Mausloch

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Montag, 7. Dezember 2015

Urlaub Tag 6 - Lehrergespräch

2. Runde, Montag. Und schon schleicht sich ein Gefühl von Endspurt ein. "Nur" noch 3 Tage Urlaub in Frieden. Dabei ist jeder einzelne Tag ein Geschenk!!
Heute wieder in der Schule gewesen um den Lateinlehrer zu sprechen. Oder eher um ihn kennen zu lernen, hab ja schon viel über ihn gehört und sogar eine optische Beschreibung von Sohn bekommen.
Also steh ich da im Gang vor dem Lehrerzimmer, ganz gegen meine Natur eine viertel Stunde zu früh, und warte ab. Es ist grade 1. Pause, Schüler und Lehrer wuseln umeinander. Vor dem Lehrerzimmer stauen sich Schülerinnen. Zwei Mädchen fragen einen der jungen, hübschen Lehrer im Chor "können Sie uns das nochmal erklären?" und halten ihm ihren Hefter hin. Der junge hübsche Lehrer erklärt geduldig, irgendwas mit Erdkunde, während er den Rest seines Wienerle mit Senf aufisst. Lehrerinnen laufen schnell vom Kopierraum zum Lehrerzimmer zum Klo und wieder zurück, Kassettenrecorder werden rumgetragen und ein Tablett mit einem Haufen Donuts.
Ich bin gespannt, wer der Lateinlehrer ist, hab ja nur die Beschreibung von Sohn: graue bis dunkelgraue Haare, nicht besonders groß, grantiges Gesicht und nach vorn gebückte Haltung.
Ich erwarte Rumpelstilzchen.
Es gongt und das Gewusel nimmt ab, bis nur noch ein paar Lehrer zur Treppe laufen. Da kommt einer, der könnte es sein - grau, gebückt und grantig. Treffer, bevor ich Hallo sagen kann drückt er meine Hand und redet ohne Luftholen .. halloundschönSiezusehenichholschnellmeineUnterlagendannkönnenwirinsElternsprechzimmerunddannmurmelmurmel - weg war er.
Im Elternzimmer komme ich kaum zu Wort. Der vermeintlich grantige Lehrer plappert munter drauf los, erzählt viel von Noten und Kalkulation und Stoffmenge, die zu bewältigen es fast nicht möglich ist in einem Jahr, vom Mitarbeits-Verhalten des Sohnes, von Pubertät und Textübersetzung, von seiner Freude über Eltern, die in die Sprechstunde kommen und seiner Bundeswehrzeit (?) und von der Tatsache, dass er Sohn für sehr intelligent hält, dass noch mehr in ihm stecke wenn er sich mehr aktiv in den Unterricht einbrächte und dass dann die Chance auf einen 2er in Latein wieder ins rechte Licht rückt.
Ich hab halt brav genickt und ab und zu ja gemurmelt und ihn gespannt angesehen.
Er scheint mir energisch, aber gutmütig und sehr am Wohl der Schüler interessiert. Also kein Grantelhuber, der immer rumschreit, eher einer, der seinen Job schon eine Zeitlang macht.
Es gongt wieder, eine ganze dreiviertel Stunde sitze ich schon mit ihm in dem kleinen Raum. Aber er redet immernoch. Als die Stunde voll ist bin ich entlassen. Ich bedanke mich artig und verlasse den Raum, ganz benommen stolpere ich die Treppe runter und geh raus an die frische Luft.
Erstmal durchatmen. Ist ganz gut gelaufen, auch wenn es elend lange gedauert hat. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich die Hälfte nicht mehr erzählen kann, wenn mich jemand fragt "und, was hat er gesagt?!"
Kernaussage: Er mag Sohn, er findet, er ist ein guter Schüler und wenns so bleibt, wie es ist, kann er das kleine und das große Latinum gut schaffen!

Hurrah!

1 Kommentar:

  1. Rumpelstilzchen was auch mein erster Gedanke :D
    Nach Lehrergesprächen kommt man immer raus wie aus einer anderen Welt. Der Kopf ist voll, aber man weiß nicht mehr was genau geredet wurde. (Vielleicht gibt es ein Studienfach "Eltern zu quatschen")

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