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Donnerstag, 10. November 2022

Geduldsfaden

An sich bin ich ja ein geduldiger Mensch. Im Stau zum Beispiel kann ich ganz gelassen bleiben, während Leute um mich herum in den Autos am ausrasten sind, hupen und die Arme hochreissen. Das schau ich mir belustigt an und überlege, dass hupen in einem Stau eine echt gute Idee ist. Ganz toll!

Oder wenn einer an der Kasse vor mir ewig braucht um sein Geld zu finden und lauter dumme Fragen an den Kassierer stellt. Die Orangen waren nämlich im Prospekt 2 Cent billiger, ob Sie da mal ihren Chef fragen könnten? Bin dann am überlegen, ob ich ihm 2 Cent schenke. Aus purer Nächstenliebe. Aber ich warte geduldig.

Auch in der Arbeit. Manche Leute brauchen einfach mehr Zeit. Sie schauen erstaunt über deren doppelte Existenz auf ihre Arme und müssen berechnen, welchen sie mir zum pieksen opfern wollen. Dann müssen Hemdknöpfe geöffnet und Ärmel hochgerollt werden. Außerdem fallen dem Patienten grade jetzt eine geballte Ladung Fragen ein, meist solche, die nur der Arzt beantworten kann und darf und trotzdem mir gestellt werden. Obendrein könnte man doch nach der Blutabnahme ein bisschen impfen, wo man doch schon mal da ist. Und mir rennt die Zeit weg, 20 Leute stehen draußen vor meiner Tür und scharren ungeduldig mit den Hufen. Keiner hat Zeit, außer ich. Mir ist das egal, das ist ein Überlebensinstikt. Wer drängelt, hat Pech gehabt. Ich bin kein Automat. Obwohl Automaten ja auch sehr geduldig sind.


Aber es gibt da so eine Sache, da kann ich nicht geduldig bleiben. Da werde ich nach Sekunden ganz hibbelig und will lieber abbrechen und neu starten, anstatt ein bisschen zu warten. Die Internetverbindung. Das ist eine nicht erfüllbare Geduldsprobe. 

Mein Laptop ist sowieso schon langsam, weil ein alter Herr. Bis der hochfährt und begreift, dass er zum arbeiten da ist, das zieht sich wie Kaugummi. Das weiß ich und da muss ich mich drauf einstellen. Genauso wie der Pc oben im Schlafzimmer. Der ist so alt wie die uralte Morla und allein der Bildschirm braucht 10 Min, bis er so richtig wach ist. 


Erinnert mich an früher, als wir die Modemverbindung hatten. Das Kabel wurde in die Telefonbuchse gesteckt, die Verbindung tat piepend kund, dass sie im Begriff ist, sich zu aktivieren und bis die Kiste einsatzbereit war, konnte ich locker den Haushalt schmeißen. Putzen, saugen, wischen, waschen und zwischendurch immer wieder nachschauen, ob er denn nun soweit ist.

Ich bin gedulderprobt.

Aber wenn ich heute am handy oder am Pc keine Verbindung krieg, dann kommt mir Rauch aus den Ohren! Der Film auf Netflix hängt und ich verkrampfe unwillkürlich meine Zehen. Die Seite kann nicht geladen werden und ich fange an, undgeduldig mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln. Ein lautes "Ouuuhh" wird gestöhnt und die Augen verdreht. Mann! 

Gerade eben hab ich unten die ganzen Fotos vom Handy auf den Pc gebluetootht, von da in Ordner sortiert und auf den Stick gepackt, den Stick mit nach oben genommen und den Inhalt auf den Pc übertratgen. 24 Min Dauer. Der Seniorrechner hier kennt nämlich kein bluetooth. Datenübertragungskabel hab ich nicht. Dann wollte ich endlich loslegen, öffne die Fotobuch Seite und – es lädt sich tot. 

ARRRGHHHH! 

Eine Stunde Lebenszeit verplempert. Hallo? Ich hab Urlaub, die Zeit ist kostbar! Jetzt muss ich das Projekt Fotobuch unten am Laptop bearbeiten, in gebückter, unbequemer Haltung. Einen Ortswechsel lässt der Herr Laptop nicht zu, der Akku ist kaputt und ein Trennen vom Strom setzt das Touchpad für einen Tag außer Betrieb.

Zustände sind das ...


Aber wenigstens hat es was Gutes: Aus lauter Ärger über das verpatze Arbeiten hab ich einen schönen Blogeintrag fertiggestellt! Den werd ich mir jetzt auf meinen Stick packen und nach unten tragen, damit ich ihn im Mausloch veröffentlichen kann.

Wenn man den alten Pc als Schreibmaschine betrachtet, fällt es einem leichter zu akzeptieren. Das Betriebssystem hat einen Bart wie der Milka-Opa. 

Aber Vooorrrsicht, is' cool man!



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