Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Donnerstag, 20. August 2015

alles wird gut

Drei Probleme, die auftauchen und gleich wieder verschwinden.

Problem 1: Unerklärliche Schmerzen bei Tochter. Meiner Meinung nach eine psychische Reaktion auf Belastung, Erwartung und Stress. Sie erkennt den Stress nicht aber ich seh das ganz klar. Frau Dr. Z ist der selben Ansicht. Wir verordnen ihr einen Auszeit-Tag, der tatsächlich Wirkung zeigt.
Ein Tag Pause, Sofa und stillhalten und am Morgen drauf geht's ihr wieder gut. Problem weg!

Problem 2: Sohn hat keinen Internetzugang. Die neue Fritzbox ist zwar mit dem Pc verbunden, aber es gibt einfach keinen Netzwerkzugriff. Ich sitze bis nachts dran und klicke mich erst hoffnungsvoll, dann verzweifelt durch die Systemsteuerung und gebe resigniert auf. Muss ich morgen wieder bei 1und1 anrufen, die werden sich auch denken, die Alte hat einen an der Waffel.
Sohn fährt den Computer runter und geht frustriert schlafen. Am nächsten Morgen fährt er ihn wieder hoch und siehe da, der Neustart hat meine panische Klickerei besiegelt und dat Ding geht wieder, prima Internetverbindung! Problem weg!

Problem 3: Der Urlaub im Europapark beinhaltet auch einen Ausflug nach Colmar. Colmar ist eine Stadt nahe Straßburg und ist richtig hübsch! Aber sie ist auch in Frankreich und das bedeutet, wir brauchen unsere Personalausweise. Sohn hat aber keinen, der Kinderausweis ist seit Jahren abgelaufen. SHIT, am Samstag wollen wir los ..  Schritt 1 - dem Kind die Haare waschen wegen Schritt 2 - Passfoto machen. Tochter knipst vor der weißen Tür als Hintergrund und bearbeitet das Foto gleich. Schritt 3- im Bürgeramt anrufen, wir sollen zwischen 8 und 12 vorbeikommen. Schritt 4 - Foto ausdrucken. Drucker geht nicht, hängt sich auf, Drucken nicht möglich. Schritt 5 - voller Hektik einen Copyshop in der Nähe suchen. Schritt 6 - Sohn zum fertigmachen zwingen. Schritt 7 - der copyshop, der eigentlich ein Büroartikelladen ist, druckt das Foto. Schritt 8 - nach Katzwang ins Bürgeramt fahren um sich sagen zu lassen, dass das Bild auf dem Papier nicht tauglich ist.
Schritt 9 - Kind in den Fotoautomaten schieben, zurechtmachen und hoffen, dass das Bild was wird.
Schritt 10 - glücklich mit nem vorläufigen Ausweis nach Hause fahren.
Problem weg!

manchmal geht es einfach .. Huiiiiii

Montag, 17. August 2015

Bine spielt wieder mit!

Hurra, das Internet ist wieder da!
Endlich kann ich wieder ins Mausloch schreiben. Aber ich hab die letzten Tage alles notiert, was es so zu notieren gab. Das werde ich kopieren und hier einfügen, dann haste viel zu lesen!
Viel Spaß!  ;-)

Sonntag, 08.08.15
Das Internet ist weg.
Seit gestern Nacht kurz nach 12 und bis jetzt, kurz nach 12 diese Nacht.
Und mindestens 1 Familienmitglied ist ganz verzweifelt, weil er nicht weiß, was er bloß tun soll !
Sind nach dem "Kommando Opa" wieder daheim und kein verdammtes Internet! Au weia. Papa meint, es liegt an den
Kabeln und versucht, 4 Stunden lang, neue Verknüpfungen zu verknüpfen - ohne Erfolg.
Dann rufen wir den 1&1 Kundendienst an, der uns informiert, das in unserer Gegend eine DSL Störung vorliegt
und sich drum gekümmert wird. Mal sehen, ob es morgen geht.

Gestern in der größtem Hektik, weil wir los müssen, klingelt es und OmaOpa stehen vor der Tür.
ÜBERRASCHUNG! Ta-daa wir sind jetzt da.
Echt jetzt? Darf nicht wahr sein, bitte geht einfach wieder. Dachte ich. Die beiden haben aber gegen alle Erwartungen
gespürt, dass sie verdammt fehl am Platz sind und sich wieder entfernt. Danke.
Und Tochter, Nichte und ich sind nach München gestartet, weil ich den Kindern Kultur nahebringen will.
Wir gucken Rocky Horror Picture Show! Die Autobahn frei, die Klimaanlage läuft, die Musik ist klasse und schon simmer
in München. Ich finde sofort das Parkhaus (!) und bin stolz auf mich.
Vor der Vorstellung müssen wir uns im Müller die Zutaten besorgen - Konfetti, Wasserpistolen und Knicklichter. Wichtig!
Und ein Radler im Innenhof des deutschen Theaters muss auch sein, da kann man super sitzen und die Leute beobachten,
die zur Vorstellung kommen. Manche sind voll aufgerüscht, andere kommen mit nem Dienstmädchen-Häubchen und dann
sind da wieder welche in Metal T-Shirts und Springerstiefeln. Alles da. Und wir.
Das Theater hat eine geniale Klimaanlage und unsere Plätze sind auch genial. Ich glaub, den Mädchen gefällts. Gleich am Anfang,
als die E-Gitarre laut über uns hinwegdröhnt. Wir werfen Konfetti, schwenken unsere Lichter und spritzen die anderen
mit der Wasserpistole voll. Was ein Spaß! Die Mädels lachen und klatschen und tanzen mit, so hab ich mir das vorgestellt.
Ich hab mich in das Stück verliebt, glaub ich. Falls die Vorstellung mal wieder nach Nürnberg kommen sollte, bin ich sofort dabei!

Nach dem Erlebnis haben wir Hunger und beschließen, wo auf der Leopoldstrasse ein Parkplatz frei ist, da gehen wir essen.
Ist ne echte Freß-Strasse, ein Lokal neben dem anderen. Eine Stimmung wie in Mallorca auf der Strandpromenade.
Unser Parkplatz ist direkt vor einem Mexikaner, also gibts mexikanisch. Die Mädels trinken auf mein Drängen hin einen frozen Margerita
Erdbeer (ich kann nicht googeln wie man das schreibt, das Internet hat sich ja verabschiedet) und ich brav mein Autofahrer-Wasser.
Es ist herrlich, wir sehen das Klischee sowas von bestätigt und beobachten die Bussi-Bussi-Münchner, die Tussen mit Hund und
die alten Männer mit Hut. Und die Quaissedias mit Käse sind super fein! (Wie gesagt - nicht googlefähig)
Die Stimmung ist prima, alle gut gelaunt und so fahren wir in den Sonnenuntergang wieder heim.
Tochter stellt fest: gut, dass da jetzt unsere Männer nicht dabei waren. Die hätten uns voll runter gezogen.
Ich verbuche das unter Mädels - Tag. Nur Waldfeger hat gefehlt !!!!!!!!!!!!!

Der Sonntag war das Gegenteil vom Samstag, nämlich voll blöd.
Abkommandiert zu OmaOpa zum Hitze-Grillen. Und keiner hatte Lust, wirklich keiner. Ach, keiner von uns - der heilige Bruder
nebst Freundin natürlich schon, die haben immer Lust.
Schleimer!
Wir dürfen drinnen sitzen, was zwar gut war wegen der Hitze, aber höchst unbequem und ungemütlich. Tochter, Sohn und ich haben
überlegt, was wir an diesem Zimmer alles rauswerfen würden, wenn wir freie Hand hätten und im Endeffekt sind nur Fernseher,
Stereoanlage, die Fotos der Kinder und der Ventilator geblieben. Der Rest ist dekotechnisch so greislich, dass es einem jedesmal
aufs Neue die Schuh auszieht!
Das Gespräch beim Essen war wie üblich - übers Essen. Außer der heilige Bruder nebst Freundin hatten was zu erzählen. Heute
durften wir eine Geschichte über einen putzigen, zufällig entdeckten Bieber anhören.
Als ich  nach München gefragt wurde, durfte ich nur einen Satz sagen "Oh das war super, weil ..." da war meine Sprechzeit vorbei
und der Bieber wurde wieder aufgegriffen.
Die Krönung des Gesprächs beim Kaffee: OmaOpa sind mit Sohn letzten Donnerstag zum Eisessen gefahren, er hat sich
ein Kiwieis bestellt!
Das muss man sich mal geben, echt hey! Ein Kiwieis!! Das kann ich meinen eigenen Enkeln noch erzählen!
Ein Kiwieis!
Bemerkenswert an der Kiwieis-Geschichte finde ich allerdings, dass sich OmaOpa tatsächlich aus ihrer vertrauten Umgebung
gewagt haben und mit ihrem Enkelsohn etwas unternommen haben. Und sei's nur 20 m zum Kiwieis-Essen zu gehen!
Respekt!
Da kack ich mit meiner München-story komplett ab!
Ein Bieber. Und ein Kiwieis!

