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Mittwoch, 1. November 2023

Herbscht!

Heute bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mich interessiert. Barbara Knie, eine Fotografin und Bloggerin aus Österreich, ruft zu einer Blogparade auf. 

(Sofort als ich das Wort Österreich gesehen hab, lese ich ihren Text mit österreichischem Akzent weiter. Bitte tut das auch, es kommt authentischer)




So lautet die Blogparade. Den Herbst beschreiben, Eindrücke und Fotos teilen und diese Jahreszeit zu schätzen wissen als das, was sie ist: wunderbar!
Als ewige Herbstliebhaberin fühle ich mich berufen, da mitzumachen. Einen echten Herbstblues hatte ich noch nie, eher einen Hitzeblues im Juli. Aber ich weiß, wie man schwermütigen Gedanken zum Ende des Jahres entgegen arbeiten kann!


Es herbstelt ganz gewaltig, schließlich ist ab heute schon November. November bedeutet für mich ganz spontan kahle Bäume, Winterjacke, Teezeit, Kuscheldecke und beginnende Weihnachtspanik. Früher mochte ich den November sehr, aber in mir hat sich etwas gewandelt. Seit ich nicht mehr schwitze wie ein verendendes Stück Käse in der Sonne trauere ich dem Sommer schon ein kleines bisschen nach. Hab ich den Käsefluch weitergegeben? Wahrscheinlich liegt es am Ranger. Der Ranger ist mein kleiner Flitzer, den wir dieses Jahr zu uns nach Hause geholt haben. Rollerfahren im Sommer ist echt klasse und ich vermisse es sehr.
Der Ranger hat heute seine letzte Fahrt für dieses Jahr hinter sich und steht jetzt in einer Garage. Unter seinem Häubchen macht er Winterschlaf. Das war ein Abschied, der mir etwas schwer gefallen ist. Aber die Fahrt zu dieser Garage war super! Blauer Himmel, bunte Bäume, warmes Licht. Und eine echt dicke Winterjacke! Eine angemessen schöne Rollerüberführung. Dieses Glücksgefühl beim Fahren genieße ich sehr! Im Sommer den kühlen Fahrtwind und im September, Oktober dieses unfassbar angenehme Licht, das durch das bunte Laub der Bäume blitzt! Es ist wunderbar! Weiches Licht. An jeder Ampel richte ich mein Gesicht der Sonne entgegen und grinse ein bisschen. Sehr zur Belustigung der anderen Verkehrsteilnehmer, die neben mir stehen. 


Die Sonne wird im Herbst mein Freund. Während unsere Beziehung im Sommer eher kritisch angehaucht ist. Sie ist mir einfach zu aggressiv und knallt ihre Power viel zu grell und zu heiß auf die Welt. Sonne im Herbst streichelt viel mehr, ist angenehm und wärmt angemessen. So mag ich das. Wenn ich im Oktober draußen unterwegs bin, fühl ich mich in der Sonne endlich richtig wohl.
Aber auch echtes Herbstwetter find ich ok! Selbst Regen und grauen Himmel. Ich finde, das transportiert Gemütlichkeit. Zumindest, wenn man irgendwo drinnen ist. 
Ich erinnere mich an die Schulzeit. Als man Vormittags das Licht im Klassenraum eingeschaltet hat, weil es draußen so "gaschtig" war. Es regnet gegen die Fenster und die Bäume biegen sich im Wind hin und her. Da fühlte ich mich im Klassenzimmer sicher und geschützt. Wahrscheinlich ist ein Herbststurm das Einzige, was ein angenehmes Klassenraumgefühl erzeugen kann! Da fiel das aufpassen auch irgendwie leichter.
Und wenn ich unterwegs bin im Regen? Dann freu ich mich auf mein Ziel, idealerweise zu Hause. Wenn ich meinen nassen Sachen ausziehen kann, mich trockenlege und mit einem heißen Tee in meine Kuscheldecke flüchten kann. Dann kann es draußen noch so ungemütlich sein - drinnen ist es das sehr!


