Ich war gestern einiges - gestresst, stolz, erschöpft, erleichtert, dankbar, erfreut, resigniert und neidisch!
gestresst weil Flohmarkt-Tag war. Davor hab ich mich schon gefürchtet, hat doch der Wettermensch unerträgliche Temperaturen vorausgesagt! Und wir hatten so viel Zeug! Tochter hat uns 4 Kisten hiergelassen, Fee hat kiloweise Klamotten angeschleppt und ich hab unsere Kammer der Schreckens ausgeräumt. Und meinen Schrank. Alles in allem war da wirklich viel, was wir anbieten wollten. Und dann gings los, ganz früh am Tag, mit Tischen und Kleiderstangen schleppen, Kisten und Körbe, Berge von Kleidung und Bücher ohne Ende.
stolz als ich um 8 Uhr die Lagepläne zum Kiosk gebracht hab und einen Schlenkerer zum Geldautomaten gemacht hab. Da fuhr ich durch die Straßen unserer Siedlung und hab gesehen, dass viele schon ihre Verkaufsstände aufgebaut haben. Schön, dass so viele mitmachen! Immer wieder fühlt sich das gut an, wenn ich sehe, wie die Leute auf meine Idee hin aktiv werden! Meine Idee - und die von meiner Mitstreiterin J. diesen Flohmarkt auf die Beine zu stellen!
erschöpft war ich direkt beim Aufbau und gleich, nachdem wir die ganze Pracht wieder abgebaut hatten. Wenn man als Verkäufer nur im Schatten sitzt und sich nicht bewegt, dann gehts grade so. Aber sobald du dich bewegen musst und in die Sonne gehst, ist es aus! Zumindest bei mir. Allein das auf- abhängen der ganzen Shirts hat mich alle gemacht! Musste mich immer wieder hinsetzen.
erleichtert weil dieser Flohmarkt auch zu Ende ging. Das Gefühl von "habs geschafft" breitet sich aus und ich bin echt froh, dass ich es hinter mir hab! Auch, wenn das Verkaufen selber schon Spaß gemacht hat. Obwohl da wirklich ein paar besondere Heiner dabei waren! Gleich früh, 2 Stunden vor Beginn kamen die Jäger. Die, die auf ganz bestimmte Sachen aus sind, nämlich Zinnkrüge (?) Schallplatten, Schmuck oder Spielekonsolen. Da wir das alles nicht hatten, sind die Jäger wieder abgezogen. Die machen das wahrscheinlich professionell, so sehr, dass es für ein Hallo oder ein Tschüs garnicht reicht. Keine Zeit.
Dann kamen die Sammler vorbei. Manche waren echt pingelig - 6€ für 4 tolle Kochtöpfe waren da wohl zu teuer. Oder anders rum, der Typ, der 5-Euro-Schlappen aus China für Addidas Treter gehalten hat und sie gleich mitnehmen wollte. Naja, wenigstens war er glücklich damit!
dankbar war ich, als ich japsend und um mein Leben kämpfend auf dem Sofa gesessen und meine Männer beobachtet hab. Ich konnte einfach nicht mehr, kurz vorm Hitzschlag und mit hochrotem Kopf war ich knocked out. Und schau den beiden zu, wie sie Kiste für Kiste wieder reinschleppen, Stühle, Tische, Kleiderstangen und draußen klar Schiff machen. Danke Jungs, ihr seid Gold wert!!
erfreut hat mich der Gedanke, dass ich es hinter mir hab. Und ich hab ebenso beschlossen, dass dies mein letzter Flohmarkt war. Dauernd ging mir durch den Kopf "es ist vorbei es ist vorbei es ist vorbei!" Yess!
resigniert schau ich auf all das Graffl, das sich jetzt wieder in unserem Wohnzimmer türmt und zum Sozialkaufhaus gefahren werden will. Das wird nochmal ein Kraftakt. Aber ich bin wild entschlossen, alles zu entsorgen. Ich will es weg haben!
Beim Kleiderschrank-Ausmisten hab ich gemerkt, wie befreiend es sich anfühlt, wenn man alles rausschmeißt, was man nicht mehr braucht! Es ist sowieso viel zu viel, was man so alles besitzt.
neidisch fühlte ich mich, als ich nachmittags das Lachen und das Platschen aus dem Nachbargarten gehört hab. Da ist nämlich ein Pool. Ein aufgeblasener zwar, aber er ist da und der Nachbar ist mit seinen Kumpels da reingesprungen und die hatten den Spaß des Jahres da drin!
Und ich japse vor meinem Ventilator und fast gleicher Außen - wie Körpertemperatur um mein Leben. Da war ich sehr neidisch. Auch, wenn es ein lieber Nachbar ist und ich ihm alle Pools der Welt gönne!
Heute ist Sonntag - Ruhetag!
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