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Montag, 9. September 2024

Mein Lebens ABC - A

Heute startet hier eine neue Reihe.

Die Inspiration dazu kam von den Bloghexen. Da ist Sven, der die Reihe erwähnt hat. Sven hat den Blog "aquarium.teufel100" und schreibt schon eine Zeitlang diese Aktion.

Das Ding heißt Mein Lebens ABC - Der Reihe nach werden Wörter, die mir etwas bedeuten und eine Rolle in meinem Leben spielen, aufgegriffen und umbloggt. 
Das bedeutet, es ist immer ein anderer Buchstabe dran.
 
 

 
Ich beginnt zu aller Überraschung mit 
A
A wie Ausbildung
Das fängt ja gut an! Aber tatsächlich spielt die Arbeit in meinem Leben eine große Rolle. Ich ahne, dass ich da nicht die einzige bin. 
Meine Karriere in der Welt der Berufe begann, als ich absolut keinen Plan hatte. Da war keine Idee, wohin mich mein Weg führen soll, geschweige denn, wo dieser Weg überhaupt ist.
Der Eignungstest vom BIZ ergab, dass ich Bademeisterin werden soll. Hat mich jetzt aber nicht überzeugt, deswegen hab ich Mama gefragt, und Mama sagt: Geh ins Hotel.
Also geh ich ins Hotel, in ein Traditionshaus in Nürnberg, Familienbetrieb, altehrwürdig und jetzt auch mit mir als neuen Lehrling.  
Erlebt hab ich viel, auch viel kurioses, seltsames oder auch denkwürdiges. Die Gruppe der Lehrlinge war relativ klein, mit den Jungspund-Köchen und allen angehenden Hotelfachfrauen zusammen waren wir zu siebt. 
Und wir hatten immer Hunger. Wenn eine Gesellschaft stattfand, und Essen übrig blieb, durften wir ran. Das wird nämlich auf großen Platten serviert, ist also quasi unberührt und einfach nur übrig. Einmal hatten wir eine Hochzeitsfeier. Zum krönenden Abschluss dessen kam eine richtige Eisbombe. Das war eine fast 1Meter lange Silberplatte voller Eiskugeln, ein Berg aus Kalorien, mit Wunderkerzen und viel Trara. Die Gäste waren wohl so vollgefressen vom Menu, dass nichts mehr ging. Die Platte wurde fast unberührt wieder abgetragen und wir Azubis stürzten uns drauf! Ein richtiges Eis-Gelage!

Als Lehrling musst du putzen. Andauernd. Die Kronleuchter im altehrwürdigen, fränkisch-rustikalen Gastraum waren wuchtige Geweihe von irgendwelchen armen Hirschen, verziert mit hölzernen, seltsamen, halb nackten Figuren, die unkontrolliert dramatisch die Hände erhoben halten. Sogenannte "Lüsterweibchen".
Gut, kann man mögen - muss aber auch nicht.
Um beim täglichen Staubwischen ein bisschen Spaß zu haben, steckten wir jeder der Holzfiguren den Zipfel eines Staubtuchs in die erhobene Hand. Wir wurden gerufen, verließen den Gastraum und all die Staubtücher waren vergessen. Bis die Gäste kamen und sich über lauter Lappen wunderten, die von der Decke herab über ihren Tellern baumelten.
Gab einen riesigen Anpfiff. Aber wir fanden's lustig!
 
