Mein Lebens ABC
Wörter, die in meinem Leben wichtig sind von Sven auf aquarium.teufel.100 |
D
D wie Daheim. My home is my castle, da ist was dran! Ich bin sehr gern daheim. Es ist der absolute Rückzugsraum, zum wohlfühlen, erholen, sein wie ich bin. Daheim musst du dich nicht verstellen, nicht zusammenreißen (es sei denn, du hast schlimme Blähungen und bist nicht allein) und kannst tun und lassen, was du willst.
Daheim bedeutet Familie, Schutz und Sicherheit. Wie oft hab ich gedacht, und auch gesagt, Aaah, endlich daheim! Nach einem harten Arbeitstag oder einer anstrengenden Einkaufstour, einer langen Autofahrt oder einfach bei fiesem Wetter, kommste heim und denkst dir ENDLICH!
Heute ist daheim sein noch viel wichtiger als früher. Wenn du jung bist, zieht es dich raus. Also mich zumindest. Erst willste draußen mit deinen Freunden spielen, dann willste feiern gehen oder einfach bei deinem Freund(en) sein. Nach Hause musste ich, wenn die Lichter angehen. Was aber auch schön war. Ich mag ja die "blaue Stunde", diesen Zustand zwischen Tag und Abend, wenn du auf dem Heimweg bist, die Lichter in den Fenstern siehst und dich freust, endlich anzukommen. Bequeme Sachen anziehen, was essen, sich unterhalten und entspannen. Und bloggen, haha!
Mein Daheim als Kind war eine sehr große Mietswohnung. 150m² im ersten Stock links. Ich hatte mein eigenes Zimmer, genauso wie meine große Schwester und Oma. Der Flur war so lang, dass man Rollschuhlaufen konnte, vielleicht nicht so sehr zur Freude aller, unter uns wohnte eine Familie und der Altbau war hellhörig. Mir war das egal. Ich mochte unsere Wohnung. Von meinem Zimmer aus konnte ich auf den Park und den Spielplatz gucken. Auf der anderen Seite war der große Hof mit Wiese, Wäschestangen und einem Haufen Nachbarskindern. Dort konnte man prima rumräubern, Feuer-Wasser-Blitz spielen und Banden gründen.
Unser Haus hatte einen riesigen, alten Dachboden, der sehr unheimlich und staubig war. Genauso wie der Keller, der einem Kerker glich, inclusive Kohlenkeller und alter gemeinschaftlicher Waschküche. Guter Stoff für Albträume.
Meine erste eigene Wohnung war ein Stück weiter Richtung Innenstadt, knapp 55m² im 3. Stock mit Minibalkon. Eine Partywohnung! Ich hatte ständig Leute da und vom Balkon aus konnte man in allen Richtungen andere Wohnungen sehen. Da saß ich oft mit meinem Kaffee und fühlte mich wie in "Das Fenster zum Hof" von Hitchcock. Einen geheimnisvollen Mord hab ich aber nie beobachtet.
Mit der Vermieterin, die unter mir wohnte, gab es oft Zoff, weil ich ihr zu laut war. Eine anstrengende Frau.
Dann hab ich meinen Mann kennengelernt, der erstmal bei mir einzog. Für zwei war die Wohnung ideal, nicht aber für drei, also sind wir umgezogen.
Die erste Familienwohnung befand sich in einem Hochhaus am Stadtrand, 8 Stock mit langem Laubengang. Da hatten wir dann zusätzlich ein Kinderzimmer, eine Kammer und einen schmalen Balkon mit Blick auf eine Hauptstraße und viel Grün. Auch hier wurde viel gefeiert, Spieleabende mit Erwachsenen und Kindern. Es wurde gesungen, gebastelt, geturnt und gekuschelt. Das Kinderzimmer musste sich Tochter bald mit dem Bub teilen, irgendwann war die Wiege für ihn zu klein, die wir im Wohnzimmer stehen hatten. Es wurde eng. Wir hatten hier zwar 78m², aber mit großem Sofa, Wäscheständer und zwei kleinen Rabauken wurde es irgendwann doch zu kuschelig, also sind wir wieder umgezogen.
