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Sonntag, 2. Juli 2017

Jammer-Eintrag

Fauler, verpennter Sonntag! Keine Energie, kein Ansporn, kein Bock. Nur das Wissen, was alles getan werden müsste. Wenigstens die Waschmaschine läuft, um drei Uhr Nachmittags hab ichs mal geschafft, sie ein zu schalten.
Ich müsste duschen, und Haare waschen, und mein Bett müsste neu bezogen werden. Und der Boden schaut aus .. und es wär so viel zum wegräumen!
Keine Chance. Ich lieg in der Wohnung rum wie ein nasser Sack.
Seit Tagen schon. Ich fühl mich wie ausgebrannt. Jede Bewegung kostet Überwindung, und wie gut ich mich überwinden kann, ist mir bekannt. Das Knie ist entzündet und sticht. Fuß, Rücken, Finger, Kopf - alles tut weh.
Wenn man schwimmen ist und sich im Wasser leicht und fluffig fühlt - und dann aus dem Becken steigt und meint, man sei mit Beton ausgegossen worden. Die Erdanziehungskraft hat sich verdreifacht - so fühl ich mich!
Jammer und Elend!
Weisst, endlich (!!!) ist es nimmer so heiß und man könnte wieder funktionieren - da kommt so eine bleierne Schwere daher und erstickt die Motivation im Keim.
Warum?
Möglichkeit A: das natürliche Gewicht der Sabine B. drückt sie in den Sessel zurück, immer wieder.
Möglichkeit B: die Gelenkschmerzen steuern mit eiserner Frustration die Person Sabine B.
Möglichkeit C: die Person Sabine B. ist von Natur aus eher gemütlich (also stinkefaul)
Möglichkeit D: der Organismus der Person Sabine B. ist hoffnungslos übersäuert und sollte eine Kur                           erfahren
Möglichkeit E: es ist keiner da, der die Person Sabine B. motiviert. Ermutigt. Anspornt. Anschreit.
Möglichkeit F: die Lebenssituation der Person Sabine B. ist grundsätzlich frustrierend
Möglichkeit G: der Tag ist grau



Innerlich oder zumindest in meiner Phantasie springe ich durch die Wohnung wie ein Flummi, hab Musik an und schwinge die Wäschekörbe mit Besen und Staubsauger umeinander. So wie andere das tun. Obwohl, andere schwingen den Staubsauger am Samstag und machen am Sonntag einen Ausflug mit ihrer Familie. So wie sich das gehört. Ich nicht. Ich krabbel vom Bett zum Bad zum Sofa. Aus. Und Sohn steht um 14 Uhr auf. Und Tochter ist erst garnicht da. Schönes Familienidyll.
In der Theorie hört sich das alles super an - stürz dich am Samstag auf den Haushalt, dann kannst du am Sonntag ohne schlechtem Gewissen ausruhen und schöne Dinge machen. Soweit die Theorie.
Praktisch kann ich das nicht umsetzen. Es läuft einfach nicht. Aufstehen, frühstück, einkaufen, Waschmaschine, aufräumen und immer kommt was dazwischen! Ein Kind, eine Sendung, ein Anruf, ein Sofa, ein Laptop. Und dann reicht die Zeit nicht weil ich am Nachmittag in eine Art Wachkoma falle - müde wie nach 3 Tagen Party - mich hinlege und beim Aufwachen denke "aus weia jetzt musste aber Abendessen machen!"
Kochen - Essen - Tag vorbei
Und dann kommt Sonntag und ich bin platt und müde und voller schlechtem Gewissen, weil die Arbeit noch genauso daliegt wie am Tag zuvor. Und am Tag zuvor. Und am Tag zuvor.


Jetzt kommt die ultimative Lösung!

1. Geh unter der Woche früher ins Bett
Dann biste 2. nicht mehr so müde die ganze Zeit
3. Spann deine Kinder ein unter der Woche was weg zu räumen
4. Lass die Waschmaschine auch unter der Woche laufen
5. Du stehst ca 8 Uhr auf am Wochenende (Kreuz), nicht lang frühstücken sondern loslegen!
6. hör auf zu denken
7. .... heul hier nicht rum sondern reiß dich zam !

immer dieses Gejammer. Immer das selbe. Andere schaffen das auch!
Andere schaffen vieles auch, was ich nicht schaffe!
Ich geh jetzt Haare waschen, sonst versinke ich in Selbstmitleid!



Hier, ein Schwan der gärtnert


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