In der Waschküche im Keller gab es viele verwinkelte Räume, darunter eine Nische, grade groß genug, um 2 Azubis zu fassen. Dort kauerte immer irgendwer von den Angestellten, aschte die heimliche Zigarette in die Kehrichtschaufel oder kicherte, schimpfte, bzw. weinte leise vor sich hin. War ein prima Versteck, man wurde nicht sofort gesehen, konnte kommende Personen aber gleich hören, früh genug um aufzuspringen und blitzschnell irgendeine harmlose Wäsche zu falten.
Oft durften die Azubis auch private Arbeit für die Cheffamilie erledigen. Das ging von Autowaschen im Hinterhof, waschen und bügeln der Chefhemden bis zu Besorgungen im Auftrag. Nachdem mich die Dame des Hauses aus irgendeinem Grund auf den Kiecker hatte und mir andauernd das Leben erschwerte, war unser Verhältnis nicht gerade das Beste. Woher soll ich denn wissen, dass man in die Spülmaschine kein Spüli schüttet? Hat mir keiner gesagt, warum macht sie jetzt so einen Aufstand? Heute hätte man es Schaumparty genannt. Und was kann ich dafür, dass die Frühstückseier roh waren? Sie hat nur gesagt, hol Eier aus dem Kühlraum. Von kochen war nicht die Rede! Deswegen muss man nicht lauthals schimpfen, quer durch den ganzen Frühstücksraum. Als auch noch ihr Tee ca 30 Min zu lange gezogen hat und erkaltet war, war's aus und ich hatte eine Strafarbeit an der Backe: 20 Kilo rote Äpfel polieren. Für die Herbstdeko. Und danach mal ordentlich unter den Getränkekisten fegen, die zwischen Küche und Gastraum stapelten.
Ich war sowieso schon sauer, blöde Kuh, die. Aus Trotz hab ich heimlich mit dem Oberkellner hinter den Kisten versteckt eine Zigarette geraucht.
Natürlich war die Chefin in der Nähe und natürlich hat sie es gemerkt. Saß am Stammtisch mit einer Handvoll alten Männern mit Filzhut und krakeelt in meine Richtung, wie belastend ich doch sei. Sowas hätt's früher nicht gegeben.
Der nächste Arbeitsauftrag ihrerseits war unüberlegt. Sie schickt mich zum einkaufen. Ohne Witz, ich sollte für sie Formwäsche kaufen. Fesche Miederhöschen in fleischfarben.
In mir keimt eine Frage. Warum trägt sie das einem Lehrling auf? Warum nur?
Brav wie ich bin wird der Auftrag erledigt, ich spaziere ins mittlerweile volle Lokal zu besagtem Stammtisch und natürlich kann ich nicht widerstehen! 
Ich halte die Höschen Gr. 58 einzeln hoch und frage unschuldig aber dennoch laut genug, ob das denn auch die richtigen seien.

Ich wollte sowieso kündigen.

 
Shortys
A wie Apfelkuchen. Ich liebe Apfelkuchen, es gibt nichts besseres! Wenn man mein Herz gewinnen will, gebt mir Apfelkuchen und wir sind Freunde für immer!

A wie Abendstimmung. Was für eine wunderschöne Tageszeit. Die blaue Stunde, die Zeit zwischen Tag und Abend hat eine ganz eigene Atmosphäre. Fast magisch

A wie ABBA. Zeitlos schöne songs, die ich immer hören kann! Gern auch im Auto laut mitsingen. Macht gute Laune! 








8 Kommentare:

  1. Oje, war denn wenigstens die Ausbildung schon abgeschlossen vor der Kündigung oder musste dann ein neuer Ausbildungsbetrieb gefunden werden?

    Freue mich schon auf die nächsten Buchstaben.

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  2. Ich hab in eine andere Branche gewechselt, seitdem bin ich Arzthelferin. War gut so

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  3. Haha, ich musste auch gerade denken, dass Arzthelferin auch mit A anfängt *lach*. Ausbildung, spannend. Ich glaube mein spontanes A wird ein anderes. Wobei ich zum Thema Ausbildung auch einiges zu berichten hätte, aber eher, wie es zu meinem Berufsfeld kam... na mal sehen. Die Idee mit den Shortys finde ich gut.

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  4. Ich bin sehr gespannt auf dein A!!

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  5. Ahaha, mit dem Bild und dem Bild im Kopf, mit den Tüchern, einfach zum Schießen. Alte Spießer. Heute würde denen die Ausbildungserlaubnis entzogen werden für solch ein benehmen gegenüber Azubis. Allein die privaten Aufgaben gehen ja mal gar net. Aber so sind heut noch viele. Was hab ich den Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" gehasst. Ja man, aber Lehrlinge sind auch keine Leibeigenen.

    Ich weiß schon, was mein A werden wird, aber da muss ich noch auf etwas warten bis das kommt.

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    1. Diesen Spruch hab ich auch ständig gehört, bis zum Erbrechen 🙄
      Ich bin gespannt auf dein A, bitte informiert mich, wenn es geschrieben ist!!

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