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Freitag, 15. Dezember 2017

Abschied

Es geht mir schon sehr nah.
Letzte Woche haben wir uns ein potenzielles neues Auto angeschaut, einen Hyundai Tucson.
Papa hat den ausfindig gemacht.
Dann kam die Probefahrt. Während Papa sich augenblicklich in dem Auto wohlgefühlt hat, hatte ich schon beim Einsteigen Schwierigkeiten. Kurze Beine & dicker Bauch sind in einem ungewohnten Wagen eher ungut. Hat lang gedauert, bis ich Sitz und Lenkrad und alles soweit eingestellt hab, dass ich an die Pedale komm. Gurt einstecken ist eine Herausforderung. Und die Bremse ist auch ultrascharf, die musste nur anhusten und du machst ne Vollbremsung!
Lauter Schalter und Lichter, die ich erst noch zuordnen muss.
Dann der Schock - es gibt keinen CD-Player!!!
Später hab ich vom Händler, der übrigens aalglatt und knallhart ist, erfahren, dass ein CD-Player im Auto nicht mehr zeitgemäß ist und in keinem neueren Wagen mehr zu finden sei. Dafür gibts schließlich aux-Anschluss und USB.
Toll.
Aber dann, dann bin ich auf die Autobahn. Und auf einmal ist mir aufgefallen, wie leicht sich der Tucson fahren lässt. Das Lenkrad, die Schaltung, alles war irgendwie leichter, einfacher. Und leise isser! Und wenn es dunkel ist, leuchtet die Amatur in blau!
Papa hat zugeschlagen!
Komisches Gefühl. Und gestern verkündet er, dass der neue Tucson am Freitag, also heute geholt wird. Und der Zafira bleibt dann da. Wie ein Geiselaustausch.
Das war a bissl plötzlich!
Also musste ich mich heute schon von ihm verabschieden! Und der neue steht jetzt vor der Tür.
Der Opel Zafira ist weg.
Für immer.
16 Jahre!
Ich hab versucht, mich zu erinnern, wo das Auto schon überall war. Und was es schon erlebt hat mit uns. 16 Jahre ist lang, Sohn kennt gar kein anderes, Tochter hat noch den Escort miterlebt, da war sie grade im Kindergarten.
Mit dem Zafira bin ich in Mutter-Kind-Kur gefahren. Nach Hamburg, zum Bodensee, an der Ost- und Nordsee, ins Gebirge, nach Thüringen, Regensburg, Deggendorf, Konstanz, München, Frankreich ... die Kindersitze waren da drin, viele kleine und große Kinder, kichernde, angetrunkene Teenies, Kollegen, einen Chef, Andreas.
Und transportiert hat der Zafira auch alles, Koffer, Kisten, Tannenbäume, Fahrräder, IKEA-Beute, Kinderwägen, Rollatoren, den großen Mäusekäfig.
Er hat treu alles mitgemacht. So ein liebes Auto! Sarah hat mit ihm das Fahren gelernt.
Und jetzt ist er weg.
Und die Muddi heult rum, den ganzen Tag schon. Der neue, Tuco wird er heißen, ist bestimmt ein ganz tolles Auto, aber er muss sich meine Liebe erst verdienen.

Leb wohl, lieber, alter Zafira!















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