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Samstag, 10. März 2018

"Wir sind nicht Körper, wir sind Seele"

Ich war jetzt schon 2x bei der Dame, die mich hypnotisiert. Es sind insgesamt 3 Sitzungen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich da alles richtig mache.
Es findet statt im 4. Stock eines Hochhauses in Zabo. Ich bin total aufgeregt und etwas abgehetzt, als ich ankomme. Frau P begrüßt mich sehr herzlich und freundlich und führt mich in einen Raum, der sehr neu aussieht, in rot und weiß gehalten, ein gläserner Schreibtisch, eine ergonomische Liege, ein Tischchen und 2 Sessel, die, wie ich sofort weiß, für meinen Luxuspopo zu klein sind. Und überall Buddah-Deko.
Wir setzen uns und lernen uns ein bisschen kennen, sie fragt nach meinen Beweggründen, nach meiner Kindheit, nach meinem Essverhalten und meiner Beziehung zu Mama, Kind und Mann.
Dann holt sie für mich einen bequemeren Sessel. Wahrscheinlich hab ich sehr erbärmlich ausgesehen in dem Mini-Stühlchen. Der neue Sessel ist von der Sorte entweder knapp auf der Kante sitzen und riskieren, dass die in der Mitte durchbricht oder komplett reinsetzen ohne einer Chance, sich je wieder nach vorne beugen zu können. Ich würde gerne einen Schluck Wasser nehmen - keine Chance.
Egal, Hauptsache das Ding hält.
Frau P. erkennt die Problematik meiner Geschichte sofort und haut Sachen raus, die ich nicht vermutet hätte. Abgesehen davon, dass sie großen Wert drauf legt, dass ich meiner Umwelt und mir selber mit viiiel Liebe begegne, erkennt sie Zusammenhänge und Verknüpfungen in meinem Unterbewusstsein, die mich überraschen. Nach dem ausgiebigen Gespräch beginnen wir mit der Hypnose. Dazu soll ich die Brille abnehmen, mich bequem zurücklehnen (noch weiter geht echt nicht, ich frage mich, wie ich da jemals wieder rauskommen soll) und sie setzt sich links neben mich.
Ich soll mit den Augen ihrer Fingerspitze folgen, dann die Augen schließen. Es folgt ein bisschen Autogenes Training. Dann spricht sie mit meinem Unterbewusstsein.
Ich lasse die Augen zu, hoffe alles richtig zu machen. Dieser Zustand, in dem ich bin, ist sehr entspannt. So wie kurz vorm Einschlafen. Und ich mache alles, was sie sagt. Ich hebe den richtigen Finger, ich lasse die Augen hin und herkreisen, ich atme. Soll das so sein? Müsste ich nicht weggetreten sein?
Sie sagt meinem Unterbewusstsein, dass Gemüse für mich toll ist und Chips ganz doof.
Ich höre zu. Langsam erkenne ich farbliche Muster hinter den geschlossenen Augenlidern. Ich stelle mir vor, dass das Wolken sind. Oder Nebelschwaden. Dann merke ich, dass ich husten muss. FUCK! Darf ich das? Geb ich dann nicht zu erkennen, dass ich völlig wach bin? Mist, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr muss ich husten. Ich versuche, den Hustenreiz wegzuatmen. Geht nicht. Da kommen Tränen. Ich muss jetzt wirklich husten! Darf ich die Hand vor den Mund heben?
Ich machs einfach und mein Hals ist irre trocken. Wie gerne würde ich einen Schluck Wasser nehmen, aber ich kann ja wohl schlecht mitten in der Hypnose zum Wasserglas greifen. Wobei ich da ja eh nicht hinkomme.
Frau P. sagt "ja, huste ruhig!"
Wir sagen du, weil es einfacher ist.
Sie will ein imaginäres Magenband um meinen Magen legen. Das find ich gut! Leider zieht sie es nicht fest genug, da muss ich nächstes mal was sagen. Und dann sagt sie, dass sie bis 3 zählt, und wenn sie mich an der Schulter berührt, soll ich die Augen aufmachen und mich wohl fühlen.
1 - du spürst wie deine Muskeln wach werden, streckst dich
2 - du bewegst die Finger, den Kopf und die Beine, atmest einmal tief ein und aus
3 - Augen aufmachen.
Und - ich bin ja so dankbar - reicht sie mir mein Wasser!

Ich bin ganz benommen, stehe etwas neben mir und bin mir echt nicht sicher, ob ich alles richtig gemacht habe. Aber zu Hause angekommen will ich mir ein Glas Cola einschenken und es schmeckt auf einmal nicht mehr. Wie gefärbte Brause. Das verwirrt mich. Ich bin Colajunkie seit über 30 Jahren.
Und Schokolade - ich hab sofort ein Bild vor Augen, wie Schokolade aussieht, wenn sie im Mund zerkaut wird und mit Spucke vermischt .. so ein Brei, ein Schleim ... wäääääääh!!!
... spooky

Eine Sitzung hab ich noch.
Fakt ist, ich trinke erstmal kein Cola mehr. Und halte mich mit Süßem zurück. Und ich steh voll auf Salat.
Ich nehme alles sehr bewusst wahr, meine Laune und meine Umwelt und die Leute.
Mich morgens im Spiegel mit einem "Guten Morgen liebe Sabine" zu begrüßen, fällt mir doch schwerer als gedacht. Es ist albern. Aber anlächeln geht. Und meine ewig schimpfenden und motzenden Patienten soll ich als potentielle Trainingspartner ansehen - um das freundlich-sein zu trainieren. Und das gelassen bleiben.
Das Verzeihen. Und das Abstand halten.

Wenn jetzt noch meine körperliche Hülle in diesen Sog der Glückseligkeit mit einsteigen würde,
würde ich glatt abheben! Peace!


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