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Montag, 20. Juli 2020

Sabinchen und die Musik 4

Jetzt geht's lo-os!
Zusammen mit meiner Freundin stehe ich vor den Toren der Tanzschule, frischgebackene 16 Jahre und furchtbar nervös! Es war 1986 durchaus üblich, mit 16 einen Tanzkurs zu machen, da wars rappelvoll mit Teenies, die alle nervös waren. Innerhalb der ersten 15 Min wusste ich, das ist mein Ding! Tanzen viel mir leicht, machte gleich Spaß und man konnte - nein man musste (!) sich an ganz viele verschiedene Jungs randrücken!
*die Autorin kichert nostalgisch
Herrlich! Einen Haufen Leute kennengelernt, vor allem, weil jeden Samstag Tanzparty war. Auf zwei Ebenen, im offiziellen Tanzsaal wurde standard getanzt, unten im Keller "freestyle". Und da unten waren die coolen Kids, logisch! Während man oben zu Bananarama "Venus", The Bangles "Manic Monday" oder - OMG - Modern Talking "egal was" seinen Tanzpartner über die Fläche schubste, hörte man unten ganz andere Töne. Ich glaub zum ersten Mal wurde ich mit Bands wie Bon Jovi, Van Halen, ACDC, KISS und ZZTop konfrontiert und fand es sehr spannend! Das war ganz anders, irgendwie viel cooler und vor allem die Leute, die dazu tanzten waren auch irgendwie cooler. Ich fand's voll stark! Und so hüpfte ich zwischen den Musikwelten Keller und Tanzfläche hin und her. Ich hörte oben die Pet Shop Boys und unten Alice Cooper. Toll!
Natürlich wusste ich, dass zwischen Poppern und Rockern nicht die engste Freundschaft bestand, aber ich mochte mich nicht für eine Seite entscheiden, ich hab mich den Leuten angepasst, mit denen ich gerade zusammen war. Je nach Laune! Insgeheim fand ich die Rocker aber viel lässiger.
Und dann traf ich einen Punk!
Damals waren U-Bahn Verteiler voll davon. Und in der Sammelstelle KOMM in Nürnberg waren fast nur Punks anzutreffen. Später hab ich mich auch mal reingetraut, aber mit 16 bin ich staunend an den seltsamen Typen vorbei gelaufen, hab mich anbetteln lassen und war voller Ehrfurcht! Die fand ich so mutig mit ihren Klamotten und den Haaren, hatte aber noch keinen Plan, was dahinter steckt.
Aus ihren Reihen schallte auch Musik, ganz andere. Ich mochte aber manche Stücke, hatte nur keine Ahnung, von wem die Musik war.
Ich kann heute auch nicht mehr nachvollziehen, wie ich Madonna, Van Halen, Sexpistols und George Michael unter einen Hut kriegte. Ich war verwirrt.
Und bastelte mir dementsprechend verwirrte Mixtapes.

Seite A

1. Papa don't preach von Madonna
2. When the going gets tough von Billy Ocean
3. In the Army now von Status Quo
4. Touch me von Samatha Fox
5. Why can't this be love von Van Halen
6. Absolute Beginners von David Bowie
7 Du willst mich küssen von Die Ärzte
8. Final Countdown von Europe
9. You give Love a bad Name von Bon Jovi
10. Sledge Hammer von Peter Gabriel


gruselig, die Mischung, oder? Ich hörte alles wild durcheinander und war glücklich dabei.
Die Ärzte hatten ein neues Album rausgebracht. "Im Schatten der Ärzte", das für mich wichtigste Album, ich sog die songs auf wie ein Schwamm!
"Du willst mich küssen" "Ich weiß nicht ob es Liebe ist" "Wegen dir" Alles" "Käfer" und  "Dein Vampyr" - da war ich mir ganz sicher, dass das meine Musik ist! Dieses Album hat mich tatsächlich erfüllt, auch wenn das blöd klingt. Ich bin abgetaucht und dort geblieben. Mit MOFL (siehe Sabinchen und die Musik 3) gab es zwar einige Probleme, schon allein wegen unfassbarer Eifersucht, aber die Liebe zu den Ärzten hat uns verbunden!


Die Tanzstunde war irgendwann aus und gleich ums Eck war eine kleine Kneipe. Mittels Gruppenzwang hab ich mich breitschlagen lassen, bin ich mitgegangen, betrat die Kneipe, inhalierte die Atmosphäre und wusste - ich bin daheim! *lach
Willkommen im Lollypop!


Abschlussball 1986


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