Ein echter Geheimtipp gegen Herbstblues ist es, raus zu gehen! Ohne Zeitdruck, vielleicht auch ohne Ziel, Hauptsache draußen. Spazieren gehen, vielleicht an einem See, in einem Wald oder auch in der Stadt. Es gibt so viel zu entdecken, wenn man auf Kleinigkeiten achtet! Schöne Blätter liegen überall rum und Kastanien. Beides kann man sammeln, auch wenn man nie weiß, wofür eigentlich. Wann hattest du zuletzt eine frische Kastanie in der Hand? Fühlt sich doch gut an! Ein Handschmeichler! 
Bei uns in der Siedlung seh ich immer wieder Eichhörnchen, Igel, Hasen oder auch Füchse. Es raschelt überall. Und es tut meiner Seele gut, mich bewusst umzusehen! Außerdem riecht es draußen sehr angenehm, nach Blättern, Wiese, Regen und richtig frischer Luft!


Lesen im Herbst ist eine tolle Sache! Endlich ist der Druck weg, rausgehen zu müssen, weil es doch so tolles Wetter ist! Niemand findet es komisch, wenn ich mich am Sonntag Nachmittag zu Hause einigel um zu lesen oder zu schreiben. 
Als meine Kinder noch klein waren und im Kindergarten, erlebt man als Mama die Jahreszeiten auch viel intensiver. Ein bisschen vermisse ich das. Ich war gern Kindergartenmama! Und Kinderbücher vorzulesen gehört definitiv dazu! Wie wunderbar war es, sich mit den Kindern gemütlich aufs Sofa zu kuscheln und Mama Muh oder Briefe von Felix zu lesen! Dafür ist der Herbst perfekt! Der Winter auch, aber der Herbst schafft mit seinem Ambiente eine einzigartige Wohlfühlstimmung!


Der offizielle Herbst beginnt in meinem Kopf Mitte September, wenn die Schule wieder anfängt und der Sommerurlaub vorbei ist. Ich finde, das hat ein ganz bestimmtes flair von Neustart! Viel mehr als Neujahr. So ein "Jetzt packen wir's an" umweht mich. Ich mag das. Eigentlich haben wir im Oktober ziemlich viel Action! Etliche Geburtstage, mal wieder ins Kino, viele Veranstaltungen, die nach der Sommerpause wieder stattfinden. Viel zu tun!
Und wenn Halloween vorbei ist, man ratlos auf die immensen Reste der vielen Süßigkeiten blickt, die übrig geblieben sind, weil man wieder zügellos eingekauft hat, dann beginnt man die Gedanken so langsam Richtung Weihnachten zu lenken.
Die Geschäfte machen das schon seit August. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen. Noch nie in meinem Leben hab ich Ende August einen Schokonikolaus gekauft!
Ich schwöre! 


Nicht zuletzt feiere ich die Klamotten, die man im Herbst wieder anziehen kann! Wenn man nicht gerade mit der perfekten Bikinifigur gesegnet ist und sich in kurzen Röckchen nicht wohl fühlt, sollte man vielleicht auf leichte Sommerkleidchen verzichten. Natürlich kann das jeder machen wie er will, aber aus ästhetischen Gründen wäre das ein guter Tipp. Aber ohne flatterhaftes Sommerkleidchen muss man in der Hitze mehr leiden, das ist schlecht. Also ist es für meine Augen und für meinen Bauch viel entspannter, Kleidung für kühlere Zeiten zu tragen. Und zu sehen. 
Außerdem mag ich Jacken. 


Das war mein persönliches Plädoyer an den Herbst mit all seinen wunderbaren Vorteilen!
Und jetzt geh ich schlafen und zieh mir die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch! 

Danke fürs lesen, noch mehr Pro-Herbst Artikel gibt's auf der Seite von Barbara Knie, die diese schöne Blogaktion gestartet hat! #herbstbluesade2023






Ranger im Winterschlaf



der Rest von Halloween







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