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Donnerstag, 22. April 2021

Das Gute ist

Das Gute an einem kalten April ist, dass ich nicht schwitzen muss. Wenigstens nicht so arg.
Das Gute am Urlaub des Partners ist, dass er einkaufen geht, gut gelaunt ist und kocht.
Das Gute an eine stressreichen Arbeitstag ist die Tatsache, dass die Zeit super schnell vergeht.
Das Gute an tollen Kollegen ist ein Rettungsring in der Praxis.
Das Gute an einer Notfallschulung ist das gute Essen, das vom Veranstalter spendiert wird.
Das Gute an einer online-Notfallschulung über teams ist, dass sie kurz ist und dich keiner sieht!
 
Was für ein Glück!




Mittwoch, 21. April 2021

Appsolut

Weil ich Kinder habe, bin ich anderen in meinem Alter ein Stück weit voraus. Die Kinder helfen mir nicht nur bei Handy- und Computerproblemen aller Art , sie zeigen mir auch viele tolle Sachen. Videos, Bilder, Songs, Seiten oder Apps. Letzteres hab ich lange nicht kapiert.

Ich:"Kind, was ist eine App?"
Kind:"Eine Anwendung"
Ich:"..."
auch ich:"An-wen-dung ... was wendet man da an?"
Kind:"Die App"
Ich:"???"

Mit viel Liebe und einer Engelsgeduld wurde mir über die Zeit hinweg dann doch mal beigebracht, was es mit Apps auf sich hat. Ich hab sogar ein paar auf meinem Handy. Zum einkaufen, zum kochen, zum rumspielen mit Fotos, WhatsApp oder Instagram. Instagram war auch so ein Mysterium für mich aber so nach und nach hab ich mich zurecht gefunden. Jetzt liebe ich es! Ich poste zwar nicht viel, ganz einfach weil ich nicht viele Fotos hab, die es wert wären, aber zu sehen gibt es soo viel!! Ich folge ein paar Leuten, die ich entweder kenne oder die besonders lustig sind. Und dann gibt es die reels! Keine Ahnung, was "reels" bedeutet, wahrscheinlich sinnfreies, kurzes Filmchen. Und das sind die auch - kurz und sinnfrei. Aber sooo lustig, ich könnt mich wegschmeißen! Angefangen hat alles mit Videos über Nymphensittiche und Kakadus. Dann kamen Hunde dazu, dann Katzen und jetzt kleb ich am Handy fest, wenn ich diese Filmchen anschau. Das meiste davon ist genau mein Humor und ich schick gern mal eins dieser videos weiter. Leider kann ich mich davon kaum lösen und merke nicht, wie die Zeit vergeht. Während ich zuschaue, wie eine Katze dem Halter das Essen von der Gabel klaut und ein Dackel einen riesigen Stock, den er gefunden hat, wie eine Trophäe nach Hause trägt (I found a stick on the ground and I'm gonna use it all the power that is in ...) oder der Daddy, der mit dem strahlenden Baby Metal songs trommelt und dabei merke ich nicht, dass schon eine ganze Stunde rum ist! 
Eigentlich ist ja facebook mein Spielplatz, altersgemäß. Ich denke, U30 ist da so gut wie keiner mehr, was für mich nicht schlecht ist. Da hab ich meine Gruppen und da kenn ich mich aus. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich die Leute, mit denen ich viel facebook-Kontakt hab, schon kenne. Was natürlich nicht der Fall ist, aber vom feeling her. Manche kenn ich tatsächlich, manche nur schriftlich. Aber das schon jahrelang. 
Freunde 2021
Vielleicht schaffen wir es mal, zusammen Essen zu gehen.
Zumindest die Leute aus der Kochgruppe.
Dann, wenn Normalität zurückkehrt.
Irgendwann.
Und bis dahin schau ich zu, wie sich die Leute im lockdown zum Affen machen und amüsier mich königlich!




Montag, 19. April 2021

schlaf, Mutti, schlaf

Woran erkennt man, dass es mir nicht gut geht? Wenn ich vom dm mit dem Ding in der Hand wieder rauskomme, weswegen ich reingegangen bin! Und NUR mit dem! Das ist wie in IKEA. Du willst eigentlich nur bisschen schauen und kommst mit mindestens 1 Teelichtpack und einem Hotdog wieder raus. So will es das Gesetz! Und bei dm hast du mindestens 1 Shampoo, 1 Duschgel und 27 Pröbchen mitzunehmen!

