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Freitag, 23. August 2024

die Blognacht mit viel Herzblut

Guten Abend, gut' Nacht.

Nein noch nicht gut' Nacht, ich hab ja hier noch einen Auftrag! Es ist Freitag, kurz vor neun, ich hab das Wohnzimmer in Beschlag genommen und freu mich, dass ich endlich wieder mal dabei sein kann! Heute ist Blognacht mit Anna Koschinski, da hab ich mich die ganze Woche drauf gefreut! Schreiben in Gesellschaft, das tut mir gut. 

Es sind momentan 7 Teilnehmer im zoom Meeting und bei mir im Hintergrund läuft eine Smoothy Jazz Playlist, perfekte Schreibmusik. 

Langsam komm ich runter, glaub ich. Seit meinen letzten Beiträgen hing ich ziemlich in den Seilen. Die Hitze, der Stress in der Arbeit, Wewehchen, und er Auszug vom Bub. Der Schlag mit der Keule. Die Ärzte würden singen "immer mitten in die Fresse rein, laaalalalaa".

(Sagt man nicht, sorry)

Ich will mich bitte wieder erden, nachdem ich ständig planlos umhertreibe und keinen Halt finden kann. Obwohl, ein bestimmter Halt ist immer da. Und es hilft mir, es hält mich am Boden und lenkt mich ab - das Schreiben im Mausloch. Darauf hab ich mich gestürzt, seit dem 16. August. Dieser schwarze Tag. Ich hab momentan etliche Beiträge als Entwurf gespeichert, die ich nach und nach veröffentlichen will. Schreiben tut gut. Schreiben lenkt ab. 

Wobei wir eigentlich schon mitten im Thema wären, der Impuls für diese Nacht lautet:

Dafür schlägt mein Herz

Ok es ist wohl an der Zeit, die Jammerei ein bisschen zu unterbrechen. So wie all die lieben Menschen, die auf meine letzten Beiträge reagiert und mir Mut zugesprochen haben. Sich auf das Gute zu konzentrieren, das Positive. 
Ja genau so, wie ich jeden Sonntag in meiner Blogparade vor mich hin monologisiere. (das Wort hab ich gegoogelt, das stimmt tatsächlich). Schau auf das Positive, filtere es aus der Woche, konzentrier dich darauf. Das Mausloch hilft mir dabei. 
Im Moment ist mein Blog wohl der beste Fels in der Brandung, den ich finden kann. Ich ertappe mich dabei, wie ich tagsüber in der Arbeit oder unterwegs dran denke, dass ich zu Hause schreiben will, dass ich die Aktion "Mein Lebens ABC" weiter vorantreiben will und was ich mir wohl für den nächsten Buchstaben ausdenken könnte. Ist wie Vorfreude. Und ich kann mir einen schönen Plan für den Abend machen, um nicht grübelnd auf dem Sofa zu sitzen und den Bub zu vermissen.
Jetzt kaufst du ein, dann fährst du nach Hause, rumorst ein bisschen im Haushalt, dann wird gekocht, gegessen und dann schreibst du im Mausloch. Danach gibt's eine Folge von The Bear und dann ab ins Bett. Hört sich doch gut an, oder?
Ich brauch Struktur, verflixt! 

Dafür schlägt mein Herz.

In normalen Zeiten, also wenn meine Welt nicht grade am bröckeln und brechen ist und ich mich neu sortieren muss, da schlägt mein Herz auch noch für viele andere Sachen.
Ich unterscheide jetzt mal mutig zwischen echtem Herzklopfen und einer Sabineschwärmerei, so wie das Bloggen.
Geschwärmt wird hier nämlich zum Beispiel für Musik. Hab ja schon das eine oder andere mal erwähnt, wie wichtig Musik für mich ist. Und oft ist es so, dass ich Musik richtig brauche, richtig nötig hab. So wie heute Mittag. Es ist endlich Feierabend, endlich Urlaub! Ich fahre mit dem Tuco (mein Auto heißt Tuco, wie der kolumbianische Kartellboss und weil es ein Hyundai Tucson ist) aus der Tiefgarage, das Tor fährt hoch, ich schalte das Radio ein und werde mit "Money for nothing" von den Dire Straits beschallt. Da kannste nur aufdrehen und laut mitsingen! Um die miese letzte Zeit abzuschütteln und vom Arbeits- in den Urlaubsmodus zu wechseln! Ohne Musik würde ich diesen Sprung nicht schaffen, zumindest würde es sich lange hinziehen. Ein bisschen echtes Herzklopfen ist da auch dabei. Musik um wieder klar zu denken, um Stress hinter sich zu lassen und den Frust raus zu brüllen! Klappt prima mit diesem Song!
In der Musik fühl ich mich gut aufgehoben. Es gibt da eine Handvoll Lieder, die mir tatsächliches Herzklopfen bescheren. Eins von den fröhlichen ist zum Beispiel "O come all ye faithful" von Pentatonix. Jedes Jahr warte ich, bis es offiziell nicht mehr peinlich ist, Weihnachtslieder zu hören. Und wenn es soweit ist, dreh ich diesen song auf. Laut. Dann kommt Gänsehaut und Glücksgefühl - und Herzklopfen, alles gleichzeitig!


