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Donnerstag, 20. Oktober 2022

Ein Anflug von Pflichtbewusstsein

Etwas ganz seltsames passiert gerade mit mir. Jetzt bin ich ja schon eine zeitlang daheim, weil mein Bauch sich nicht imstande sieht, normal zu funktionieren. Und wenn ich mal irgendwohin gehe, dann möchte ich sicher sein, ein Klo in der Nähe zu wissen. 

wikipedia.de

Jetzt war ich gestern in der Praxis um mich untersuchen zu lassen und heute morgen auch wieder, um eine Laborprobe abzugeben. Als ich eintrat, waren genau 2 Kollegen da - eine davon war der Lehrling. Alle krank. Und das schlechte Gewissen schwappt über mich wie ein umgedrehter Eimer. Ich seh das arme Mädel da sitzen, inmitten von Blutröhrchen, Tupfern, Papier, Bechern, Kästen, Tests und Kulis. Patienten drängeln sich im Gang, das Telefon klingelt ununterbrochen .. und ich leg ihr meine Probe in den Haufen Arbeit mit dazu.

Unschlüssig bleib ich stehen. Die Kollegin fragt mich was zu den Impfausdrucken und zum Glück erinner ich mich daran. Ich hab das meiste wohl vergessen. Oder verdrängt. Aber es juckt mich in den Fingern, mitzuwerkeln. Ist das Labor doch mein Reich ..

Da steh ich also im Raum und hab einen Eindruck vom Stress des Tages.

Jürgen: "Und? Warten wir auf Applaus? Ab, gehen wir zum Auto zurück!"
Elinor: "Die Arme! Du könntest ihr helfen!"
Jürgen: "Bist du bescheuert? Du bist krankgeschrieben! Hopp!"
Elinor: " Schau dir das Drama doch an, sie ist überfordert!"
Jürgen: "Heul halt, sie hat nicht mehr Arbeit, als sonst auch. Kein Mensch hilft dir, wenn du im Labor bist!
Sabine: " Doch, manchmal schon. Wenn missi Zeit hat, hilft sie mir!"
Elinor: "Das stimmt."
Jürgen: "Aber da ist sie nicht krankgeschrieben. Hopp jetzt geh endlich!"
Elinor: "Könntest du ihr nicht ein bisschen unter die Arme greifen? Schau wie sie schwimmt"
Jürgen: " Jetzt hör mir mal zu, Frollein! Du bist krankgeschrieben! Wenn du jetzt hier mitarbeitest, kommst du ein wenig unglaubwürdig rüber! Und was sagt überhaupt der Bauch?"
Bauch: "grrrrgluckblubberbsssbssskrrrrch!"
Elinor: " Ich geb mich geschlagen. Fahr heim und leg dich hin." (seufzt)
Sabine: "Also ich bin dann weg. Hoffentlich wirds bald ruhiger!"
Kollegin: " Ja klar, das wird schon. Gute Besserung!"
Und Sabine geht. 

Mein schlechtes Gewissen frisst mich auf. Was bin ich nur für eine Anti-Kollegin! Den ganzen restlichen Tag seh ich die arme Kollegin vor mir, wie sie verzweifelt versucht, Land zu sehen. Und was mach ich? Ich halt die Füße still. Aber dann denk ich dran, wie oft ich im Labor wild mit den Armen gerudert hab und kein Land in Sicht war. Das ist normal. Und mit ein Grund, warum ich das so nicht schaffen würde, mit sonem Bauch. Das geht nur, wenn man fit ist. Bin ich fit? Nein.
Vernunft siegt. 
Und so grab ich mich ins Sofa ein, mit Decke und Teetasse und Netflixe vor mich hin. 
Und der Bauch gluckert fröhlich im Hintergrund.

enzynorm.de



Jürgen: "So ist's recht. Stillhalten, ausruhen, Bauch beruhigen. Wenn du's jetzt übertreibst, wird das nix mehr. Und du willst ja schließlich am Samstag fit sein und nächste Woche zurück in die Praxis zum arbeiten gehen!"

Elinor: "... Simulant!"


4 Kommentare:

  1. Übeleg mal, was du mir in dieser Situation raten würdest. Du hast es richtig gemacht.

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    1. Hast Recht. Es zerreisst einen zwar, aber es war schon richtig.(seufzt auch)

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  2. Du bist krankgeschrieben weil du krank bist. Sonst wärst du ja nicht krankgeschrieben ...

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