Sabine goes bed
Erst müssen die Türen unten sicher zu und verschlossen sein. Es ist besonders drauf zu achten, dass sich die Nachbarskatze nicht im Haus befindet. Sie oder besser er hat uns wohl als Zweitfamilie adoptiert und wohnt jetzt immer mal wieder bei uns. Und der Mann, der am meisten genervt ist von des Katers Anwesenheit, der wird als Alphatier verehrt und in jeden Raum verfolgt.
Der nächste Punkt auf der "How-to-go-to-bed" Liste ist das Buch. Jetzt ist Lesezeit! Ich vermeide den Blick auf die Uhr, Elinor seufzt hörbar. Und ich tauche ein in die Geschichte. Es ist super bequem auf meinem Wasserbett! Das Fußgelenk ist stabil gelagert und beruhigt sich, die Muskeln entspannen, die Sinne sind gebündelt in meiner Lektüre. Da lieg ich dann so lang, bis mir kalt wird. Also im Idealfall wirds mir kalt. Manchmal wirds auch nur kühl und wieder wann anders ist es fies heiß und bleibt auch so. In diesen tropischen Nächten schlaf ich komplett ohne was drüber, also ohne Decke. Aber im Normalfall ist jetzt der Moment, mich unter die Decke zu kuscheln und langsam aufzuwärmen, während ich weiterlese.
Das ist das Gefühl, das die Schweden als hyggelig beschreiben!
Bis mir ein paar Seiten später die Augen zufallen. Dann leg ich das Buch weg, was ich bedaure, weil es grad so schön spannend oder lustig oder entsetzlich ist. Das Licht wird ausgemacht, das Kissen ein paar Mal gerichtet, die Haare aus Gesichtsweite auf das Kissen geschmissen, das relativ große Ohrläppchen 3 bis 5x wieder in die ordnungsgemäße Position geklappt und die Beine so gelagert, dass nix weh tut.
Dann, wenn alles passt, entspanne ich mich und döse ein. Wenn ich Glück hab, schlafe ich durch. Meistens jedoch bleibt mir dieses Glück verwehrt. Früher hatte ich da null Probleme! Ich konnte schlafen, egal wo, egal wann und meistens wurde ich mittags geweckt: Samstags vom vorwurfsvollen Staubsaugen meiner Mutter, Sonntags von unserer Familientröte und dem Ruf meines Vaters "Essen ist fertig!"
Hach ja, schöne Zeit!
Was solls, dann wach ich halt ein paar mal auf und tapse ein paar mal ins Bad, mit geschlossenen Augen und ausgeschaltetem Hirn.
Und am nächsten Tag tröte ich das Kind runter, weil "Essen ist fertig!"
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