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Freitag, 22. September 2017

der Anti - Tag

Dieser Tag ist eindeutig besser als gestern. Eindeutig. Heute ist Freitag und gestern war


Ich bin gestern mit dem Gedanken aufgewacht: "fuck you, Donnerstag!"
Unter massiver Selbstdisziplinierung hab ich lächelnd und tapfer fröhlich die Patienten abgefertigt, den Papierkram gemacht und aufgeräumt. So schnell wie nur irgend möglich, weil um eins ist team Besprechung. An einem Donnerstag. Im Ernst.
Das bedeutet, meine Mittagspause, die Donnerstags EXTREM WICHTIG ist, wird drastisch gekürzt, ich kann mich und den elenden Fuß nicht hinlegen und muss in diesem Zustand nach Langwasser Nord, in die böse Praxis. Ich bin sauer. So arg, dass ich Kollegin Y. anschreibe und darum bitte, diesmal wenns geht ohne Lehrling arbeiten zu dürfen, schließlich brauch ich all meine Kraft für mich alleine. Und außerdem - seit wann dürfen frische Lehrlinge gleich im Labor dabei sein? Das ist doch erst im dritten Jahr ein Thema! Das ist die Königsdisziplin!
Es stellt sich heraus, dass der Chef diesmal nicht dabei ist (zum ersten Mal) und von seinem dauergrinsenden Sohnemann vertreten wird. Das geht absolut ok, der Grinse-Sohn sagt nämlich nix, er ist nur körperlich present. Also ziehen wir die Besprechung in einem Affenzahn durch, so dass wir um dreiviertel zwei fertig sind. Ich hau ab. 
Und genieße noch 40 Min Mittagspause daheim! Jede Minute, ganz intensiv ! 
Der Nachmittag war ruhiger als erwartet. Dass ich allein arbeiten kann, hat mich so gefreut, dass ich spontan gut drauf war. Der Azubi ist lieb und süß, aber ständig im Weg und nervt, weil man ununterbrochen babbeln und erklären muss.
So, also ich war allein und sehr zufrieden damit. Viel zu tun, aber schön einer nach dem anderen.
Und dann, ganz traditionell, um 10 vor sechs kamen die Ärzte aus allen Richtungen und haben "nur noch schnell" dieses und jenes und könnten Sie und machen Sie und tut mir leid, also dann schönen Abend noch.
Danke sehr.
Als ich aus dem Labor raus komme, ist alles dunkel. Nur noch die große Anmeldung ist beleuchtet und die arme Kollegin S. wartet noch, bis die letzte Patientin endlich raus ist. Ist immer wieder verwunderlich, wie es geht, dass alle um 18 Uhr ihren Stift fallen lassen und ich ab 18 Uhr noch einen Haufen Aufträge bekomme .. aber es hat auch sein Gutes. So kann ich prima Überstunden sammeln! 
Um viertel nach sieben bin ich daheim und um halb acht haben wir die Pizza bestellt. Per Computer, wie immer. Sohn und ich sitzen auf dem Sofa und sind albern. Die ganze Last des doofen Donnerstags entlädt sich in Gekicher und Gegacker über den Verkaufssender QVC, wo gerade ein gebräunt- und geföhnter Möchtegernschönling zusammen mit einem hysterischen Kollegen mit wahrscheinlichem Zwangsverhalten Tupperdosen auf und zu schnappen lässt. Die besten Tupperdosen der Welt übrigens! Er schnappt wie ein Weltmeister, während Föhnwelle verzweifelt versucht, den Hausfrauen am Bildschirm diese einmaligen Tupperdosen anzupreisen. 
Sohn und ich kriegen uns garnicht mehr ein, wenn du 1x einen Lachkrampf hast, dann macht das ein "nestbarer Tupperdosenberg" auch nicht besser. 
Inzwischen ist es 21 Uhr. Keine Pizza. Ich schau im Pc nach der Bestellbestätigung und finde die Bitte, anzurufen. Ich tu so und am Telefon erzählt der Pizzafritz, dass das Fax spontan kaputt gegangen ist und wir nochmal neu bestellen sollen.
HUUUUUNGEEEEER!!!!
Kurz nach halb zehn -Abendessen! 
Und zur Krönung des Tages ruft mich um halb elf Tochter an, ob ich sie nicht von der Firmenfeier abholen könnte .. bittebitte.

Hab ich erwähnt, dass ich Donnerstage nicht gut finde?

Übrigens, erst hab ich mich geärgert, dass mir einer meinen Parkplatz beim Heimkommen direkt vor der Nase weggeschnappt hat - aber am nächsten Morgen, als ich mit Tochter zum Auto laufe, sehen wir, dass der Parkplatzdieb volle Kanne angefahren wurde und eine große Delle im Auto hinten drin hat! Wär ich da gestanden, hätt ich jetzt ein kaputtes Autohinterteil!
Doch noch was positives ;-) 


1 Kommentar:

  1. Oma hats gelesen und bedauert dich sehr. arme bibi,alles wird wieder gut.

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