Die Kinder und ich spielten Minderheiten-Quartett bis wir wieder gehen .. konnten.
Da kann man sich prima aus den Bieber-Gesprächen raushalten!

Und jetzt geh ich ins Bett weil morgen ein neuer Montag in eine neue, heiße Arbeitswoche startet.
Hurrah!

                                                                         *

Montag

Internet ist immernoch weg. Wir haben wieder angerufen und wurden auch wieder vertröstet.
Bitte haben Sie Geduld.
Und wir merken, wie sehr wir eigentlich vom net abhängig sind. Sohn kann nicht sein Zeug machen,
Papa kann nicht seine Zombie Serien gucken und ich muss meine Mausloch Beiträge auf Zettel schreiben um
sie dann ab zu kopieren. Außerdem kann ich nicht in facebook. Is schon doof, vor allem, wenn man sich so
nen gewissen Ablauf angewöhnt hat. Jetzt müssen wir abends schauen, was im TV läuft und nicht mehr unser
Grey's Anatomie. Hm.
Heute wars richtig richtig schlimm in der Arbeit. Nicht nur, dass die Nacht elend fies war (schlaflos nassgeschwitzt)
 - ach da fällt mir Mitadmins' Schlafzimmer ein ... seufz! (tosk tosk)  Also nicht nur dass die Nacht auf Montag schlimm war,
der Tag stand der Nacht in nichts nach. Schwitzend aufgestanden, schwitzend in die Praxis gefahren, völlig erledigt
angekommen und sofort überfallen worden von einer Kollegin, die eine Blutabnahme wollte. Außerplanlich natürlich.
Und sie hat die schlechtesten Venen der Stadt, bei ihr geb ich auf und ruf den Arzt.
Elend viele Leute, alle gleichzeitig, weil zu früh-Kommer, Termineinhalter, Zusätzliche, Notfälle und zu spät-Kommer
sich vor der Tür unten gesammelt haben und dann gemeinschaftlich zu mir zu wollen. Jetzt sofort.
36 Grad im Labor und zum ersten Mal seit ich den Beruf mache, haben sich zwei unserer Ärztinnen angeboten, mir zu helfen.
Sie haben in ihren Sprechzimmern Blut abgenommen, ohne diese Hilfe hätte ich es nicht geschafft.
Kennst du den Plüschaffen, den man aufziehen kann und der zwei Becken aneinander schlägt?
Das war ich heute.
Maaan was machen wir bloß ? Hab gerade einen kleinen Spaziergang um den Block gemacht, draußen ist es etwas angenehmer.
Tochter schreibt Tagebuch - per Hand! Und Sohn klimpert am Keyboard .. das erste Mal dieses Jahr.
Ich stelle fest, wir sind aufgeschmissen ohne Internet. Wie haben wir das früher gemacht? Im Urlaub macht mir das nichts
aus, aber im Alltag ? Schlimm. Und noch schlimmer, wie wir es vermissen!
Ich werde jetzt eine Baldrian Tablette nehmen und hoffen, dass ich wenigstens mehr als 2 Stunden am Stück schlafen kann.
Noch 3 Tage, dann is frei !!

                                                                        *

Mittwoch
Immernoch offline. Aber jetzt wissen wir wenigstens, woran es liegt. Der nette Mensch von 1&1 hat uns erzählt, dass unsere
Fritzbox im Eimer ist. Klar, ist ja logisch. Das Ding ist nach heutigen Maßstäben ein Relikt - schon 7 Jahre alt !!
Es wird uns ein neues Gerät geschickt, das müssen wir dann anmelden, Passwort erstellen und ab geht die Luzie!
Hoffentlich, das Internet fehlt mir sehr. Ich hab verlernt, abends tatenlos auf dem Sofa zu sitzen und "nur" nen Film angucken.
Geht ja auch nur DVD im Moment, Maxdome ist nicht verfügbar und das TV-Programm kannste knicken.

Heute hatte ich wieder einen dieser wunderschönen Familienabende .. der Zustand, den Papa zum heimkommen wählt,
setzt uns mittlerweile allen ziemlich zu. Der Gedanke, der mir heute während der Arbeit ans Nach-hause-kommen
 im Kopf rumgegangen ist, war sehr ernüchternd. Wir hoffen jetzt auf das Urlaubs-Phänomen = gut gelaunt und überwiegend nüchtern.
Für mich persönlich hab ich noch nicht entschieden, ob ich mich auf den Urlaub freue. Klar bin ich froh dass ich nicht in die
Arbeit muss. Aber der Urlaub an sich .. ich seh nur die Nachteile, nur den Stress der Vorbereitung und dieses Abstriche machen
zB die Schlafsituation in der Fewo, die Belastung durch schwitzen & viel laufen. Der Gedanke, ob ich den Rollator nun mitnehmen
soll oder nicht. Dafür spricht, dass das Dings Erleichterung beim Laufen bringt, dagegen dass es aussieht wie Oma.
Ich will es aber auf keinen Fall Papa gleichtun, der sich auf nichts und niemand mehr freuen kann. Der alles nur negativ sieht und
genervt / gelangweilt von allem ist. Nee das will ich nicht !
Mal sehen, wir der Urlaub wird. Das Gute ist, meine Kinder sind dabei. Alle beide ! <3

Gestern nen gravierenden Fehler gemacht in der Arbeit. Ich hab meinen Chef um was gebeten, um eine kleine mobile Klimaanlage
fürs Labor. Weil mich alle gedrängt haben und Frau Dr. S auch dafür ist. Chef hat mich selbstverständlich eiskalt abgeschmettert und
zur Belohnung, dass ich es gewagt hab, ihn auf so einen Schrott anzusprechen, gleich mal ne Überstunde machen dürfen.
Alle sind schon gegangen, ich hab mich schon umgezogen, da durfte ich noch "schnell" ne Blutabnahme machen
und nach diversen Ergebnissen forschen. Und außerdem produziert so eine Klimaanlage schließlich viel heiße Luft (?) und
dann kämen überhaupt alle anderen und wollen auch eine. Geht garnicht.
Hab auch ehrlich nicht mit einer vernünftigen Antwort gerechnet, trotzdem hab ich mich geärgert.
Vor ein paar Jahren hab ich in großer Runde beim Teamgespräch erwähnt, dass es doch ganz nett wäre, für die Patienten
einen Wasserspender aufzustellen, da die Leute im Sommer alle umkippen und sowieso nach einem Glas Wasser fragen.
"Und, wollen Sie dann jede Woche die Wasserkästen raufschleppen, Frau Bergbauer? Außerdem ist das viel zu kostenintensiv."
Was haben wir jetzt in jeder seiner Praxen? Einen Wasserspender.
Könnt kotzen.
Mittlerweile macht die Hitze uns allen zu schaffen. Die Kolleginnen jammern, obwohl die alle sehr hitzebeständig sind, und ich packs
auch bald nicht mehr. Morgen noch, morgen ist der schlimmste Tag - S. kann mir nicht im Labor helfen und es wird knalleheiß, das Labor
ist brechend voll bestellt und am Nachmittag muss ich nach Langwasser Nord. Das ist immer der letzte Härtetest der Woche.
Wenn ich morgen schaffe, dann hab ichs hinter mir! In der Hoffnung, dass es ab September erträglicher wird.
Wenn ich nur wenigstens gut schlafen könnt! Gestern von 0.15 bis 1.00 Uhr Mücken gejagt. Hab 8 Stück erschlagen.
Ich werd jetzt ins Bett gehen und den italienischen Nachbarn zuhören, die mit ihren gesamten Kindern + Neugeborenem im Garten
zu kampieren scheinen.
Schlaflos in Bauernfeind.

