Mausloch

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Sonntag, 29. November 2020

Die Leiden der jungen Sabine

 Also ich weiß net. Jeder Hinz und Kunz wird sofort 2 Wochen in Quarantäne geschickt, wenn er mit einem positiv getesteten Menschen in einem Raum war oder mal angehustet oder scharf angeguckt wurde und wir Arzthelferinnen arbeiten halt weiter - egal ob wir täglich umringt von positiven und potenziell positiven Leuten sind. Ich frag mich, wo die Prioritäten liegen!

Aber warum ärgern? Eigentlich hab ich für mich schon lang beschlossen, eigenständig zu denken und zu reagieren. Sobald ich mich oder meine Familie in Gefahr sehe, unternehm ich was. Ansonsten füge ich mich in die Befehle, die von oben kommen. Auch, wenn sich die wöchentlich ändern und sich nicht selten wiedersprechen. Wenn ich mich aufreg, bringts auch nichts. So hab ich wenigstens meine Ruhe.

Die Patienten sind sowieso genervt für mehrere Personen gleichzeitig, jeden Tag Gejammer und Gemotze. Die allgemeine Genervtheit steigt und steigt. Ich hab da keine Lust mehr drauf. Mir reichts, wenn ich in der Arbeit zugejammert werde und dann zu Hause die Stimmung mies ist, immer öfter flüchte ich in meinen imaginären Strandkorb oder lass mich von Sohn zum Lachen bringen. 

Mein song, der mich auf meinem Weg durch weißen Sand und Muscheln zum rot/weiß gestreiften Strandkorb begleitet, ist der hier:


Im Großen und Ganzen bringe ich es schon fertig, einigermaßen geschillt zu bleiben.
In den letzten Tagen ganz besonders, da hat mich ein Magen-Darm-Bazillus dahingerafft, ich schrei
ja immer gleich HIER, wenn mir einer der Patienten einen Virus oder ein paar Bakterien
anbietet. Ich halt viel aus und schlepp mich jeden verdammten Tag mit Schmerzen in die Arbeit
und durchs Leben, aber wenn mir schlecht ist, ist alles aus. Zappenduster. Übelkeit als Super-GAU.

Ich hab mir den Fuß gebrochen, ich hab Kinder geboren, eins davon falschrum, ich hab Arthrose und die Knochen scheuern, bis die Funken fliegen - halt ich alles aus. Aber Übelkeit ... worst case szenario! Montag war mir schon komisch, Dienstag früh war ich nur noch ein Haufen Elend.
Krankmelden. Leiden. Aufs Sofa, halben Tag verpennen. Dann ins Bett. Das Leiden Christi. Bis Abends schlafen. Nudelsuppe. Wieder ins Bett, schlafen bis Mittwoch früh. Kind in die Schule scheuchen und aufs Sofa sinken. Allerdings war ich im Lauf des Vormittags wieder einigermaßen fit, so dass ich mal aufrecht durch mein Haus schluppen konnte. Bisschen aufräumen, Suppe kochen und Haare kämmen. Kein Appetit. ICH !!  
Am Donnerstag wieder in die Arbeit und pünktlich wurds mir wieder schlecht. Aber es hilft nix, da musst jetzt durch. Und ich habs geschafft, ich hab mich durch diesen fiesen Tag geboxt. Bin stolz auf mich! Lächeln bis zum Erbrechen! Nee das gottseidank nicht, aber ich hab durchgelächelt bis ich
abends ins Auto eingestiegen bin, da kam dann der aufgestaute Leidensschrei! Ich will heiiiim! Heul! Im Radio lief "I just died in your Arms tonight" von Cutting Crew. Genau.
 
Um die Massen zu beruhigen, mir gehts wieder gut, bis auf ein bisschen flau-sein im Magen ist alles wieder ok. Leider ist auch der Appetit wieder zurück.
Meine Supidupi-Kolleginnen haben alles ausbaden müssen. Während ich auf der Couch sterbender Schwan gespielt hab, mussten die "glohrreichen Drei" funktionieren.
Und das haben sie. Danke nochmal! Ihr seid die Besten!





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