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Dienstag, 19. März 2024

Ostermarkt - Montag

Weil Montag mein freier Tag ist und weil ich Zeit hatte, hab ich beschlossen, auf den Ostermarkt zu gehen. Ich mag den Ostermarkt! Durch die Stände schlendern und gucken, das gefällt mir sehr. Montag Vormittag ist auch nicht so viel los wie am Wochenende, also war ich um 11 auf dem Hauptmarkt. Ich brauche Ideen für Ostergeschenke. Die Kinder sollen Kleinigkeiten kriegen, vielleicht finde ich ja was hübsches. 

Eine meiner Vorzüge ist es, dass ich leicht zu begeistern bin. So breche ich schon in Entzücken aus beim Anblick der  Geschirrstände mit den riesengroßen und winzig kleinen Tassen, den schönen Schüsseln und Kännchen. Sogar die Haushaltsbürsten fand ich toll. Es gibt sie in jeder Größe und Form, sogar Pilzbutzbürsten gibt es! Aber ich ermahne mich, auf dem Teppich zu bleiben. Über eine Pilzputzbürste würde sich mit Sicherheit keins der Kinder freuen. Nur ich. Aber ich brauch gar keine, ich schäle die Pilze.

Immer wieder laufe ich an Fressbuden vorbei, die Gerüche sind der Hammer! Da ist ein Stand voller geräucherter Würste, wie das duftet! Und daneben gibt es Holzkugeln, wofür auch immer, die duften nach Wald und Holz. Ein Bonbonstand verströmt den Geruch von Hustenbonbons, daneben vernebeln Räucherstäbchen die Besucher und dann natürlich der Bratwurststand, das Wahrzeichen eines jeden Nürnberger Marktes!
Es gibt Nachthemden zu kaufen, Spielzeug, der Socken-Sepp ist wieder da und Schmuck, Körbe, Gürtel, Kämme - alles was das Herz begehrt! 
Und ich werde sogar fündig! 5 Kinder - 5 kleine süße Geschenke. Ich bin zufrieden. So zufrieden, dass ich übermütig werde und mir einen Wunsch erfülle: Ich wollte schon immer mal eine Haarnadel haben! Da gibt es welche aus Horn. Ich will nicht wissen, aus wessen Hörnern die gefertigt sind, aber sie sind hübsch und ich kaufe mir eine.
Wehmütig laufe ich am Stand mit süßem Gebäck vorbei, alles Blätterteig gefüllt mit Vanillepudding oder Erdbeermarmelade oder Nuss .. dick mit Puderzucker bestreut. Wenn man kein Diabetes hat, spätestens da kann man sich eine holen.
Zufällig stehe ich punkt 12 vor der Frauenkirche, all die Leute um mich herum bleiben stehen und zücken ihr Handy. Das Männleinlaufen beginnt. Und obwohl ich es schon so oft gesehen hab, bleib ich auch stehen und gucke, wie die mechanischen Fürsten sich vor dem Kaiser verneigen. Seit 1509 tun die das jeden Tag um 12 Uhr und werden nicht müde! 
Nach dem Spektakel schlendere ich noch ein bisschen weiter, ich fotografiere alles, was mir gefällt. Und der ein oder andere Wunsch formiert sich in meinem Hirn. Ich könnte zum Beispiel unheimlich gut einen Korb oder was ähnliches brauchen, um mein Strickzeug darin zu verstauen. Oder die gefilzte Ratte, die mich anlächelt, die würde sich super neben dem neuen Laptop machen, der nur fürs Mausloch zuständig ist. Da sind klitzekleine Geldbeutel aus Leder, die wären praktisch, wenn man verreist und nicht den großen Geldbeutel mitschleppen möchte. Und diese Kettchen, die sind ganz zauberhaft! Ein Heilstein in der Tasche kann auch nicht schaden! Obsidiane zum Beispiel helfen gegen Darm- und Blasenbeschwerden, das ist doch nett! Außerdem fühlt sich der gut an in der Hand. Kleines Obst aus Holz duftet nach Erdbeer oder Limette, die kann man sich ans Klofenster stellen, dann riecht das Klo nach Erdbeere! Und hübsch sind sie auch. 
Hach!
Es gäbe schon einiges, was mir gefällt. Aber ach - es ist halt alles arschteuer. Logisch. So viel Handarbeit. Und wo viele Touristen sind, gibt's teuren Schnickschnack. Ich reiß mich zusammen und steuere mit meiner Haarnadel das Parkhaus an.
Der Fuß dankt es mir, endlich zu sitzen und fröhlich fahre ich an der alten Stadtmauer entlang nach Hause.
Schöner Ostermarkt-Montag!




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