                                                                            *
Es ist Donnerstag und es ist geschehen - ICH HABS GESCHAFFT !! Wuuh! Ein letzter Arbeitstag in nassgeschwitzten Jeans,
nassem shirt unterm Kittel und aufgeweichten Händen. Endlich! Es war zwar viel los, aber ich habs geschafft! 37 Grad im Labor ..
2 Ventilatoren. GOOOTT
Gestern mit S. im Labor, die Süsse hat mir geholfen. Da haben wir ein bisschen "wow die Entdeckerzone" gespielt und 2 Notfall-
Kühl-pads an den Ventilator geklebt! Die Illusion macht's! Und der Chef hat's nicht gesehen, hahaha!
Tochter packt grade ihr Zeug für Berlin und ist ganz aufgeregt. Ich fahr sie und die Freundin nachher zum Bus. 3 Tage Berlin.
Und ich freu mich auch aufs Wochenende, einfach weil es da KÜHLER werden soll. Ham se gesagt.

Freitag. Tatsächlich, es ist wirklich kühler. Es ist dunkel draußen und donnert. Aber Regen will noch nicht so recht kommen.
Heute ist mein erster Urlaubstag. Die Nasenärztin heute morgen sagt, ich kruste immernoch vor mich hin. Im September, wenn
die Schule losgegangen ist, soll ich wieder kommen. Dann war ich mit Sohn im Supermarkt und hab ihn in die Welt des einkaufens
eingeführt. Er hat seine Sache gut gemacht und ist somit tauglich, mal allein weggeschickt zu werden.
Frühstück mit Waldfeger, das war klasse. Hat uns gut getan, tacheless reden und sich mal gut fühlen, hoffentlich können wir das
wiederholen. Es ist so erleichternd! Tochter ist nicht da, die genießt das Leben in Berlin und Sohn klebt mir mangels Internet
ständig am Bein. Ihm ist soo langweilig. Da tut es gut mit einem Waldfeger zu reden! Der Seele und dem ganzen Rest. ;-)
Der restliche Tag war öde, all meine Energie ging flöten. Wir haben uns beide Hälften des 7. Harry Potter angeschaut und mehr war an
Kraftaufwand nicht drin. Wenigstens hat es geregnet und somit war die Luft nachts viel viel besser.

Samstag. Wir haben vom 1&1 Fritzen erfahren, dass wir mit unserer neuen Fritzbox so ab mitte der Woche rechnen dürfen.
Weißt, da macht der Konzern mächtig Werbung, dass sie die besten und schnellsten sind und dann sind sie nichtmal in der
Lage, ein Päckchen los zu schicken. Am Mittwoch bestellt und wahrscheinlich am Mittwoch drauf erst da. So ein Scheiß!
Sohn und ich erstmal im Frust versunken.
Heute Abend gehen wir ins Frankencenter und decken uns mit neuen Filmen ein. Notfallkit, quasi.

Später ... also das ist die Ausbeute: Die Bestimmung, The Mazerunner, Guardians of the Galaxy und Who I am. Vorhin haben wir
Die Bestimmung gesehen, also der gefällt mir ja mal so richtig!! Bloß - die Kohle, die ich in die Filme gesteckt hab, die hätte ich
auch in eine Fritzbox im Laden ausgeben können ... *hust. Naja nicht ganz. Und wir haben ein paar schöne neue Filme!
Tochter springt grade im Konzert in Berlin auf und ab, Papa schnarcht und Sohn ist - wie immer - nicht müde !

Heute ist Montag. Gestern Nacht hab ich die Mädels vom Bus abgeholt, war spannend! Als ich ankam, war ein Aufgebot an
Polizei und Sanis da, die eine Gruppe .. wie sag ichs .. fragwürdiger Personen? Möchtegern-Punks? Assis? Ich bleib bei Assis.
Also die haben eine Gruppe Assis im Zaum gehalten. Großes Geschrei, Polizeihundgebell, 2 wurden auf die Liegen geschnallt und
ein Rollstuhl-Assi musste in ein Röhrchen pusten. Hab mich im Sicherheitsabstand an die Seite gestellt und die Show
beobachtet. Der 3. Bus, der kam, war der Richtige und im Gegensatz zur Stimmung bei der Hinfahrt war die aktuelle Stimmung
ziemlich mies. Grantig und müde und kalt. Aber den Erzählungen nach war es das Wochenende des Jahres.
Freut mich für Tochter, mein Wochenende war mindestens genauso aufregend wie mit der besten Freundin durch Berlin zu
laufen, auf ein Konzert zu gehen und an der Spree zu liegen. Mindestens !!!

Den Vormittag hab ich damit verbracht, Oma durch die Stadt zu fahren mit anschließendem Kaffee. Hat Zeit gekostet aber, wenn
ich ehrlich bin, was wäre die Alternative? Wäsche machen und Fenster putzen .. nee lieber Käffchen mit Oma :-)
Dann kam sie - DIE FRITZBOX !! Ta-daa! So hab ich dann den Nachmittag gestaltet - versucht, eine DSL Verbindung durch die neue
Fritz-box zu basteln. Stundenlang. Bis Papa seine Kabel-Bastelarbeit vom Sonntag rückgängig gemacht hat und das Ding
funktionierte!  Und Telefon auch! Sohn viel fast vom Stuhl vor Freude, er musste aber erst einkaufen gehen, bevor er wieder,
nach laaanger Durststrecke, ins net durfte. Viel verlangt, ich weiß. Mütter halt.
(Waldfeger: danke für die Tüte Tomaten! Hat gut gepasst und geschmeckt!)
Dann kam Tochter heim und Sohn die Treppe runter - beide mies gelaunt. 1x doofer Chef und 1x keine Internetverbindung am
Sohnemann-Pc. Eine weitere Stunde gebraucht, die neue Fritzbox im nächsten Pc zu installieren, das war nämlich ganz anders.
Die Kinder schenken sich nix. Lauter Giftgespritze in alle Richtungen, ich hatte Mühe aus der Schußlinie zu gehen.
Meine Güte. Das war ein reines Beschwichtigen und "Auseinander jetzt!" und am Ende half nur die räumliche Trennung.
Hoffentlich bessert sich die Laune wieder.
Fazit für heute: Tochter ist wieder da, Internet funktioniert wieder, Badfenster ist sauber und ich hab grade das ganze Wohnzimmer
für mich alleine weil die Kinder oben sind und der Club spielt!





Dienstag, 11. August 2015

sorry

This mausloch ist temporarily not avaible because the internet is in the Arsch

 

Donnerstag, 6. August 2015

day 4 of Hitzewelle

Im Prinzip gehts mir grad gut. Weil ich die Arbeitswoche hinter mich gebracht hab und das Wochenende vor mir liegt. Heut Nachmittag hatte ich 36 Grad im Labor. Aber zum Glück war nicht allzuviel los heut, den Leuten wars wohl auch zu heiß!
Morgen steh ich elend früh auf, geh Brötchen holen und scheuche die Kinder aus den Betten. Wir besuchen Oma und helfen bisserl, die alte Wohnung aus zu misten. Es ist so seltsam, Oma in dem Wohnstift zu wissen. Am ersten Tag sind Waldfeger und ich losgefahren und haben ihr gewunken. Weißt, anstatt sie wieder mit heim zu nehmen haben wir sie da gelassen ..
Klingt als hätten wir sie ausgesetzt .
Muss man sich auch erst dran gewöhnen. Oma mit Sicherheit auch. Aber cool is' scho, sie bekommt Mittagessen, das sie sich ausgesucht hat - und wird gefragt, ob sie Nachschlag möchte, ob sie noch Wünsche hätte .. eine Putzfrau kommt, ein Hausmeister ist greifbar, eine Hausdame ist für alle Fragen offen, ein Supermarkt/Schwimmbad/Bibliothek/Kegelbahn/Cafe sind im Haus, Friseur, Bank, Läden, und was nicht noch alles.
Omas Zimmer sieht gut aus, das hat sie echt prima hingekriegt. Mit Blick übern Wald und Tiergarten! Nur die alte Wohnung muss entrümpelt werden. Und deswegen fahr ich morgen mit den Kindern hin.
Früh, weils ja wieder fürchterlich heiß wird.
Und morgen, am Samstag, gehts nach München! Das wird klasse :-)
Sonntag ist Ausruhtag. Und Wäsche. Wäsche is irgendwie immer.