Ein weiteres Lied, das mich tief berührt, ist "Slipping trough my fingers" von ABBA. Oder eigentlich von Meryl Streep aus dem Film Mamma Mia. Es ist faszinierend, dieses Lied schafft es jedes mal, mich völlig einzufangen! Es geht um die Tochter, die heiraten will und Mama verlässt. Und ich heul wie ein Schlosshund, egal wo ich grade bin. Ich denke an meine eigene Tochter, die schon lange ausgezogen ist. Vielleicht ist das grade jetzt, wo gar kein Kind mehr da ist, besonders heftig. Wenn ich diesen song höre, geb ich's mir richtig!


Der dritte Herzklopfenverursacher ist David Bowie mit "Heroes". So oft gehört und immer noch heiß geliebt. Ich kann es nur laut hören! Hab es mir auf Platte gekauft und ich lieb's einfach! Der Text trifft es auf den Punkt und die Stimme von Bowie schafft mich sowieso komplett. Eintauchen, davondriften und alles andere ausschalten! Ein bisschen denke ich an die Zeit zurück, als ich "jung und wild" war. (haha) Ans Ausbrechen und Abenteuer und ans sich keine Gedanken über Konsequenzen machen. Das schafft man auch nur, wenn man um die 20 ist. War ne aufregende Zeit.



Vielleicht ist meine Blognacht dieses Mal etwas langweilig. Über Musik hab ich ja nun schon oft geschrieben. Aber, ich bin tief in mich gegangen, als ich den Impuls erhalten hab, und hab gegraben. Die Musik war einfach allgegenwärtig. Macht mich glücklich, macht mich nachdenklich, macht mich fertig. Und katapultiert mich augenblicklich dahin, womit ich das Lied verbinde. Wenn ich Africa von Toto höre, bin ich im Zimmer von MOFL und total glücklich. (da gab's vielleicht oft Herzklopfen!) Wenn ich When the rain beginns to fall von Pia Zadora und Jermaine Jackson höre, bin ich sofort wieder in meinem Kinderzimmer und singe hingebungsvoll in meine Haarbürste. Bei Mercystreet von Peter Gabriel stehe ich am Grab meines besten Freundes Stefan und die Trauer von damals überkommt mich. Ich fühle die Musik, ich tauche total ab und das mag ich.
Zum Glück hab ich einen sehr großen Vorrat an Herzensliedern, es kommt ja leider nichts neues nach, was gut ist. Ich kann mich mit der aktuellen Hitliste nicht anfreunden. Wahrscheinlich, weil ich keine Ahnung habe, was da grad so angesagt ist. Ist mir auch herzlich egal. Liegt wohl am Alter.

Wofür schlägt mein Herz - momentan sehr fürs Schreiben und schon immer für Musik.
Eine Kleinigkeit gibt's da noch, die mich in Wallung bringt! Er steht draußen unter seinem Häubchen und wartet geduldig, bis er wieder mal raus darf. Der Ranger, mein Roller! Ich hätt's ja nicht gedacht, eigentlich war ein Roller eine Notlösung wegen akuter Parkplatznot in der Siedlung. Aber Rollerfahren löst viele Gefühlsknoten und Staus auf, ist ein ganz kleines Stückchen Freiheit, die mich überkommt. Er ist nicht schnell, aber das passt ganz gut zu mir.

Jetzt stell dir vor, ich fahr singend auf dem Ranger nach Hause, um ins Mausloch zu schreiben - soviel Herzklopfen ist doch fast nicht auszuhalten!

DAFÜR schlägt mein Herz!







4 Kommentare:

  1. Guten Morgen, ich kriege ja geradezu Kommentierungszwang im Moment😂 Ich habe lange versucht in Worte zu fassen, warum bestimmte Songs einen so „erwischen“ und jüngst erst habe ich es geschafft - es sind die jeweiligen Erinnerungen, die automatisch bei den ersten Tönen des betreffenden Stückes vor dem geistigen Auge ablaufen.
    Je älter man wird😂😂😂, desto mehr Erinnerungen.
    LG
    Mary
    PS: „Heroes“ ist auch auf meiner All-Time-Favourites-Liste…

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    1. Guten Morgen Mary, ja das stimmt! Bei manchen Liedern fragt mich das Kind verständnislos, warum ich mich so sehr drüber freue, wo es doch garnicht so besonders gut ist. Es sind die Erinnerungen, die einen überrollen, sobald man die ersten Takte hört. Und die machen den song zu was besonderem!
      lg Sabine

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  2. Liebe Sabine, unser beider Herz schlägt für das Schreiben. Es ist heilsam, es ist Persönlichkeitsentwicklung, es ist Therapie, es ist Freude, es ist Tun, und es ist die Chance auf Resonanz. Und genau deswegen lieb ich es so. Weil wir darüber mit uns selbst und anderen in Verbindung kommen. Ich glaub, mit Musik ist es ähnlich. Ich habe auch solche Songs, die mich mit bestimmten Gefühlen und Erlebnissen verbindet, und auch solche, die mich mit mir im hier und jetzt verbindet. Alles, was hilft. Es kommen auch wieder weniger grüblerische Zeiten, da bin ich mir sicher.

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    1. Ach Anna! Niemand hätte das besser ausdrücken können als du!
      Ich weiß, es wird besser. Irgendwann. Man gewöhnt sich an alles, was eigentlich faszinierend ist.
      So schön, wie du das beschrieben hast, danke dafür!!

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