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Donnerstag, 21. Juli 2022

Fischstäbchenaffäre

Endlich kann ich einen Schluss-Strich ziehen! Einen dünnen zwar, aber immerhin! 15 Tage hatte ich Spaß mit dem Coronavirus, seit Dienstag bin ich offiziell negativ. Yippieh!

 


Vor lauter Freude bin ich am Mittwoch Morgen voller Entschlossenheit zum Supermarkt gefahren, paar Sachen besorgen. Endlich raus, endlich mal wieder Autofahren, ich hab mich sogar auf die Edeka gefreut. Aber gleich nach der Obst-und Gemüseabteilung ist mir elend schlecht geworden. Und schwindelig. Bis zur Tiefkühltruhe mit den Fischstäbchen hab ich es geschafft, dann hab ich gekämpft. Ca 10 Min hing ich über der Tiefkühltruhe und hab geatmet. Ich wollte ungern umkippen, bei Edeka aufm Gang rumliegen hat mich nicht gereizt. Dann hab ich mich wieder soweit im Griff gehabt, dass ich zur Kasse gehen konnte.

Zu Hause hab ich all meine Energiereserven zusammengekratzt und die Einkäufe ins Haus getragen. Wegräumen soll sie der Bub. Schuhe aus und auf die Couch gerettet, wo ich direkt eingeschlafen bin. Au weia. Da hab ich wohl meinen Ausflug in die Freiheit leicht unterschätzt.

Wusstest du, dass Käpt'n Iglo irgendwie verjüngt aussieht? Der hat sich doch Botox gespritzt, das kann mir keiner erzählen, dass da nicht rumgebastelt wurde! Außerdem sind in der Packung 15 Fischstäbchen drin – auf dem Backblech rechts unten in der Ecke liegen aber nur 14 drauf!

Wo ist das 15. Fischstäbchen? Ist es runtergefallen? Hat es die katze? Ist es ein Quoten-Fischstäbchen, das die Quantität suggerieren soll? Oder hat der Verpackungsdesigner zu oft Monk gesehen? Mysteriös ist das schon.


Der Mittwoch ist gelaufen. Ich krieg nichts auf die Reihe. Ich muss aber mal fit werden, schließlich hab ich einen Stichtag: Dienstag. Das ist mein Tag X, da muss ich wieder antreten, ich kann die Kollegen auf keinen Fall weiter im Stich lassen. Zumal ja sehr viele von uns krank sind. Ganze Praxen wurden geschlossen, alle Standorte sind unterbesetzt – und ich häng bei Edeka über den Fischstäbchen!

Geht garnicht.

 

Heute ist Donnerstag. Nachdem ich gestern knapp dem Hitzetod entkommen bin, kann ich mich heute etwas entspannen. Es ist heute außerhalb des Körpers kühler als innerhalb, das ist erfreulich.

Bin um 8 aufgestanden und hab mich gleich besser gefühlt als gestern. Nur der Hals zickt immernoch rum, aber ich kann ja daheim die Klappe halten. Da ist mir glaub ich niemand böse.

Ein Kaffee im Garten bei 22 Grad – a Traum! Glücklich bin ich ins Schlafzimmer und hab spontan das Bett frisch bezogen. Mit kleinen Sitzpausen, weil mir natürlich immernoch schlecht ist und der Bauch grummelt. Aber ich hab mich so gefreut, weil das Bett jetzt endlich aufgefrischt worden ist. Vor lauter Spaß hab ich Sohn's Bett auch gleich bezogen. Liebevoll hab ich es betrachtet: eine kleine Oase der Sauberkeit im Jungszimmer!

Die Waschmaschine läuft auch. Das langt aber dann wieder, mehr geht nicht. Ruhe, sitzen, lesen, eine Folge Outlander gucken und den Rest vom Rattatuille von gestern essen.

Und hoffen, dass ich bis Tag X endlich wieder in Form bin!

 

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