Gerade eben hat uns Leo ein pdf zum Interview von Klaus geschickt. Ein Interview in der NN über unsere facebook Gruppe "Restaurantkritik Nürnberg und Umgebung"
Bin stolz auf dich, Klaus!



:-)



Montag, 3. August 2015

day 1 of Hitzewelle

Trotz der außergewöhnlich frustrierenden Aussicht auf 2 Wochen Hitze hab ich ein Gefühl von Endspurt. Abgesehen davon beginnt am 17. August mein Urlaub und am 22. fahren wir weg. Also wird spätestens dann das Wetter schlechter. Also besser. Wie mans nimmt, hahaha.
Es graust mich vor den nächsten 2 Wochen. Für Freitag kann ich die Hitze allerdings gut gebrauchen, weil ich dann locker das Sommerfest von Frau Dr. S absagen kann.
Aber am Samstag fahr ich mit Tochter und Nichte nach München ins Theater, das wird wieder einen Haufen Probleme aufwerfen.
Probleme, die die meisten Leute nicht haben. Hat mit der Hitze und Schwitzen zu tun, näher geh ich da jetzt nicht drauf ein. Trotzdem freu ich mich auf die Rocky Horror Show, bin ja mittlerweile ein Wiederholungstäter. Ist die 3. Vorstellung ! Hurrah!

Bis dahin versuche ich, Tag für Tag hinter mich zu bringen.
Ich leb nicht, ich überleb.


schau, was Tochter mir geschickt hat - ein Fotograf hat die Mädels per photoshop
in Disney - Damen verwandelt!

Diseny - Damen 

Dienstag, 21. Juli 2015

Morgens, halb zehn in Deutschland

Die Luft ist zum schneiden dick und sie riecht auch so. Ein Blick auf das Thermometer: 28,4 Grad.
Ich hab einen Kittel an. In meiner Labor-Liste stehen 5 Leute zur Blutabnahme. Ich wisch mir den Schweiß vom Gesicht, nur damit er Sekunden später wieder an der selben Stelle vor sich hin glitzern kann. Der Ventilator wirbelt die verbrauchte Luft umeinander. Ich rufe Frau L. auf. Sie ist 75 und kommt mit Wägelchen. Wir rangieren das Ding im Labor so, dass sich die Tür anlehnen lässt. Frau L. macht die Tür zu und verrückt den Blutabnahmestuhl, bevor sie sich drauf fallen lässt. Ich reisse die Tür wieder auf, weil ich ungern ersticken will und bitte sie, nochmal auf zu stehen, damit ich den Stuhl wieder in seine ursprüngliche Position bringen kann. Warum verrücken so viele Leute den Blutstuhl? Jetzt komm ich nicht mehr an die Vene ran, jedenfalls nicht in diesem Winkel. Elastikgirl vielleicht. Frau L soll ein 5er Profil kriegen, das ist das Basisprogramm ohne Schnickschnack.
Sie erzählt mir, dass sie aus dem KH kommt und dass die "Doggderin" dort "kaa Ader net gfundn hat" und zeigt mir zur Bestätigung ihre blau befleckten Arme. Ich versichere ihr, gründlich zu schauen. Ein Druck auf den Arm - da ist eine fette Vene. Heureka! Grade als ich zugestochen hab, verlangt sie zurätzlich noch diese Werte und jene Werte weil und sowieso. Ich hangele mit der linken Hand nach einem extra Röhrchen, während die rechte die Nadel hält. Frau L. erzählt indessen von ihrer Nachbarin, die gestürzt ist. Das war schlimm. Die Tür knallt gegen das Wägelchen und die Kollegin will wissen, warum der Patient A. noch wartet. Während Frau L. immer lauter wird, weil ich vielleicht sonst nicht alles verstehen kann was mit der Nachbarin passiert ist, mutmaße ich, dass Patient A. auf eine Blutdruckmessung in Zimmer 8 wartet.
Das Telefon klingelt. Ich hab alle Röhrchen voll und frage Frau L., ob sie sonst noch Wünsche hat, weil ich noch mit der Nadel in der Vene bin. Sie verneint und erzählt von ihrem Mann, der im Rollstuhl sitzt. Ich beende die Blutentnahme und geh ans Telefon. Auch jetzt wird Frau L. lauter um mir das ungebrochene Zuhören zu erleichtern. Am Telefon lässt Frau Dr. S nach einem Abstrich - Ergebnis fragen. Ich schau nach - kein Eintrag. Ich muss im Großlabor anrufen.
Mittlerweile ist die Geschichte aus dem Hause L. beim Hund angelangt. Ich versuche verzweifelt, im Labor anzurufen und den Wert an zu fordern, während ich gleichzeitig die Blutröhrchen beklebe und zuordne.
Ich wische mir verstohlen den Schweiß vom Gesicht. Frau L. bekommt ein Pflaster und informiert mich anschließend, dass sie eigentlich noch den Rheumawert gebraucht hätte. Das wäre ein spezielles Röhrchen gewesen und jetzt leider nicht mehr möglich. Frau L. ist beleidigt, erzählt aber trotzdem vom Schwiegersohn, der so schlimm Rheuma hat. Im Kreuz und im Fuß und überhaupt. Das Telefon klingelt wieder, ich hab den Abstrichwert und schicke ihn Frau Dr. S.
Die Tür knallt gegen das Wägelchen und der Lehrling kommt rein, fragt, ob ich weiß, wo die neuen Liegenauflagen sind. Ich weiß es nicht, Frau L. auch nicht.
Ich will Frau L. einen Besprechungstermin geben, und während sie mir von der Frische des von ihr mitgebrachten Morgenurins vorschwärmt, trage ich sie einfach irgendwo ein und gebe ihr den Terminzettel. Sie nimmt ihn unbesehen und lässt sich ausgiebig übers Wetter aus.
Sanft schiebe ich die Patientin gen Tür, bugsiere das Wägelchen hinaus und Frau L. hinterher.
Draußen! Das Thermometer zeit 28,9 Grad. Ich wisch mir den Schweiß vom Gesicht.
Auf meiner Laborliste stehen mittlerweile 9 Patienten.
Herr B. klopft, reißt die Türe auf und poltert los, ob ich ihn vergessen hätte! Er warte schon seit Stunden! Böser Blick.
Ein Blick auf seine Ankunftszeit - vor 10 Min. Ich bitte ihn höflich noch zu warten, weil andere vor ihm dran sind. Laut schimpfend trollt er sich und ich rufe den nächsten Patienten auf.

Manchmal ist das schöne an meinem Arbeitsplatz, dass sich der Stuhl dreht .....

