Tochter ist wieder nach Nürnberg gezogen. Gemeinsame Wohnung ade, erste eigene Bude aber hallo !!
Das Gute: Tochter ist energiegeladen bis zum Anschlag, genau so happy und reißt uns alle mit mit ihrer guten Laune.
Das Schlechte: Es ist ein UMZUG mit einer handvoll Helfer und etwas unzureichender Planung.
Der Super-GAU: Vom 3. Stock in den 3. Stock.
(...)
Papa fährt schon los in die alte Wohnung, schraubt Lampen ab und rumort ein bisschen, während Sohn und ich wie gewünscht auf den Anruf warten. Der kommt gegen Mittag, wir schleppen uns ins Auto und fahren voller Unlust los zur neuen Wohnung, wo Tochter grade aufbricht, um das Sofa zu holen und den Bub gleich in ihren gemieteten Sprinter packt.
Papa und ich stehen da, können noch nichts machen, weil noch keine Möbel da sind und gehen erstmal nen Kaffee trinken. Der Aufseßplatz ist voller action, ein Cafe neben dem anderen, massenhaft Leute, die laufen, fahren, singen und tanzen, ein Spielplatz .. das blühende Leben! Wir schauen zu und schlürfen Kaffee. Bis jetzt ist der Umzug ganz cool.
Dann wird Papa zum Bereitschaftseinsatz gerufen und die Kinder kommen mit einer Ladung Möbel.
Die werden vor der Haustür abgeladen und sofort gehts weiter, die nächste Fuhre holen. Schließlich muss der Sprinter um 18 Uhr wieder zu Hause sein. (elterliche Gedanken wie "warum fangen wir dann erst Mittag an, wenn ihr das Auto seit 9 Uhr habt?? werden bewusst unterdrückt.)
Ich nehme meine Aufgabe, die abgestellten Möbel zu bewachen, sehr ernst. Nach einer halben Stunde dumm rumstehen und auf-und-ab-patrullieren setze ich mich auf den Couchtisch, wo sich gleich ein Penner zu mir gesellt, der mich auf Tuchfühlung zuquatscht. Ansonsten verteidige ich Tochter's Einrichtung gegen 5 interessierte Passanten, sehe 2 erstaunte Kinder vorbeiziehen, die ihre Mamas fragen, was die Frau denn da auf dem Tisch macht, freue mich über musikalische Untermalung aus dem Erdgeschoss und sehe den drohenden Regen nahen.
Als die ersten Tropfen fallen, versuche ich, wenigstens ein paar Sachen wie Matratze, Bettzeug und Papierlampe in den engen Hausflur zu retten.
Kind, jetzt darfste aber mal kommen.
Und sie kommt, mit einem Boxspringbett im Laster und drei völlig erschöpften Jungs im Schlepptau.
Dann gehts los, Trumm um Trumm, Kiste um Kiste, Tasche um Tasche und Regal um Regal alles hoch zu schaffen. 6 Treppen. Und die Jungs geben alles, während Tochter den Sprinter wieder zu Sixt fährt und am Rückweg gleich Pizza holt.
Ich laufe die vertikale Strecke 5x, was für meine Verhältnisse der Hammer ist. Ich schlepp ja an mir selbst schon genug, und dann noch beladen mit Taschen und Kissen - ich geh über meine Grenzen.
Sohn auch. Wir stehen japsend am Fenster und hoffen, dass wir keinen Herzinfarkt/Kreislaufkollaps (ich) oder Muskeltotalausfall/Knieversagen/Tod durch verdursten (Sohn) erleiden.
Das größere Teil des Sofas kommt angeschleppt und wir stellen fest, dass es nicht ins Wohnzimmer passt.
Wir geben alles und grübeln zu fünft, aber kommen auf keinen grünen Zweig. Es steht jetzt im Flur und sieht bedrohlich aus. Aber wir essen erstmal Pizza. Lebensfunktionserhaltungsmaßnahme.
Das Bett findet auch noch seinen Weg nach oben und steht im Schlafzimmer etwas knapp ... egal, es steht.
Sohn und ich verdrücken uns ziemlich schnell und sind unendlich froh, als wir um halb neun zu Hause waren.
Wenn Tochter irgendwann wieder umzieht, finanzier ich ihr ein Umzugsunternehmen. Ich spar schonmal.
Aber sowas möchte ich bitte nicht mehr!
Hier ein paar Impressionen
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