen ich nicht schwitzen musste, weil ich nichts verursachendes getan habe, kommste entspannt und ruhig in die Praxis und wirst so schnell in einen Wirbel aus Arbeit, Patienten und Papierkram geworfen, dass es einem schwindelig werden könnte!
Wiedermal frage ich mich verblüfft, wo die Leute nur alle herkommen?! Als ich dann die lange Warteliste einigermaßen im Griff hatte, kam die Nachricht, dass die Nachbarspraxis Stromausfall hat und deren Patienten zu uns evakuiert werden. Und somit auch die Laborpatienten. Klar, immer her damit! Kommt alle zuhauf, meine Tür ist offen!
Ist ja nicht so, dass ein Patient nach dem anderen zu mir kommt - da gibts noch so viele bunte Variationen! Ärzte, die dauernd im Labor anrufen und irgendwas gemacht haben oder wissen wollen, Dinge die Zeit kosten. Oder Kolleginnen, die irgendein Problem entdeckt haben und ich das mal bitte klären soll - mach ich! Oder Notfälle, die sich erdreisten, mit Herzbeschwerden zu uns zu kommen ... schämt euch!
Und dann die Krönung: Kollegin T., die von ihrer Hausbesuchs-Runde zurückkommt und einen vollen Beutel Blutröhrchen auf meinen Tisch kippt! Zu sortieren, beschriften und einzutragen. Mach mal.
Klar, mach ich!
Schnell Schnell Schnell !
Es ist dann 13 Uhr und die Kolleginnen verabschieden sich in den fröhlichen Mittwoch Nachmittag.
Tschüss Sabine - bist du noch nicht fertig?
Knappes Stündchen später komm ich aus der Praxis gekrabbelt, fahr heim, atme kurz, putz mir die Zähne und starte zum Zahnarzt. Wiedermal. Ist zum Glück nicht schlimm, die Prozedur kenn ich ja schon. Ist die 10. Sitzung, ungefähr.
Dann quer durch die Stadt (besonders anregend bei Berufsverkehr) zum Einkaufen. Ich schmeiße lustlos ein paar Dosen Linsensuppe in den Wagen, bisschen Kräuterbaguette, haben wir noch Käse? Mir egal. Und ich gähne zum 4. mal. Ja es geht, man kann tatsächlich beim einkaufen einschlafen! An der Kasse Sekundenschlaf, verstohlen schau ich mich um ob jemand grinst oder blöd guckt. Guckt aber keiner. Jeder ist mit sich und seinen Einkäufen beschäftigt.
Ich hol die Tochter von der Arbeit ab, damit sie das Auto haben kann.
Sie will die Freundin besuchen, die vor kurzem entbunden hat. Taschentücher hat sie dabei.
Ich mag nicht nach unten ins Wohnzimmer oder gar die Küche gehen.
Nachdem ich die Einkäufe weggepackt hab bin ich hoch, zieh mich um und setz mich an den Pc. Aber irgendwann muss irgendwer essen kochen. Gibt ja nur Dose. Ich bin ein Fuchs!
Und dann schauen wir uns was an, abendliche TV-Zerstreuung. Wenns nach mir ginge, wäre das was leichtes, lustiges. Ein Disney vielleicht. Oder Doris Day Filme. Was anderes geht ja garnicht nach so einem Tag. Aber da hab ich die Rechnung nicht mit den Herren des Hauses gemacht. Da will bestimmt keiner seichte Filmchen gucken.
Wär ich allein, würde ich meinen Universaltröstefilm einschalten. Anne auf Green Gables. Das streichelt einem die geschundene Seele! Und es gäbe einfach ein paar Käsebrote mit Essiggurke.
Aber wir haben ja gar keinen Käse. Weil ich zu faul war, den zu kaufen.
Selber schuld.