Montag, 20. Juli 2015

Pausenaffe

Langsam könnte diese elende Hitze mal ein Ende haben. Ich weiß, alle jammern. Aber ich leide am Meisten - bestimmt! Ich schwitze an Stellen, das glaubt mir keiner.
Und ich habs so satt, ständig in nassen Hosen und Shirts rum zu laufen.
Heute im fensterlosen Labor hab ich mir gedacht, wie entspannt das Arbeiten ist, wenn du keinen Ventilator brauchst weil es einfach angenehm ist. Und du stehst gern auf und holst dir dein Zeug selber, anstatt einen Lehrling zu schicken.
Die Wohnung schaut aus wie Sau. Die Sachen vom Flohmarkt, von Open Beatz festival von Tochter, der Rollator von Oma und Wäschegebirge stehen überall im Weg rum - und das war erst der Boden!
Hab mich mit all meiner übrigen Selbstdisziplin dazu gezwungen, bisschen zu bügeln.
Fürs Gewissen.
Heute war Teambesprechung. Gähn. Und zum Schluss wurde auf das Sommerfest von Frau Dr.S  aufmerksam gemacht. Weisst was das ist? Eigentlich wie ein normales Praxisessen - bloß open air am "Partyhaus" der Doktorin, am familieneigenen See incl. Mückenvölkern. Da sitzen wir dann und plappern und essen. Ich hab das Gefühl, alle freuen sich drauf. Rate, wer nicht?!
Was ist los mit mir? Der Gedanke an so ein Sommerfest versetzt mich in Panik, es bedeutet für mich nämlich nicht das was es für alle anderen bedeutet - lockeres, fröhliches beieinandersitzen und lachen. Für mich heißt das sinnloses Rumsitzen, schwitzen, bisschen im Teller rumstochern, schwitzen, oberflächliches blablabla, lachen, wo ich nicht lachen will, warten, bis ich endlich wieder nach Hause kann.
Ich habs ja schon mal erwähnt, ich glaube, dass ich den smalltalk verlernt hab. Wo ist meine Geselligkeit hin? Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass Frau Dr. S mich nicht leiden kann.
Oft wenn ich sie anspreche, hört sich mich einfach nicht. Lässt mich stehen.
Es interessiert auch wenig, wie es mir geht - nach der OP. Der Chef übrigens auch nicht, kein persönliches Wort an mich. Ist wahrscheinlich beleidigt, weil ich mir erlaubt habe, krank zu sein.

Hab ich echt gesagt, es reicht mir, daheim zu sitzen? Und wollte ich tatsächlich wieder arbeiten?
Ich glaub mir gehts nicht gut, wer sagt denn freiwillig sowas??  Nach 1 1/2 Wochen zurück in der Praxis reichts mir schon wieder. Und ich hangel mich von Pause zu Pause. Wie ein Affe.

Gut ist, dass ich heute meine Blutwerte studiert hab. Aktuell hab ich tatsächlich ganz normale ANA Werte (Anti nukleare Antikörper, verantwortlich für Gelenkschmerzen und entzündlichem Bindegewebe) Normal ist ein Wert unter 10. Anfangs hatte ich 1000, dann 600 und jetzt hab ich 1,9 ! Sogar die Entzündungswerte sind runter von 50 auf 30.
Prima !!  Schmerzen sind zwar immer da aber mein Blut frisst sich momentan wenigstens nicht selber auf! Hurra!

Man muss ja für alles dankbar sein.
Au ja, lasst uns danke sagen! Ich bin dran: ich bin dankbar für meine guten Blutwerte. Dafür, dass Tochter unbeschadet vom festival zurück gekommen ist. Dafür, dass Sohn brav sein Buch liest. Dankbar für einen reibungslosen Flohmarkt. Dankbar für funktionierendes Internet. Dankbar für den Gedanken, dass diese Affenhitze vielleicht bald ein Ende hat.
Und für das Stück Erdbeerkuchen - obwohl ich den Glibber drauf nicht mag ;-)

Samstag, 11. Juli 2015

Glücksshopping

Kaum isser da, isser wieder weg. Der heiß ersehnte Energieschub. Er kam ganz unbemerkt am Donnerstag Abend, auf einmal hab ich mich gut gefühlt. Auf einmal war diese bleischwere Müdigkeit und dieses Antriebslose weg und ich wollte was tun! *KREISCH  was'n hier los??
Wie geil ! Am Freitag hab ich dann selber den Vogel abgeschossen, als ich mit Tochter in die Stadt bin und (Unmengen!) Kohle ausgegeben hab, kam sie ganz unbemerkt: GUTE LAUNE! Es hat mir Spaß gemacht und ich hab mich gefreut, mein neues Buch gekauft HURRAH und Tochter schöne Kleidchen und alles bekommen was wir uns vorgenommen haben .. dann noch lecker Mittagessen, ich hab mich sogar über meinen italienischen Salat gefreut! Sogar dass mir das Fußgelenk, das aus seinem 6-wöchigem Dornröschenschlaf aufgewacht ist, sauweh getan hat, konnte mich nicht bremsen.
Abends das Töchterlein nach Greding gefahren, zum Treffen mit den anderen Feierwütigen. Was für eine Gaudi auf der Fahrt, neue Lieblingslieder CD ! Hipp Hipp Hurrah alles ist super alles ist wunderbar!
Kaum kommt der Gredinger Mäcces in Sicht kommt Lied Nr. 9  :







passt wie Arsch auf Eimer *hihi

Laut singend wieder heim gefahren, spät noch Spaghetti gekocht und später meine Lieblings DVD geguckt. Life is wonderful!

Und dann kam Samstag - schwindlig, übel, Herzrasen. Ist das die Strafe weils mir einmal einen Tag gut ging? Hab ich mich mit meinem Gewatschel durch die Stadt überanstrengt?
Hab Tochter wieder abgeholt aus Greding, sehr wackelig und zitterig. Zu Hause ab aufs Sofa und geschlafen, viieel geschlafen.
Jetzt gehts wieder, es ist Abend und ich hab grad mit letzter Kraft die Küche aufgeräumt.
Ich werd morgen wieder brav sein und mich ausruhen. Schließlich beginnt am Montag die Arbeit wieder, diesmal endgültig. Werds schon schaffen, das waren jetzt 6 Wochen, sach ma!!
Vielleicht kommt mit der Arbeit und der Bewegung auch meine alte Power wieder ..
we see us in older freshness!

Tochter geht schon wieder feiern, diesmal aber in Nürnberg. (Wie außergewöhnlich) Hab ich erwähnt, dass die Freunde mit Tochter in einen Club in München gefahren sind, von Greding aus? Hat mich dran erinnert, wie wir damals in die Rofa nach Augsburg gefahren sind, einfach nur weil sie schöner war als die in Nbg. Oder nach Regensburg, da gab es so viele Kneipen und Bars und so.
Und Tochter stapft in meine Fußstapfen, ist das nicht herrlich?

So schließt sich der Kreis *laaach

Dienstag, 7. Juli 2015

Buschgemetzel

Guten Morgen!
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie froh ich bin, dass ich heut nicht in die Arbeit muss!
Sitze im Garten mit meinem Kaffee, es ist halb acht und ich höre den Nachbarn zu. Frau Nachbarin kann ihren Garten nicht mehr selber pflegen, also haben Herr und Frau Nachbar 2 Gärtner engagiert.
Hab sie grade gesehen, wie sie fragten, ob sie den Busch von unserem Grundstück auch schneiden sollen, weil ein paar Zweige in Nachbars Garten wachsen. Gärtner und ich hatten Blickkontakt - ich habe nur den Kopf geschüttelt, so als stumme Warnung.
Die beiden sehen so aus, als ob sie ihre Arbeit gründlich machen - so wie die netten Herren von SÖR, die ein Gebüsch innerhalb von Sekunden um 7/8 kürzen, lässig aus der Hüfte.
Und schon gehts los, Hecken schneiden. Bin gespannt, wieviel nachher noch übrig ist.





Super-mom

Ich kröne diesen Tag zum Anti-Tag des Monats! Und das, obwohl der Sonntag so scheisseheiss war, dass es uns fast den Atem genommen hat. Das ganze Wochenende hab ich japsend vor dem Ventilator verbracht, und Sonntag stand tatsächlich 40° C auf dem Thermometer. Im Schatten.
Und das mir, wo ich schon schweißgebadet bin, wenn andere sich fröstelnd ne Jacke anziehen.
Sonntag Abend hatte ich das Gefühl, gleich einen Herzinfarkt zu kriegen, Tochter hat mir dann genialerweise ein Kühlpad gebracht. Das Kühlpad und ich haben jetzt eine innige Beziehung.
Es ist verblüffend, ich schwitze an Stellen, die bisher noch nie leiden mussten. Die eingentlich garnicht da waren, jedenfalls nicht in meinem Bewusstsein. Schlimmer, schlimmer Sonntag.
Und dann kam der Montag. Der Montag, vor dem ich mich 6 Wochen lang gefürchtet hab. Der erste Arbeitstag nach der Krank-Phase. Katastrophe. Kreislauf und Nasenbluten und Übelkeit, kurz, das heulende Elend. Meine Gelbe-Zettel-Dealerin hat mich dann diese Woche noch krank geschrieben.
Und mich plagt wieder das schlechte Gewissen. Und das zusammen mit der Erkenntnis, dass ich so richtig, absolut und vollkommen arbeitsunfähig bin.
Und jetzt sitz ich hier, dicke wassergefüllte Füße, nassgeschwitzen Haaren und hadere mit meinem Schicksal.
In einer sitcom wäre jetzt der richtige Moment für einen Neustart. Mein nachdenkliches Gesicht in Großaufnahme, der veränderte Gesichtsausdruck und die Zuschauer wissen: sie lässt sich nicht unterkriegen und nimmt ihr Schicksal in die Hand. Gib nicht auf, Sabine!
Scheiß real life.

