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Freitag, 7. August 2020

Sabinchen und die Musik 7

 Ehrlich ich war entzetzt! Meine ganze Welt war erschüttert, auf einmal konnte ich nicht mehr ertragen, was mir da um die Ohren flog. Acid house. Acid Techno. Techno. Tod. Die Mädels auf den kommenden partys kreischten plötzlich "hihihi aciiiied! aciiiiied!" Dachte ich bin im falschen Film.

Meine schöne, konstante, wunderbare Musikwelt fängt an zu wackeln. Und das konnte ich nicht zulassen. Also ziehe ich mich vom allgemeinen mainstream immer mehr zurück und tauche unter in meinem geliebten Rock und den Oldies. Da fühl ich mich wohl, da kann mir keiner was Böses. Ich entdeckte Metallica für mich "Enter sandman" und ACDC mit "Thunderstruck". Herrlich! In einem Rockschuppen wie dem Metal Mania zu sitzen und in solchen songs einzutauchen, das war absolut meine Welt! 

Ich ging immer öfter ins Kraftwerk. Das wurde meine neue Anlaufstelle fürs Wochenende. Viele meiner Bekannten gingen ins Kraftwerk, auch die, die ich erst viel später kennenlernte, waren am Wochenende im Kraftwerk! Witzigerweise hatte jeder seinen eigenen "Stammplatz" , die einen hinten links, die anderen vorne vor der Tanzfläche und ich rechts am letzten Tisch. Und zu trinken gab es immer Jever. Jever ist mein Kraftwerkbier! Es war dunkel, es gab viel Holz, ein riesengroßes Wandgemälde von einem pink floyd cover, ein cafe im 1. Stock und richtig, richtig gute Musik! Genau meins!

Typische Kraftwerk-Musik:  

The Stroke von Billy Squier       No Smoke without fire von Bad Company

Pour some sugar on me von Def Leppard          Turbo Lover von Judas Priest

Livin' on the edge    I hate myself for loving you von Joan Jett     Livin on a prayer von Bon Jovi

Ich hab auch ziemlich viele Lieblingslieder unter den langsamen Schmusesongs gehabt. Das waren aber größtenteils Stücke, die mich an schlimme Zeiten erinnert haben, Liebeskummer und sowas. Deswegen entstanden Mixtapes mit Namen Frustmix. Frustmix 1, Frustmix 2, Frustmix 3 ... Kassette einlegen, ins Leere starren und den Tränen freien Lauf lassen! 

Zum Beispiel das hier: Silent lucidity, Queensryche. Ich seh mich in meinem Kinderzimmer, den Teddy im Arm und die Gedanken weit weg, total traurig. Ich weiß heute nicht mehr, warum ich so traurig war aber ich weiß noch , dass ich geweint hab. Ein ganz schlimmes Frustlied ist auch The head and the heart, Chris de Burgh. Der 1. große Liebeskummer! Also der ganz, ganz große. Wegen MOFL (meine große Ostsee Ferienlager Liebe) Das war ganz schlimm, nach 5 Jahren Beziehung und vielen ON/OFF's die endgültige Trennung, als ich 19 war. Ich wurde abgesägt und hing dann in meinem Kinderzimmer völlig durch! Ich erinnere mich an viele Nächte, in denen MOFL und sein Freund Obi plötzlich vor meinem Fenster standen! Dann saß ich im Nachthemdchen am Fenster und die beiden unten, an ihrem Kadett und flirteten mit mir. Das gefiel mir natürlich - fühlte mich total begehrt! Und die blöde Nachbars-bitch hat das auch mitbekommen! Im Autoradio lief da übrigens BAP, die beiden waren große fans. Und Cat Stevens. Und Chicago. If you leave me now, Hartd for me to say I'm sorry oder You're the inspiration bringen mich heute noch zum weinen, ganz spontan. Genauso wie In the air tonight, Phil Collins und - ganz schlimm - Mercystreet, Peter Gabriel.

Es gibt eine Menge guter, intensiver songs, die unter die Haut gehen und Erinnerungen wecken. Lieder, die einen berühren und die es schaffen, dass die Tränen laufen. Das Gefühl, dass man beim ersten Mal hören hatte, bricht mit voller Gewalt über einen herein. Wie eine Flutwelle. Und du bist hilflos, du kannst dich nicht wehren und fühlst wieder genau das selbe, siehst die selbe Situation und die gleichen Menschen, die dazu gehören. 

Das ist auch ok so. Wichtig ist nur, dass die diese Woge der Erinnerung nicht von den Füßen haut.







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