Als ich am Mittwoch wegen 2 Lesebrillen für Papa in den dm bin und tatsächlich mit nur 2 Lesebrillen wieder rauskam, war ich selber verblüfft! Ich muss todkrank sein! Jetzt schnell heim fahren und ab ins Bett! Mir gings den ganzen morgen schon schlecht und ich weiß auch, warum. Ich schlafe schlecht, richtig schlecht. Diese Nacht hab ich garnicht geschlafen und so wars mir am morgen übel und zittrig und bäh. Ich bin eine Stunde später in die Praxis und hab mich wieder heim schicken lassen. Hätte wohl sowieso alles Blut durcheinander geschmissen und den falschen Leuten einen Harnwegsinfekt angehängt. Macht keinen Sinn. Also nach Hause mit mir. Vorher schnell Brillen kaufen, weil der Papa sonst nix sieht. Diese dann in die Küche geworfen und mich ins Schlafzimmer gepackt. Papa ist verwirrt - er versteht die dm-Gesetze nicht.
Fast den ganzen Tag hab ich dann verpennt. Immer in so Stundenhäppchen.
So richtig durchgeschlafen hab ich schon sehr lange nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich mich bewege, wach ich auf. Weil mir alles weh tut. Das merk ich dann und wache auf. Komischerwese nie zwischen halb drei und viertel nach vier. Das scheint meine Ruhezeit zu sein. 
Ach wie gut ich früher geschlafen hab!! Immer und überall, kein Problem. Auf Autorücksitzen, in der Sitzecke vom Kraftwerk während Joan Jett singt, in der Holzklasse der Bahn, auf dem Boden unterm Küchentisch einer Kölner WG - neben dem Bernhardiner. Ois isi!
Aber jetzt? Ich liege eingemummelt in einem warmen Wasserbett und - nichts geht. Obwohl ich hundemüde bin.
Nervt.
Und aus diesem ewigen Schlafmangel ergibt sich, dass ich ständig müde bin und sich meine Gedanken fast nur noch ums Schlafen drehen. Ich überlege beim aufstehen schon, wann ich mich wieder hinlegen kann. Mittags kann ich es nicht erwarten, heim  zu kommen, damit ich mich aufs Sofa legen kann. Wenn das dann besetzt ist weiß ich, dass ich den restlichen Tag leiden werde wie ein Hund. Dann fehlt mir mein Power-nap!  Wenn ich es dann bis Abends geschafft hab und auf dem Zahnfleisch zum Haus krieche, würd ich mich am liebsten direkt ins Bett stürzen. Aber da steht noch die Familie an und das Abendessen. Der tote Punkt kommt dann zwischen halb neun und neun. Wenn ich da schlafen gehen würde, hätte ich aber keinen Feierabend gehabt. Das find ich jetzt auch blöd. Also zieh ich's durch und bin wieder wach bis halb elf. Müde bis zum Anschlag schleppe ich mich dann bis oben ins Bad und dann ins Bett, wo ich nichtmal mehr eine Seite im Roman schaffe. Dann schlaf ich ein. Bis ca 2 Uhr und die Wachspiele beginnen!
 
Jetzt ist es viertel nach vier, gleich treffen Papa und Tochter ein. Ich freu mich auf Tochter! Nachher fahren wir zu ihr, GNTM gucken. Das wird ein schöner Abend! Und ich sehe aus den Augenwinkeln mein Bett. 
Da steht es. Frisch bezogen und duftend und warm. Es ruft mich. Jetzt schon!

Nein ich will nicht!
(Gähn)
 


Montag, 12. April 2021

von unfähigen Architekten und 50jährigen Tanzschülern

 Als ich heute im Auto auf die Oma gewartet hab, während sie noch in der Bücherei war, hab ich auf meiner Playlist drei alte songs gehört:

Rain in May von May Werner, What's the Colour of Money von Hollywood Beyond und Street Cafe von Icehouse. Klasse songs !! Hab dabei überlegt, warum heute kein Architekt mehr in der Lage ist, schöne Häuser zu bauen. So wie früher. Mit Liebe zum Detail und Geschmack und Stil. Als wir dann an den neuesten Werken des modernen Brutalismus vorbeigefahren sind, meinte Oma, das wäre zu teuer. Selbst wenn man die Säulen am Eingang weglassen würde. Was für ein Armutszeugnis! Hast du schon mal den Neubau am Bahnhof gesehen? Dass es noch hässlicher als der Bibliotheks-Bau geht, beeindruckt mich. Könnt kotzen vor Freude!  

das alte Postgebäude, nicht wunderschön, aber erträglich


Das neue Tafelhof Palais. 




