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Freitag, 8. Juni 2018

Wichtel im Druidenhain

Ich haaab ja noch garnicht erzählt, dass wir am letzten Tag vor Arbeit und Schule im Druidenhain waren! Letztes Jahr haben wir den entdeckt, dieses Jahr war Papa dabei und zusammen mit Sohn wollten die beiden diese ominöse Höhle suchen, die es da geben soll.
Die Fahrt war sehr schön, Landstrasse durch kleine Käffer und Klimaanlage im Auto. In Gößweinstein wollen wir frühstücken, im Cafe Greif. Die haben einen Außenbereich, keine Karte für uns und eine ältere, sehr freundliche Bedienung.
"Wir würden gern frühstücken."
"So mit Kaffe, Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade und so?"
"Ja bitte"
Und wir kriegen eine uralte Wachstischdecke, unseren Kaffee in uralten Tassen und ein feines, einfaches Frühstück. Die Tür zum Cafe Innenraum ist wie ein Zeitreiseportal - plopp biste in den 60ern! Es sieht aus wie damals mit original Bestuhlung, Lampen mit Spitzenrändern und einem unglaublichen Geruch - genau so hab ich mir den Geruch der 60er immer vorgestellt! Hihi!
Im Druidenhain angekommen hab ich mich gleich gefragt, was ich hier eigentlich mache. So schwierig zu laufen, der Wald ist voller Wurzeln und Steine. Leider waren ein Haufen Leute da, was die Wald-Wirkung etwas geschmälert hat. Trotzdem ist es schön da, diese vielen Felsen und Steine regen die Phantasie an. Während die beiden Kerle auf Höhlensuche waren , hab ich mich auf einen Stein gesetzt und den Wald auf mich wirken lassen. Plötzlich sieht man in jedem Felsbrocken Gesichter und Muster, ich stell mir vor, wie alles zum Leben erwacht, sobald die Menschen weg sind. In der Dämmerung. Ich denke an Elfen, Zwerge und verwunschene Wichtel, die unter den Steinen wohnen. Gleichzeitig halte ich mich für ziemlich albern und fühle den Märchentante-Stempel auf meiner Stirn. Ich hab das Buch dabei, das wir in dem kleinen Buchladen in Regensburg gefunden haben und fange an zu lesen. Ich fühl mich wohl auf meinem Stein und es ist ein toller Platz zum lesen!
Die Jungs kommen zurück, höhlenlos, und bleiben ein bisschen bei mir und meinem Stein, bis sie in der anderen Richtung weitersuchen. Ich lese wieder. Das Buch ist klasse, es heißt "Was kann einer schon tun" und geht um den Menschen und seiner Umwelt.
Eine Wandergruppe kommt, macht genau hinter mir Rast und nervt mit lautem Gequatsche und Gelächter. "Wo isna etz die Braatwoschd Hüttn? I brauch a Seidla und a Braatwoschdweggla! Ha Ha Ha Ha Ha!"
Die märchenhafte Waldwichtelstimmung leidet ein bisschen.
Auch beim zweiten Versuch wird die Höhle nicht gefunden und wir verlassen den Druidenhain wieder.
In Ebermannstadt gibt es ein Rock'n'Roll Cafe, herrlich! Es gibt Toast und Radler und Elvis aus den Lautsprechern! Schön, dass wir ab und zu sowas finden, ich dachte, das Lollypop wäre das einzige gewesen.
Schöner Ausflug, schöner Sonntag, schöne Ferien - VORBEI.
Auch am Montag beim Blutabnehmen denk ich mich noch zurück auf meinen Stein und zu meinem Buch - und den Waldwichteln! ;-)

Guckst du:



der Geruch war unschlagbar





siehst du die Gesichter?







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