Weißt du, wie ich gern sein möchte? Au ja lass uns phantasieren ...
Ich hätt gern ganz viel Energie. So viel, dass ich den Haushalt locker schmeißen kann. Und Spaß machen solls mir auch! Und dann wär ich gern sportlich. So, dass ich ständig fit bin, mich leicht und beweglich fühle. Ich würd gern rennen können und springen. In die Hocke gehen, einfach so. Und auf den Zehenspitzen stehen - mit beiden Füßen!
Ich wär gern strenger, zu meinen Kindern und zu mir. Nein, nicht strenger sondern konsequenter. Nicht nur sagen, dass muss ich mal machen, sondern tun. Angenehmes wie Unangenehmes.
Dann würd ich mit meiner Familie ständig Ausflüge machen am Wochenende.
Ich wär gern modisch. Ich würd dann Sommerkleider tragen und Schuhe mit hohen Absätzen. Natürlich hätte ich die perfekte Figur dazu. Und die passende Frisur, lange, glatte gesunde Haare die ich super offen tragen kann. Die Brille wär weg.
Ich würde die Königin des smalltalks sein, offen und lustig, mich mit jedem locker unterhalten können. Ich würde auf die Leute zugehen können und mich oft mit Freunden treffen. Überhaupt, ich hätte einen tollen Freundeskreis, Familien zum Beispiel, mit denen wir in Urlaub fahren und Spieleabende machen. (Klischee-Alarm!)
Aber was ich nie nie im Leben ändern wollen würde, ist meine Familie. Stell dir nur vor, ich hätte keine Kinder! Wie traurig wär mein Leben .. außerdem kann ich so Glucke sein und voller Staunen beobachten, wie sie wachsen und sich entwickeln! Allmächt was hätte ich alles verpasst!

Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich nur Kleinigkeiten ändern - bisschen konsequenter, zB in der Schule schon, bisschen gesünder essen, bisschen sportlicher, bisschen bewusster. Und vor allem ein bisschen mutiger. Um das zu sagen, was ich denke, fühle und will.




Donnerstag, 2. Juli 2015

mein Ladebalken hängt

Irgendwas hält mich zurück, die Tage zu genießen. Und es ist nicht dieses ewige Nasenbluten. Ich tippe auf ein schlechtes Gewissen, schließlich sitze ich hier gemütlich auf dem Sofa, während alle anderen arbeiten müssen. In einem Ohr hab ich die Stimmen die sagen, dass ich schließlich krank bin und mich schonen muss bla bla .. aber im anderen Ohr ermahnt mich etwas, nicht so stinkefaul zu sein. Ich sollte aufräumen und bügeln und putzen. Andererseits muss ich Montag wieder arbeiten und wer weiß, wann ich wieder Gelegenheit hab, mich aus zu ruhen.
Montag. Ich hab richtig Schiss, wieder in die Praxis zu gehen. Erstens, weil ich Angst hab, dem Stress nicht stand zu halten und zweitens, weil ich mich alles andere als fit fühle. Ständig hab ich Nasenbluten und Kopfweh und seit einiger Zeit kann ich nicht länger als 5 min stehen oder gehen, dann hab ich das Gefühl in der Mitte durch zu brechen. Als hätte ich Steine im Kreuz. Dann muss ich mich ganz schnell hinsetzen, nach 20 sek gehts wieder.
Ich hab echt Angst vor der Arbeit. Da muss ich funktionieren. Die HNO Ärztin sagt, ich soll den Montag erstmal ausprobieren und dann weitersehen. Aber ich kann doch nicht noch ne Woche krank sein, noch ne Woche die anderen im Stich lassen. Obwohl mir die Woche noch gut tun würde, das weiß ich genau. Und ich bin auch nicht faul, ich kann nur nicht so wie ich will. Ich würd auch gern aufspringen und stundenlang das Haus in Ordnung bringen. Damit es endlich mal ordentlich aussieht. Aber mir fallen die Augen zu, ich schlafe im Sitzen ein.
Mein Kopf sagt tu was und mein Körper sagt immer langsam !! Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich noch nen gelben Zettel in der Praxis abliefere. Wahrscheinlich könnte ich meinen Kollegen nicht mal in die Augen sehen.
Was soll ich bloß tun? Tief in meinem Gewissen weiß ich, dass ich die Arbeit noch nicht stemmen kann.
Hast du dir auch schonmal vorgestellt, mit jemanden den Körper zu tauschen, nur damit der sieht, was du den ganzen Tag aushalten musst? Ich stell mir das ständig vor. Wenn man es erzählt kommt das immer so als Gejammere rüber und ich will nicht jammern. Ich will nur dass sie es wissen.
Woher soll ich nur Energie nehmen?

Donnerstag, 25. Juni 2015

ich hab viel gesehen auf dieser Welt, doch nie wie ein Elefant fliegt

Ich geb mir grade die volle Ladung Kitsch und Schnulz! Disney songs auf youtube. Robin Hood. Hach ...
Seelenstreichler!

Heute Morgen schon Stress gehabt und ich kann es einfach nicht ausstehen, dieses ständige drauf Hinweisen, dass ich etwas vergessen hätte. Verpackt in ein vorwurfsvolles "hab ich dir aber gesagt". Es ist ein reines in die Schranken weisen und für dumm verkaufen. Ich werd da ganz sauer, vor allem, weil ich weiß Gott nicht als einzige Dinge überhöre oder vergesse.
Ausserdem sei dahingestellt, ob es tatsächlich schon mal gesagt wurde.
Andere überhören ständig irgendwas, weil sie mit ihren Gedanken woanders sind oder schlicht keinerlei Interesse am Familiengeschehen zeigen.
Grrr .....

Cruella de Ville, Cruella de Ville, man möchte sie begraben unter Müll ...
Ich hab grade eine Wassermelone getr   einen Kirschkuchen gebacken. Und dann bügel ich und schau dabei die aktuelle Verfilmung von Cinderella.


Ich bin eine alte Märchentante. Higitus Figitus Zumbakazing auf Merlins Kommando da hört jedes Ding!

Heute werde ich mit Sohn und Oma zum Concertino ins Gymnasium fahren, Sohn spielt ein Duett mit seinem Kumpel auf der Gitarre. Ich liebe das, wenn die Kids ihre Stücke vortragen, talentiert sind alle, manche so sehr dass einem der Mund offen stehen bleibt.
Ohh schubidu, ich wär so gern wie du-hu-hu ....


Ich leg mich jetzt hin .. Nasenbluten



Mittwoch, 24. Juni 2015

frisch aus der Eltern - Selbsthilfegruppe

*grins





Das Lied ist der Hammer......
Posted by Christin Wilsdorf on Freitag, 27. Februar 2015

Sonntag, 21. Juni 2015

Bine goes to Klinikum

Im Nachhinein sagt man eigentlich immer, es war garnicht so schlimm. So wie jetzt, es ist Freitag, ich bin gestaubsaugt worden und ruh mich schon den ganzen Tag aus. Die HNO Frau ist sehr lieb, aber sie saugt wie ein Vieh! Ich kenne jetzt den genauen Platz all meiner Nebenhöhlen.
Da ich im KH keinen Internet - Kontakt hatte, hab ich versucht alles auf einen Block zu schreiben, damit auch andere Leute dran teilhaben können. Viel Spaß!