 
Wieder zu Hause hab ich mir die Haare gewaschen und mein Radio eingeschaltet. Es lief What's the Colour of Money. Was fürn Zufall! Ich hab an die Tanzschule gedacht, wo ich das Lied zum ersten Mal gehört hab. Wir waren albern, sind aufeinander zugetantz und haben uns die Hände geschüttelt. Hach ja schöne Zeit! Wir waren 16 und 17, zutiefst verunsichert und sehr bemüht, das zu überspielen. Die Tanzschule war ein guter Spielplatz für einen Haufen 16jähriger, die wild entschlossen waren, Spaß zu haben. Was die heute wohl alle machen? Die sind jetzt alle um die 50. Wär spannend zu sehen, was aus den coolen kids geworden ist. Anzugträger? Säufer? Großeltern? Arbeitslose? Chefetage? Aber alle mit der selben Erinnerung an die Tanzschule in den 80ern!
 
Danach lief Rain in May. Gibts doch nicht, wie oft läuft Rain in May im Radio ?? Einmal in 4 Jahren? Ha! Ich mochte das Lied sehr, damals. War 1981 glaub ich, oder 1982. In meinem Kinderzimmer hab ich mitgetrommelt, sehr hingebungsvoll übrigens. Der song war auf einer Musikkassette drauf, ein sampler "Hits des Jahres". Heute im Bad hab ich genauso laut mitgesungen wie damals. 
 
Ein bisschen hab ich tatsächlich drauf gewartet, dass anschließend Street Cafe von Icehouse läuft. Aber die Realität hat nicht gewollt. Dann hör ichs halt jetzt, beim Mausloch-schreiben, auf dem Handy. Street Cafe. Ein erster-Freund-remember-song. Und je länger ich zuhör, desto mehr Sternchen krieg ich inne Augen ;-) 




Samstag, 10. April 2021

ich bin Arzthelferin, ich regel das

Was für eine Woche! Ein post-Urlaub-Start ist immer übel, alles was sich während der Urlaubszeit angestaut hat an Patienten und Arbeit, das knallt an den ersten Arbeitstagen auf die arme Arzthelferin runter. Es ist eine Flut an Aufträgen, die einen wegspült, ohne dass man sich irgendwo festhalten kann. Und diese Spülung hat uns an den Donnerstag geschwemmt. Der Tag, an dem die Corona-Impfungen in den Praxen starten. Danke nochmal dafür! Die Mittagspause wurde erst eingeschränkt, dann verkürzt und schließlich gestrichen. Alles muss vorbereitet sein, sortiert, ausgedruckt, gemanagt und aufgezogen! Butterblume war da, um uns einzuweisen. Ein Riesenzirkus, weil die optimale Nadelstärke nicht mitgeliefert wurde. Dann wurden wir Zeuge, warum Ärzte keine Spritzen aufziehen sollten - es ist zeittechnisch eher ein Reinfall. Mit einer Engelsgeduld hat Butterblume auf die entsprechende Ärztin eingeredet und versucht, zu navigieren. Wie auf ein krankes Pferd. (wobei ich jetzt tatsächlich bezweifle, dass kranke Pferde so einen Affenzirkus lostreten, weils sie halt krank sind) Bis die ersten Patienten vor der Tür standen und ihre Impfung wollten. Und zwar schnell. Wir haben die Zimmer besetzt, die Aufklärung mit den Leuten gemacht, die Ärzte navigiert, eingetragen, ausgestellt, abgestempelt und wieder heimgeschickt. Scha-wupp war es 18 Uhr! Ich hab zwar Vorsorge getroffen und mir eine Schmerzspritze geben lassen, aber erstens hat die nicht so gewirkt, wie ich es gern gehabt hätte und zweitens hab ich förmlich gespürt, wie ich meine Gelenke überlaste. Mit jedem Schritt. Und mit böser Vorahnung. Als dann alles abgerechnet, eingescannt und gebündelt war, hatten wir es geschafft! Halleluja! Gegenseitiges Schulterklopfen! 

So sehr am Ende war ich schon lange nicht mehr. Mit letzter Kraft heim gestolpert, die Augen offen gehalten, die halbe Pizza verdrückt und mit noch letztererer Kraft nach oben geschleppt und ratzfatz eingeschlafen. Aber es würde noch mehrere Tage  und Nächte dauern, bis ich diesen fiesen Tag abgebaut hab. Körperlich und psychisch. 

Und am Dienstag gehts weiter! 

Huiii !

sei immer nett zu deiner Arzthelferin!




Mittwoch, 7. April 2021

No Oster Desaster

Inmitten von Ostereier färben, Minikuchen backen und Osternester füllen hab ich mir überlegt, wie sehr sich Ostern für mich verändert hat. 

