Mausloch

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Sonntag, 13. Oktober 2019

keep smiling - it confuses people

Ich hab mir mal Gedanken gemacht.
Die vergangene Woche hat mich dazu angeregt, schließlich ging es ums nackte Überleben! Die Kernfrage war: "Wie überlebe ich diesen Arbeitsalltag weitgehend unbeschadet?"
Wir sammeln Fakten.

  • Durch die Grippeimpfungen hab ich ununterbrochen Patienten da
  • Der Laborkalender ist die ganze Woche überbelegt
  • Es kommen ungewöhnlich viele Sonderaufträge aus der Sprechstunde dazu
  • Der Lehrling ist krank, daher arbeite ich in zwei Zimmern gleichzeitig
  • meine persönliche Belastungsgrenze hat schon "guckguck" gesagt
Wie also, verdammt noch mal, soll ich das alles schaffen? Alleine. Und das ganze wird gekrönt von ständig einschlafenden Händen und Gelenkschmerzen, die gut über die ganze Sabine verteilt sind.

Wir sammeln Vorschläge.

  • krankmelden
  • Sitzstreik (aber nur auf dem Stuhl, nicht auf dem Boden. Das sieht unästhetisch aus, wenn ich aufsteh)
  • Der Verwaltung meine Kapitulation einreichen
  • weinen
  • lautstark jammern (wenig Effekt)
  • den Forrest Gump machen und einfach nicht drüber nachdenken
  • die ganze verflixte Chose mit Humor nehmen
Die Lösung: Ich nehm's mit Humor! Das ist so verzwickt und ausweglos, da kannste eigentlich nur drüber lachen. Ich bin außerdem in der Lage, mich selber auszutricksen, indem ich einfach saufreundlich bin und ständig lächle. Hab ich festgestellt und es funktioniert! Da fühl ich mich besser und arbeite ruhiger. Macht auch Sinn, wenn man ruhig ist, solange man eine Nadel in der Hand hat! Ich bin so lieb, die Patienten bewerfen mich schon mit Süßigkeiten und 1-Euro-Stücken, sogar ein Glas selbstgemachte Marmelade wurde mir verprochen!
Ich hab ab dem 2. Patienten morgens schon Stau, weil alle gleichzeitig kommen und einige der Ärztinnen schon mehrere "Notfälle" parat haben, die sofort Blut lassen müssen! Jetzt gleich! Sonst Katastrophe.     Also was solls? Ich nehm's , wie es kommt und arbeite vor mich hin. Wenn ich hektisch werde, treffe ich keine Venen und mach sowieso nur Fehler. Nee, das lohnt nicht. Tief durchatmen und einen nach dem anderern dran nehmen. Dränglern biete ich an, auf dem Schoß  des anderern Platz zu nehmen, wenn sie jetzt sofort dran kommen müssen, aber das wird dann doch abgelehnt, wenn auch grantig und grummlig. 
Nicht mein Problem!
Wenn sich Leute beschweren, dass es so lange dauert, dann stimme ich einfach zu! Ich würd auch nicht gern lange beim Arzt warten. Einfach mal "ja da haben Sie Recht, das ist nicht schön" sagen und dann nichts mehr. Nur lächeln.
Lächeln und winken.
Nicht mein Problem!
Ich bin Sabine B., ich bin (morgen) 49 Jahre alt und ich arbeite so, wie es mir passt! Ich bin gut und ich bin schnell und das ist meine Art.
Friss oder geh weg!
Das hat mich letzte Woche weitgehendst gerettet. Das doofe ist nur, selbst wenn ich die Ärzte und die Patienten im Griff hab - ich muss doch Überstunden machen, es sammelt sich einfach zuviel wichtige Arbeit an und wenn ich das nicht erledige, schade ich mir selber. Also bleib ich jeden verflixten Tag länger da. Und was sacht die Verwaltung? Die sagt: Das darfst du nicht! 
Tja .. da bin ich mal auf Rückmeldung gespannt, wenn meine Arbeitszeitkarte bearbeitet wird!
Bin schon etwas auf Krawall gebürstet und wild entschlossen, mich zu behaupten.
Und ich werd mich auch nicht mehr vergleichen lassen mit irgendwelchen anderen Kolleginnen, die die selbe Arbeit in der halben Zeit schaffen und NIE! Überstunden eintragen und sowieso kein Problem mit der Zeit haben. Und 20 Jahre alt sind. Und dünn wie eine Fee. Und gesund.Und die Arbeit so schnell machen können, dass es garnicht mehr nötig ist, gründlich und gewissenhaft zu sein! 
Hauptsache schnell. 
Oberfläche zählt mehr als Tiefgang.
Das alte Thema.
Hab ich nicht mehr nötig, wer bin ich denn? Nee nee ich zieh mein Ding durch und lass mich nicht beirren.
Glückwunsch an die anderen Kolleginnen, wir sprechen uns in 30 Jahren wieder.
Ich reg mich nicht auf. Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
Nur lächeln.
Lächeln und winken.
Und LMAA denken!


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