Jetzt sitze ich hier, es ist Mittwoch Abend halb zehn und fast die ganze Station schläft. Ich bin in der Halle inmitten der Station, die sich über 3 Stockwerke hoch zieht, in der Mitte steht eine Batterie Krankenfahrstühle - teilweise aus dem alten Jahrtausend - und riesengroße Kletterpflanzen stehen da und verbreiten Hallen-Atmosphäre. Hier in meinem Eck wurden ein paar Tischchen und drei ausgediente Infusionsstühle hingestellt, auf einem von denen sitze ich und versuche zu schreiben.
In meinem Zimmer ist es dunkel, das Kind schnarcht und ich bin hellwach. Außerdem weiß ich, dass ich morgen operiert werde. 
Gestern morgen bin ich hier aufgeschlagen und der Arzt war sich nicht sicher, ob nicht eine Kortison-Kur helfen würde, während der Oberarzt nach einem Blick auf mein CT Bild sofort die OP wollte. OP - klingt so unecht, so bedrohend! Ich fahr also wieder nach Hause um mir ein paar Sachen ein zu packen. Am liebsten würd ich einfach hier bleiben, in meinem Wohnzimmer, Lappi an und zurücklehnen. 
Zurück im KH muss ich erstmal warten - egal wo ich mich hinsetzen soll, ich muss erstmal warten. Dann rauscht eine stark geschminkte Russin herein, die einen Zugang legt. Ich kann nicht hinsehen, weißt, ich seh das nämlich so selten. Zusammen mit einem sehr, sehr alten Mann im Rollstuhl werde ich auf meine Station gebracht. Der sehr sehr alte Mann muss tatsächlich mit einem der Betten im Gang, sprich in dieser Kletterpflanzenhalle, vorlieb nehmen. Wie ungemütlich und vor allem - wie öffentlich! Ich darf in eins der Zimmer. Lena empfängt mich herzlich, Lena ist die Mama von Oskar und Oskar ist der Patient. 15 Monate alt und frisch operiert liegt er Popo nach oben in seinem Gitterbettchen. Ich erfahre, dass Lena noch einen Max und einen Paul hat, in Bamberg wohnt und morgen wieder abfährt. Sie ist bildhübsch und sehr liebevoll zu ihrem Oskar.
Ich hab in dem 2-Bett-Zimmer einen eigenen Fernseher und ein eigenes Bad, das find ich schonmal gut. Ich leg mich aufs Bett, kriege hin und wieder eine Infusion angehängt und fülle die OP-Bögen aus. Is ja klasse, die Risiken und Nachwirkungen, die ich zu akzeptieren habe, jagen mir eine Heidenangst ein. Eine einfallende Nase kann mir passieren, Taubheit der Backe oder Lippe, Verlust des Geruchsinns, Doppelbilder oder Blindheit auf dem linken Auge, Zähne können beschädigt werden ... na klar, unterschreib ich. Wie ein Todesurteil. Ich denke an Helga Veddersen, die nach einem Unfall nach der OP ein verunstaltetes Gesicht hatte.
Papa kommt, bringt mir nen Kopfhörer und Süßes. Für die Nerven. Wir besprechen alle Alltagspflichten und er wünscht mir Glück. Danke, kann ich brauchen.
Dann kam die Nacht. Um 21 Uhr liege ich im Bett (!) und als ich gerade eingeschlafen war kam die Schwester mit der Taschenlampe und schreit "IST ALLES IN ORDNUNG BEI IHNEN?" Zack, Oskar wach, Lena wach, Bine wach. Und dann gingen mir unaufhörlich Bilder durch den Kopf, wie hinter meinem Gesicht herumgeschnibbelt, gesaugt, gelötet und gefräst wird. Grey's Anatomy geht mir durch den Kopf. Mit Schlafen war erstmal nix mehr.
Gegen halb sieben weckt mich Oskar. Lena hat schon alles gepackt und sie verabschieden sich, ab nach Hause nach Bamberg. Mir tut sich ein Zeitfenster auf, allein im Zimmer nutze ich alles, was geht. Fenster auf, TV ohne Kopfhörer und einen fröhlichen Furz in mitten des Zimmers! Was ein Leben! Bis zum Mittagessen (lecker Hähnchen Cordon bleu mit Saat und Waldmeisterglibber) Ich hab den Fensterplatz am Tisch für mich beansprucht, als die nächste Mama mit ihrem Anouar, 4, ins Zimmer kommt. Die Anouar-Mama ist nicht ganz so ruhig und liebevoll zu ihrem Kind, wie Lena. Das Kind weint, was logisch ist, er ist frisch operiert und die Mama ist gereizt, ungeduldig und plärrt auf ihr heulendes Kind ein. Ich gehe raus mit meinem Buch in die Kletterpflanzenhalle.

Die Anästhesistin erklärt mir nochmal alle Risiken der OP im Detail, fast glaube ich, dass sie mitfühlend meine Hand nehmen will. Sie meint, an meiner Stelle würde sie wohl dankend ihren Hut nehmen und gehen. Danke, sehr aufbauend. Wie bekifft gehe ich zurück in mein Zimmer zur wütenden Anouar-Mama.
Tochter kommt. Wie ein Engel steht sie da und ich freu mich überschwänglich. Wir schlurfen in die Cafeteria und reden, das heißt, sie redet und ich höre zu und es tut so gut ! Sie ist geknickt und will garnicht wieder gehen. Arme, süße Maus! 
Mein Abendessen besteht aus 2 Scheiben Mischbrot von vorvorgestern, 3 Käsescheiben und Senfgurken. Yammi ! Ich denke an meine Restaurantkritik-Gruppe in facebook, die würden kein gutes Haar an dem KH Essen lassen. Ein Telefonat mit Waldfeger tut mir in der Seele gut, ich kann herrlich offen reden, muss nichts verschweigen um keine Sorgen zu verbreiten und keine Rücksicht auf eventuell verletzte Gefühle nehmen - ein Waldfegertelefonat ist pur. Genau das was ich brauche. 
Bis Mitternacht darf ich essen und trinken, und das tu ich ausgiebig. Hab Schiss vor morgen, die OP soll gegen Mittag sein. Eigentlich mag ich ja mein Gesicht .. ich zwinge mich, positiv zu denken. Die holen mir den Rotz raus und gut is. Wirst sehen!

Ich bekomme 2 LMAA Tabletten und bilde mir ein, voll cool in meinem Bett zu liegen, mit diesem sexy OP Hemdchen, als die nette Schwester kommt um mich mit Bett weg zu schieben. Ich freue mich, dass ich Aufzug fahren darf, befinde mich plötzlich in einem Raum mit vielen Menschen mit Mundschutz. Da ist Alex Karev - doch Grey's Anatomy? Karev bittet mich, mir einen Traum auszusuchen - ich sehe spontan meine Kinder vor mir, die mir vormachen wie der Affe macht (U-HUUU) und muss grinsen. Karev lacht und weg bin ich.
Aufwachen in einem sehr großen Saal. Ich blinzle - keine Doppelbilder. Lippe - check. Zähne - check. Auge - check. Nase - ist eingebunden. Gut. Meine linke Gesichtshälfte gehört mir nicht aber alles scheint funktionsfähig. Ich warte auf die Übelkeit nach einer Narkose, kommt aber nicht. Ich bin nur erleichtert. Ich bekomme was gegen die Schmerzen und atme durch den Mund, der furztrocken ist. Die Schwester sprüht mir ein Zeug in den Mund - Speichelersatzspray. Lecker!! Dann werde ich wieder in mein Zimmer geschoben, es ist 18:15 Uhr. 6 Stunden ?? Und dann penn ich. Lange, lange. Einmal hilft mir ein hübscher Pfleger, Pfleger Michael, aufs Klo, dann wird mir kurz schlecht aber ohne es zu merken penn ich schon wieder. 
Die ungeduldige Mama mit ihrem Anouar ist gegangen, ich bin alleine. Herrlich. Aber nur kurz, dann kommt Frau Grasser. Sie weint und ist ganz neben sich. Ihr mann hat scheinbar auch nicht alle beieinander, er schimpft, sie soll jetzt mit der Flennerei aufhören, das bringt nix, hör jetzt auf zu heulen. Und dann sieht er meinen Blick, komm nur Bürschla, sag bitte auch was zu mir, du kommst mir grade recht! Macht er aber nicht. Was für ein liebevoller Mensch. Ob seine Frau wehleidig ist, muss ich erst noch hereausfinden.
Bald kommt mein Waldfeger! 
Es ist super, wenn Besuch kommt. Ich lieg ja nur rum und schau TV oder sitze am Fenster und lese "Die Verschworenen". Es klopft und sie steht mit Nichte da und wir grinsen alle drei. Tristesse unterbrochen! Ich kann alles von der OP erzählen, finde Zuspruch und Trost. Wachablösung von Papa, Tochter und Sohn, wir gehen in die Cafeteria, Eisschokolade trinken. Die Kinder kabbeln sich, Papa schweigt. Wie hab ich es vermisst! Die Kellner fixieren Tochter, wie überall und meist erzählt sie, die beiden Jungs schweigen eher. Ich wundere mich, wie sehr es mir fehlt, der graue Alltag. Und sogar die Arbeit. Ein bisschen. Es tut gut, zu zu hören, trotzdem ist es anstrengend. Den Weg zurück muss ich mich bei Papa einhängen und ich schwanke glücklich in mein Zimmer. Wie kann ein kurzer Besuch und dieser Weg ins Zimmer so anstrengend sein? 
Am Abend bin ich "fit wie Affe" wie Oma immer sagt. Ich schau "back to school" mit Thomas Gottschalk und während die Sendung läuft, überlege ich, was ich danach tun soll. Vielleicht lesen am offenen Fenster? Die Kühle der Nacht? Aber erst ein bisschen hinlegen .. eingeschlafen.
Die Nase läuft und läuft, ich hab einen immensen Taschentuchverbrauch. Und ich darf mich nicht schneuzen, nur tupfen. Atemlos durch die Nacht ... tupf tupf.