(Gähn)



Sonntag, 19. Mai 2019

what a wonderful time

Ich hab mir Gedanken gemacht. Nachdem ich Rastanine die Hälfte der Flohmarktflyer gebracht habe, war ich ganz bewusst froh, dass meine Kinder nicht mehr klein sind. Auch wenn ich oft in vergangenen Zeiten schwelge und die Kindergartenzeit meiner beiden Süßen in rosarotem Licht sehe, ich bin mir sicher, das würde ich heute nicht mehr schaffen. Der große Sohn von Rastanine ist 6 Jahre, der kleine ca 9 Monate alt und was die für eine Power haben, ist irre! Mir sehr ungewohnt! Während sie versucht, den kleinen zu bändigen, haut der große ab, sie muss ihm hinterher, er krakeelt und der kleine zappelt auf dem Arm .. ich hab spontan starkes Mitleid für die arme Mama empfunden. Obwohl ich das ja auch durch hab. Tochter war auch voller Energie und der Bub fünf Jahre jünger.
Vielleicht hab ichs verdrängt, aber wenn ich scharf nachdenke sickern durch den Nebel kleine Erinnerungsfetzen. Kinder bespaßen, beschäftigen, bändigen, füttern, wickeln und nach 3 Stunden merken, dass man die Straßenschuhe noch an hat und eigentlich seit einer Stunde aufs Klo muss. Nicht allein, die kleinen Kröten laufen dir hinterher, wohin du auch gehst und lassen dir keine Chance, mal kurz durch zu schnaufen und sei's auf der Toilette. Du musst dafür sorgen, dass sie beschäftigt sind, pädagogisch wertvoll natürlich und wenns geht, ohne sich dabei mit dem großen Messer oder der Nagelfeile aufzuspießen. Dabei brüllt Rolf Zuckowski aus den Boxen, dass Stups der kleine Osterhase mal wieder auf die Nase fällt und es ist längst Zeit, das Abendessen vorzubereiten.
Und heute?
Nachdem ich ihr die Flyer gegeben hab, fahr ich entspannt nach Hause, rufe nach Sohn, um mir die schwere Einkaufstasche reintragen zu lassen und zieh mich erstmal um. Sohn lächelt, räumt die Einkäufe weg, freut sich auf das Abendessen und verschwindet im Zimmer. Ich kann in Ruhe erstmal ein Glas Eistee trinken und schauen, was sich auf facebook so tut, bevor ich in der Küche Perry Como seinen Mambo trällern lasse und ich in aller Ruhe meine Kartoffeln schälen kann.
Und mir wird bewusst, wie gut ich es jetzt hab! Sollte man nicht vergessen - wenn man einfach das tun kann, was man grade tun möchte! Und nicht auf dem Boden zum 1000sten mal "Wer war's?" nach den Regeln des Kindes spielen muss oder mit Tochter Wasserfarben zu malen incl. der Sauerei, die man danach dahat.

Sonntag 2002: 6:10 aufstehen, wickeln, füttern, anziehen, frühstücken, Spielplatz / Playmobilpark / Großeltern. Dann heimkommen, Kinder baden (!) Locken entwirren, föhnen, dann vielleicht noch schön basteln und malen und puzzeln, dann Abendessen machen, Sandmännchen, Kinder ins Bett bringen, heulendes Kind beruhigen und um neun, halb zehn tot auf das Sofa sinken.
Sonntag 2019: Um 10 Uhr überlegen, ob ich aufstehen will, frühstücken, frühstücken, frühstücken, Netflix gucken, Sohn nachwinken, wenn er sich mit seinen Freunden zum Kino trifft, überlegen, ob ich mich mit einem Buch in den Garten setze oder ins Bad gehe, Nickerchen machen, Mausloch schreiben, Ella Fitzgerald hören, Augen zumachen und nachher in Ruhe Abendessen kochen. Abends einen Film für Erwachsene gucken.

Tja ... what a woderful time !

Ob ich mich auf Enkel freue? NA KLAR !!!  


Cute Rat