Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Donnerstag, 25. Juli 2013

fail!

Hi. Da bin ich wieder. Überwältigt von dem Gefühl, einfach alles falsch zu machen. Kennst? Da denk ich, dass ich echt gut plane und organisiere und dann ist doch alles verkehrt.
Der Juli ist doof. Es regnen tausend Zettel von der Schule und Elternbriefe über Schulfeste und Wandertage und Aufführungen und alle sollst du lesen und dir merken und dass du da dieses ankreuzen musst und da jenes, dass du dem einen Kind 2,50 für die Kletterhalle mitgeben musst (nicht die Sportschuhe vergessen und die Sporthose, die du natürlich vorher noch waschen musst) und dem anderen Kind musst du noch Wasserflaschen kaufen und eine Telefonkarte und .. blabla.
Dann zwing ich mich in die Arbeit, das Labor ist ein Backofen, Dienstag Nachmittag hatte ich grosse dunkle Schweißflecken auf meinem T-Shirt, hatte ich so auch noch nie. Ein Elend.
So, dann kam  der Auftritt des Schulchors vom Labenwolf, da hab ich mich eigentlich schon drauf gefreut. Fahr gleich nach der Arbeit hin und treff mich da mit der Oma.
Felix sollte eine schwarze Hose oder eine Jeans, dunkle Schuhe und ein einfarbiges T-Shirt tragen.

  • Sabine macht einen Aufruf in der Bauernfeindgruppe in facebook, ob jemand schwarze Schuhe Gr. 38 hätte (kann ihm nicht ständig was neues kaufen)
  • Sabine denkt sich, bei der Hitze kann ich den Bub nicht in eine lange schwarze Hose stecken und beschließt, ihm die Jeans-Shorts zu lassen.
  • Sabine wäscht das graue Shirt, das einzige mit ohne Muster.
  • Sabine wäscht Nachts vor dem Konzert auch noch die Jeans-Shorts, weil sie stinkt. Hängt sie gegen o.30 Uhr über den Gartenstuhl, da kann sie trocknen bis morgen Abend.
  • Sabine sagt den Kindern, dass sie die Hose unbedingt Mittags wenden sollen und 2 Stunden vor Aufbruch von Oma und Felix reinholen.
  • Karten zurecht legen, Wasserflaschen, die Schuhe aus facebook sind zu klein, also muss er dunkle Socken und seine Sandalen anziehen. Schließlich steht da, man soll nicht extra was neues kaufen und das kann ich auch garnicht. Was solls.

  • Abends raus aus der Arbeit, schnell heim, umziehen, und zur Meistersingerhalle. Hab mich gefreut, auch wenn ich kurz vorm schmelzen war.
Vor dem Eingang war Felix, er erzählt mir dass ihm wieder keiner Bescheid gesagt hat, dass ein Einsingen stattfindet. Er sei fast 2 Stunden draussen auf und ab gelaufen, weil eben nichts war. Dass alle anderen Kinder bei ihrem Lehrer waren und sich eingesungen haben, ist ihm wohl entgangen. Kind heult, alle sind doof, alle verarschen ihn.
Ich rede auf ihn ein wie auf ein krankes Pferd.
Dann such ich Oma, und als ich mich neben sie setze, merk ich schon dass sie grantig ist. Sie hätte Felix schließlich gesagt, dass er zum Lehrer gehen soll wie alle anderen. Aber Felix folgt nicht.
Oma sagt, dass die Klamotten vom Kind unmöglich wären, sie hätte extra eine lange Hose mitgenommen. (Hält einen Stoffbeutel hoch)
Wie kann man nur dem Kind so furchtbare Sachen anziehen, die sind mehr als unpassend.
...
Die Kinder kommen auf die Bühne, teils mit langer, teils mit kurzer Hose, teils farbig bunt teils schwarz/weiß. Felix steht gaaanz hinten.
Kein Mensch sieht seine Sachen.
Das Programm ist super, die Kinder der Hammer! (Film und Fotos folgen)
In der Pause stehen wir draussen, ich will über die Auftritte reden, aber Oma schimpft und schimpft über Felix' Sachen. 20 min lang. 2 Jungs im Anzug und roter Fliege gehen vorbei und ein Mädchen im Satinkleid. Meine Laune ist im Keller. Oma ist nicht nur grantig, sie ist richtig richtig angepisst! Felix hat nicht auf sie gehört, obwohl sie ja Recht hat UND er hatte die schlimmsten Kleider an, die man im ganzen Land kaufen kann.
Ich seh die Verachtung in ihrem Blick, als ich mich durch die Reihen quetsche und einem Ehepaar ans Knie stosse weil es so eng ist. Also für mich. Nicht für Oma. Ich fühl mich wie ein Walross.
Nach der Veranstaltung bin ich so down, dass ich beschließe, nichts mehr zu sagen. Stille im Auto auf der Heimfahrt.
Sogar das Wasser war enttäuschend, weil das Wasser keine Cola war.

Alles falsch gemacht.

Falsches Abendessen besorgt, falsche Wäsche gewaschen, falsche Entscheidung getroffen, falscher Gesichtsausdruck, falsche Erziehung, falscher Umgang mit Geld, falsche falsche Gefühle.
Die Chefin schaut mich wieder mit dem Arsch nicht an, der Egoismus der Kinder verblüfft mich, das Haus verkommt.

Jeden Morgen wache ich auf mit dem Gedanken, das schaffe ich nicht.
Blitzschnelle Entscheidung, doch nicht krank zu machen?! Geht ja garnicht, die zählen auf mich.
Mir ist schlecht, ich klebe. Laufe seit Wochen mit nassgeschwitztem Hosenboden rum, wie eklig ist das denn?
Meine Haare, meine Klamotten sind mir so egal, hauptsache ich überlebe den Tag. Baldrian vorm Einschlafen, jeden Abend.
Und heute? Eine Tüte Chips und der einzige Trost - Anne auf Green Gabels gucken.

Übrigens, ich hab einen Termin ausgemacht. Am 9. August.

1 Kommentar:

  1. Ach Binchen, ich umarm dich ganz fest!!!!
    Du bist eine tolle Mama! Eine liebevolle Tochter! Und die weltbeste Schwester, die man sich wünschen kann!
    Stell dein Licht nicht unter den Scheffel!

    Termin ist super!

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