Endlich Frühstück! Ich gewöhne mich schnell an diesen service.
Ich kenn meine Nase nicht mehr, was man da alles reintun bzw. rausholen kann!! War eben bei der Visite und ein sehr gut aussehender Arzt informiert mich, nachdem er 2 o.b.'s aus meinem Gesicht  gezogen hat, dass meine Nase jetzt täglich abgesaugt werden muss. Ich werde geschneuzt, sozusagen. Er demonstriert auch gleich, wie ich mir das vor zu stellen hab - er saugt. Ein Gefühl von >frisch operierte, blutige Schleimhaut wird abgeschabt<. Dann bekomm ich noch einen halben Meter Watte in die Nase zum Weiten. Ich finde meine Nase in letzter Zeit ziemlich universell.

Oma war da. Ist schön, tatsächlich wieder alles von vorne zu erzählen. Und Neuigkeiten zu hören. Man nimmt sich viel mehr Zeit füreinander als sonst. Ich genieße das, ich stehe im Mittelpunkt. 
Der restliche Tag ist sehr "gechillt", ich lese, schaue, verstelle mein Bett in alle Richtungen, sprühe mein Speichelersatzspray in den Mund ... was für ein Leben!

Gar keinen Besuch zu bekommen ist doof. Heute war schon so ein blöder Tag mit durchwachter Nacht, Kopfweh, einem rabiaten Arzt, der mir das Hirn aus der Nase saugt und müde müde müde. So um 16 Uhr hab ich mit niemandem mehr gerechnet und bin durchs KH spaziert. Mir fällt auf, dass die Leute hier alles so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass keinem einzigen ein Lächeln auskommt oder ein freundlicher Blick. Unter all der Missgunst bin ich lieber wieder zurück zum Zimmer geschlurft und wat seh ick da? Dat Waldfegerlein! Ach wie schön !!  Wir reden viel, bis uns ein Klopfen unterbricht und Papa, Tochter und Söhnchen zu uns reinkommen. Ist doch noch Besuch gekommen, und gleich so viele :-) Wir gehen Kaffee trinken, Tochter erzählt, Sohn schmollt, Papa ist überfordert - ach wie schön wieder heim zu kommen. Wenigstens ein bisschen den Überblick haben, ein bisschen vermitteln und puffern. Ich hab stark das Gefühl, dass Sohn nicht viel zu lachen hat zu Hause, ich muss ihn unterstützen.
Morgen rufe ich in der Arbeit an, melde mich lebendig und werden den letzten Tag hier genießen, an dem es nur um mich geht.

Heute ist es echt besser. Ich fühle mich nicht mehr so schlapp und Kopfweh ist auch weg. Vorhin bei der Visite - entweder liegts daran, dass es eine Ärztin  oder dass einfach wenig Material vorhanden war - es hat diesmal nicht weh getan! Hurrah! Guter Start in den Tag. Nach einer Nacht voll wirrer Träume. Es ist ungewöhnlich, dass ich mich so sehr auf mich selbst konzentriere. Eigentlich bin ich schon in schlimmerem Zustand in die Arbeit als ich jetzt bin, aber ich bin seltsam wackelig und unbelastbar und deswegen vernünftig. Die Ärztin sagt, ich darf mich oder besser soll mich 2-3 Wochen nach der OP nicht anstrengen, weil ein erhöhter Blutdruck die Wundheilung beeinflussen kann. Steht auch im Merkblatt.
Gestern Abend hat irgendwo eine Frau geschrieen, herzzerreißend. Ich tippe auf eine Geburt. Oder eine Russin. Armes Mensch, ein Haus des Schmerzes ... man ist ganz hilflos, vor allem, weil der Tag so dahinplätschert ohne große Eckpunkte außer den Essenszeiten. Pfeiler, nach denen man sich richten kann. Und ich richte mich auch, ich bekomm tatsächlich Hunger um halb sieben, um halb zwölf und um halb sechs. Sagamal, um halb sechs hab ich sonst noch ne halbe Stunde Arbeit, gehe dann erst einkaufen und dann erstmal kochen ... Gewohnheit ist alles.
Eben teilt mir meine Zimmergenossin mit, dass sie heute entlassen wird. Und ich hatte mich so an sie gewöhnt - super nette Frau, die auch ein offenes Fenster liebt. Sie kann ihren "Ego-Aufenthalt" hier im Krankenhaus noch bis nach dem Mittagessen genießen, dann holt sie ihr netter Mann ab.
Hoffentlich kommt dann nicht wieder ein Kind hier rein - ich liebe Kinder, die sin unterhaltsam, aber das bedeutet Geschrei, Geschnarche und geschlossene Fenster. No go.

Ist kein Kind, ist eine ältere Frau, die um 22 Uhr in mein Zimmer kommt. Sie redet nicht viel, hat wohl auch was mit dem Ohr, aber sie schnarcht. Ich wär beinah wahnsinnig geworden!
Den ganzen Tag lieg ich sinnlos rum, schau TV, lese, schau, lese, schau .. dann hab ich nen Spaziergang gemacht, hab Tauben beobachtet. Ich glaub, mir war noch nie so langweilig.
Die Nacht war - dank der älteren Frau - echt fies. Und meine Nase war zu. Ich würd mich so gern mal richtig schneuzen dürfen! Jetzt sitze ich grade am Tisch und schreibe, aber auch nur um meinen Platz am Fenster nicht zu verlieren. Wer weiß, die setzt sich vielleicht gleich da hin, wenn ich weggeh. Vorsichtshalber lasse ich Buch, Block und Stift hier liegen.

Heute werde ich entlassen. Ist auch gut so, hier bin ich zu sehr auf mich fixiert, das ist nicht gut, und ich weiß auch nix mehr mit mir an zu fangen. Horoskop sagt: für Sie kommt heute etwas zum Abschluss. Das bringt ihnen mehr Freiraum. Hahahaha, wie wahr!
So jetzt wirds aber langsam Zeit fürs Frühstück, dann Visite, Tasche packen und auf Papa warten!

Das war lang.
Ich bin seit fast einer Woche wieder daheim, werde alle 2 Tage von der HNO Ärztin abgesaugt (da hauts dich von den Füßen!) und kämpfe mit meinem Kreislauf. Eine Woche bin ich noch krank geschrieben, ob das reicht weiß ich nicht. Aber kann ich meine Kollegen so lange im Stich lassen? Ich werde es in die Hand des HNO legen.
Einmal einkaufen fahren oder bisschen Wäsche bügeln reicht schon, um mich japsend auf s Sofa fallen zu lassen. Jetzt würde ich mir die Arbeit nie und nimmer zutrauen. Außerdem ist mein Kopf leer, echt, ich hab nämlich keine Idee, was ich Papa zum Geburtstag nächste Woche schenken soll.


Cute Rat