Jetzt haben wir ein Haus, in der gleichen Siedlung, eine Straße weiter. Jetzt konnte jedes Kind ein eigenes Zimmer haben, was uns Tochter sehr gedankt hat. Spätestens mit 12. Jetzt ist da viel mehr Platz! Wir haben die Trennwand Küche/Wohnzimmer rausgerissen, eine schicke Küche einbauen lassen und ein Wasserbett ins Schlafzimmer gestellt. Außerdem hat der Mann letztes Jahr im Alleingang das Wohnzimmer renoviert, jetzt ist es nicht mehr ordinär-orange, sondern edel-grau-grün. Und da ist ein Garten, mit dem ich zwar nicht viel anfangen kann, da mich Pflanzen nicht mögen und ich nicht auf Knien herumrutschen mag, aber ich setz mich gern raus und guck den Garten an! Vorrübergehend haben auch diverse Freunde bei uns gewohnt, da war die Bude voll und der Wäscheberg hoch.
Mittlerweile sind die Kinderzimmer leer, alle beide. Es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis ich soweit bin und diese Zimmer herrichte. Ideen wären da schon, aber der Trennungsschmerz sitzt noch zu tief. Da brauchts noch "a weng a Zeit".
Wir wohnen zu zweit im großen Haus. Da ist ne Menge Platz zum ausbreiten. Der Ranger hat seinen Privatparkplatz unterm Küchenfenster, der Wäscheständer muss nicht mehr im Wohnzimmer stehen.
Ich möchte nicht mehr umziehen, hier mag ich bleiben! Kinder, Freunde und Verwandte können jederzeit zu Besuch kommen, es könnte auch immer jemand übernachten und ich bin überzeugt, dass mein Haus für mich gemacht wurde! Es gäbe zwar immer was zum reparieren oder renovieren, das reißt wohl nie ab, aber hier bin ich zu Hause, hier fühl ich mich wohl und will nie wieder weg!
D wie Disco. Jedes Wochenende Rockschuppen, Kneipen und Discos! Meine Stammdisco hieß Kraftwerk. Und es gab so viele Lokale früher! Stammcafè Lollypop, Stammkneipe Brown Sugar. Damals halt.
D wie Die Ärzte. Meine Lieblingsband seit 1984. Einmal Ärzte, immer Ärzte!
D wie Drachenzähmen leicht gemacht. Ich mag die Filme, die sind so witzig! Hätte ich Anfangs nicht gedacht, jetzt liebe ich sie! Irgendwann kann ich den Mann bestimmt überreden, mal einen mit mir anzuschauen
D wie Disney. Disney hat es mir angetan. Mein erster Kinofilm war Cinderella, ich kann die alten Klassiker mitsprechen - und singen! Meine Lieblinge sind Robin Hood, Das Dschungelbuch, Rapunzel und Coco. Und alle anderen.
Ich kann auch nahezu jedes Disneylied mitsingen. Vor allem ab Dschungelbuch :) Es hat einfach eine ganze Generation und die danach geprägt.
AntwortenLöschenEin Ort an dem man sich Daheim fühlt ist wichtig und wertvoll und ich merke, das können mehrere Orte sein. Manchmal freue ich mich nicht nach Hause zu kommen, aber das liegt dann am Chaos und den Aufgaben, die mich erwarten ...
Wenn ich ehrlich bin, am liebsten komme ich nach Hause, wenn ich weiß, dass ich allein bin. Das schließt viele Probleme und schlechte Nachrichten von vornherein aus und das Entspannungslevel ist hoch ;-)
AntwortenLöschenIch gehe gerade durch die vielen Lebens-ABC-Artikel, die in den letzten Wochen auf verschiedenen Blogs erschienen sind und muss immer wieder schauen, was ich denn damals dazu geschrieben habe. Bei D war es "Draußen" bei mir. Daheim, da fehlt mir irgendwie der Bezug zu. Klar, ich habe ne Wohnung, in der halte ich mich auch gerne auf, aber viel lieber bin ich doch draußen in der Natur, in der Weite, wo wenige bis gar keine Menschen sind.
AntwortenLöschenIch finde es aber schön, dass du dein Daheim gefunden hast, den Ort, wo du gerne bist, wo du dich wohlfühlst.