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Mittwoch, 24. Juli 2019

Erkenntnis des Tages

Ich hab ihm immer wieder eingeredet, dass er sich unter die Leute mischen soll. Allein im Abseits zu stehen tut niemandem gut. Er verpasst so viel, vor allem den Spaß! Wie sollen die anderen ihn richtig kennenlernen, wenn er nie mitgeht?
Ich bin wohl die einzige Mama, die entsetzt ist, wenn der Bub erzählt, dass alle anderen auf der Klassenfahrt gefeiert haben und er inzwischen ins Bett gegangen ist. Weil er müde war.
Jetzt ist er wieder mit der Klasse unterwegs, in Spanien, und auch noch als einziger Junge unter lauter Mädchen. "Häng dich dran" hab ich gesagt, sag ihnen, dass sie sich "um dich kümmern" sollen. "Wenn die wohin gehen, geh einfach mit!"
Sohn sagt ja, um mich zu beruhigen. Und damit er seine Ruhe hat.
Das ist eigentlich genau das, was er möchte. Seine Ruhe haben. Damit kann er umgehen, da kennt er sich aus. Das Problem bin eher ich, weil ich ihn aus seiner Wohlfühlzone rauszerren will.
Weil ich nicht nachvollziehen kann, dass man sich selbst genug sein kann, dass man nicht zwingend andere braucht, um sich wohl zu fühlen. Keine Partys, keine nächtlichen Treffen, keine Ausflüge, wo man sich nach der Masse zu richten hat.
Ich denke an mich selber, mit 17. Nichts war wichtiger, als die anderen. Bloß nicht alleine daheim bleiben, bloß nicht abseits stehen. Immer mitten rein, dabei sein, mitlachen, mitziehen, mitmachen. Das Non plus Ultra.
Der Gedanke, dass das vielleicht nicht für alle gilt, kommt mir ziemlich spät.Vielleicht mag das nicht jeder, vielleicht liegt für andere der Schlüssel zum Glück ganz woanders!
Toleranz ist das Zauberwort.
Jeder einzelne findet seine Erfüllung woanders. Warum muss der Bub genauso tun wie ich damals, oder wie seine Schwester? Nichts auslassen, feiern und schön auch mal Mist bauen. Alles mitnehmen was geht.
Vielleicht weil ich befürchte, dass er viel zu spät auf den Geschmack kommt, alles verpasst.
Wenn man mit 35 erkennt, dass man all die geheimen Schulpartys nicht mitbekommen hat und die Treffen mit den anderen Teenies, herrlich albern und verboten. Und dann schleppt man sein ganzes Leben die Erkenntnis mit sich herum, einen Teil des Lebens verpasst zu haben. Das möchte ich ihm ersparen.
Bloß,
vielleicht muss ich ihm nicht ersparen, irgendwelche Partys verpasst zu haben, sondern eher, dass ich ihn ständig dahin drängen will?! Es kann ja sein, dass ihm das einfach nicht gefällt, das albern sein, trinken und flirten. Oder er hat da einfach andere Dinge, die er viel lieber tut.

Vielleicht sollte ich ihn einfach mal lassen. Einfach mal tun lassen, was ihm wichtig ist, was ihm gefällt. Obwohl die Masse was anderes tut. Es könnte ja sein, dass man der Herde garnicht hinterher laufen muss und seine eigene Persönlichkeit bilden kann.
Ohne den Einfluss von gleichaltrigen.
Ohne den Einfluss von Mama

Akzeptanz. Hat die Mama grade gelernt.
Ich liebe mein Kind !

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