Als Kind war ich beim Aufwachen am Ostersonntag super aufgeregt! Ostereier suchen! Au ja !!! Wie ich mich gefreut hab, in jeder Ecke oder unter den Schränken kleine Schokoeier zu finden! Das war so phantastisch, auf einmal liegen in der Wohnung überall Süßigkeiten rum! 

Am liebsten hatte ich diese Zuckereier oder Baiser Eier 

reines Zuckerzeug! Lecker!!

Und dann gabs immer noch ein Geschenk. Herrlich! Einmal war es ein Fahrrad. Meine Eltern haben versucht, es hinterm Sofa zu verstecken! 
Der Gang zur Messe war auch ein Pflichtakt, genau wie an hl. Abend.
Später dann war die Sucherei für mich zu kindisch (wahrscheinlich zu anstrengend) und es gab am Ostersonntag einen Osterbrunch, meist in einem Hotel. Das war super, ich liebe brunchen. Blöd ist nur, wenn jemand dabei ist, der nach ein paar Happen meint, er wäre so satt, er mag kein Blatt. Bäääh! Dann kannst du nicht hemmungslos reinhauen, so wie du es eigentlich gern möchtest. Das wäre peinlich.

Dann kamen die Kinder. Wieder wurde gesucht, allerdings war ich dann im anderen Team, das "in aller Herrgottsfrüh aufsteh und versteck-Team!" Ist jetzt nich soo lustig, aber die Kinder haben es geliebt. So wie ich früher. Und ich stand ganz ergriffen dabei und hatte einen nostalgischen Gesichtsausdruck. Gelernt hab ich, dass man Schokoeier besser nicht im Garten versteckt, die mögen nämlich auch die Eichhörnchen. Die Kinder hüpfen aufgeregt im Schlafanzug im Garten rum und ich bin ganz ergriffen! Danach zu Waldfeger zum opulenten Osterfrühstück. Was für ein event! Ich habs geliebt! Hier ein Foto von früher:



Wieder später fand das Osterfrühstück bei mir statt. Die Kinder waren zwar schon groß, aber suchen wollten sie trotzdem noch. Also weiterhin am Sonntag vor 8 Uhr aufstehen und Sachen verstecken. Ich hab Verstecke gesucht und Papa hat es notiert. Das war wichtig, nicht selten wurde ein Mini-Schoki irgendwo im Schrank hinter den Büchern gefunden, dabei war es schon Juli. Und dann wurde die gefundene Beute von den Kindern gerecht aufgegteilt (manchmal ohne Zoff) und es kam die Familie zum frühstücken.





Wenn ich das jetzt seh, überleg ich mir, wieviel Mühe ich mir gegeben hab. Und jetzt? Heute ist Ostern ein bischen erbärmlich geworden. Nicht zuletzt wegen Corona. Darf man sich ja nicht treffen. Also fällt das Familiengelage aus. Und gesucht wird auch nicht mehr, das eine Kind ist schon ausgezogen und das andere ist froh, wenn es nichts suchen muss. Es gibt nur Osternester und selbst die sind nicht mehr das, was sie mal waren! Da alle auf gesunde Ernährung achten, sehen auch die Nestchen anders aus. Ich muss das als Experiment sehen und nächstes Jahr unbedingt wieder normalisieren. 

Traurig.
Alles ändert sich. Morgen ist Ostersonntag und es ist halt NIX hier los! Montag gibts nen Kaffee am Nachmittag und das wars dann schon. Ja klar freu ich mich da auch aber .. weißt schon. Ist nicht das selbe. Und nur Tochter ist mental bei mir, die Jungs trauern da garnicht. Ostern zählt dieses Jahr nicht. Der eine leidet unter dem Lockdown, der andere unter Abi-Stress. 
Und ich leide - wie so oft - unter wehmütiger Nostalgie. Es ist nicht so schlimm wie bei Weihnachten, aber auch hier leide ich sehr.
Offiziell wird an Ostern auch die Familien-Eis-Saison eingeläutet. Nicht mal das ist mir vergönnt. Hat ja alles zu!

Warte nur, irgendwann dürfen wir wieder und dann fahr ich alles auf, was ich nur schaffen kann! 
                               ***
Im Nachtrag war dieses Ostern zwar sehr seltsam und eher unspektakulär, aber so schlecht wars jetzt auch wieder nicht. Ich hatte Urlaub, es gab Käsekuchen und die Kinder waren da! Drei gute Gründe, mal wieder positiver zu denken! 




der perfekte riss-freie Käsekuchen 



Sissi im TV, wat willste mehr?