Mausloch

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Sonntag, 13. Januar 2019

Platzregen vs. Zahnputzbecher

Heute hab ich es tatsächlich geschafft, den kompletten Tag zu verplempern. Nur faul irgendwo rumliegen, Märchen gucken, essen und schlafen. Mit begleitendem schlechten Gewissen.Am Besten, ich schiebe es mal wieder aufs Wetter. Verregnete Sonntage darf man verpennen!
Immerhin hab ich es vorhin, als es draußen langsam dunkel wurde, vom Bett ins Bad geschafft und sitze jetzt mit Handtuch um den Kopf am Pc.Vielleicht schaffe ich es auch noch, ein T-Shirt zu bügeln, dann hätte ich morgen in der Arbeit was zum Anziehen. Wäre eine Überlegung wert. Und kochen muss ich auch noch. Heute gibts Taccos, auf Wunsch des Sohnes. Noch nie gemacht.
Gestern war ich fleißig. Erst zum Einkaufen mit dem Papa, dann alles verräumen (was anstrengend ist!) und dann den Tannenbaum verschwinden lassen, nie finde ich die passende Schachtel zu den Kugeln und Glöckchen und dem ganzen Glanz. Und während ich mich rat- und hilflos an den Tisch setze und keinen Plan mehr hab, räumt Papa wie batteriebetrieben wild umeinander, verstaut alles und trägt die Kisten in den Keller, während ich mich vom Tisch erhebe. Beeindruckend. (beides).
Und dann der Mausstall. Mäxchen Huber lebt im Lotterkäfig, wir müssen das Tier befreien - wenn das Sandbad vor Mäusebemberle nicht mehr zu sehen ist, ist's Zeit. Sohn hilft so gut er es vermag - er geht mit Mäxchen Huber nach oben und gibt ihm ein Privatkonzert. Und Papa und ich misten aus. Saugen, kehren, verrutschen Kommoden, waschen, füllen auf, füllen ein, dekorieren und saugen den ganzen Schamott vom Teppich. Der Käfig ist wieder bezugsfertig und wir rufen die Herren von oben runter.
Max die Maus rennt durch die neue Käfiglandschaft und kundschaftet jede Ecke aus, er wuselt da drin rum und kann es nicht fassen, dass wir schon wieder alles verändert haben.Der ganze schöne Modergeruch ist futsch.
Herrlich zum zuschauen!
Und zum Schluss des Fleißig-Tages mit Sohn zusammen Abendessen kochen. Wer sich beim Maus-Ausmisten drückt, muss kochen. Es gab Tomaten-Zucchini-Gratin und Kartoffelbrei. Daumen hoch!
So das war gestern. Das kann man ohne weiteres schreiben.
Im Gegensatz zu heute. So wenig Wochenende und einen Tag davon voll verpennt!
Wenn die nächste Woche genauso ... "herrausfordernd" wird wie die vergangene, kann ich mich eigentlich direkt wieder ins Bett verkriechen. Das Verhältnis Arbeit vs. Angestellte ist zu vergleichen mit Platzregen :vs. Zahnputzbecher. In Null komma Nix voll und am Überlaufen. Ich lauf auch über. Immer wieder.
In meiner Zeitschrift Lea hab ich einen Beitrag über die Generationen gelesen. Wir werden alle eingeteilt!
Die Jahrgänge 1922-1955 sind die Traditionalisten [...] diese Generation gilt als loyal, fleißig, bodenständig und eher konservativ. Dann kommen  die Jahrgänge 1955-1965, das sind die Babyboomer [...] Arbeiten hat einen hohen Stellenwert bei ihnen. Dann komm ich, Jahrgang 1965-1980, wir sind Generation X , wir haben die Arschkarte. Viel Stress-wenig Freizeit-Unzufrieden. Die Jahrgänge 1980-2000 ist die Generation Y [...] Arbeit soll Sinn und Spaß machen, Karriere ist weniger wichtig. Und zum Schluss Jahrgang 2000-2010 Generation Z [...] Sind weniger optimistisch als die Vorgänger und trennt Arbeit und Privatleben strikt.
In dem Artikel steht, dass Generation X als gut ausgebildet, ehrgeizig und selbstständig gilt, aber eben auch als unzufrieden, weil sie mehr als der Durchschnitt an Arbeit erledigen muss.
Da kannste mal sehen! Demnach haben die Tochter und die Nichte die beste Generation erwischt.
Ob man das überhaupt so über einen Kamm scheren kann? Der Bericht bezieht sich ja auf Statistiken. Allerdings gibt es schon Unterschiede in der Arbeitsmoral, klar. Während ich einen eingebrannten Respekt vor Vorgesetzten hab und die mir aufgetragene Arbeit nicht im Geringsten anzweifel oder zu ändern versuche, gehen jüngere Kolleginnen ganz anders mit ihren Aufgaben um. Da wird auch schon mal locker mit dem Chef diskutiert. Da werden auch Forderungen angesprochen, was ich mich nicht trauen würde.
Warum eigentlich? Was würde passieren? Aber so hab ichs gelernt, der Chef ist der Boss und steht zwangsläufig über mir, also kusch! Als ich Lehrling war, machten die ausgebildeten Angestellten fast einen Kniefall vor dem Arzt. Jetzt bin ich die ausgebildete Angestellte.Und die Lehrlinge heute? Denen ist es egal, ob die Arbeit gemacht wird oder nicht, ob sie es gut machen oder nicht, ob sie mit ihrem Handy in der Hand erwischt werden oder nicht. Die sind total abgeklärt und haben irgendwie keine Arbeitsmoral. (Bis auf unsere Azubine, die ist klasse!)
Also wenn man es von oben betrachtet, ist die Generation vor mir ehrfürchtig, meine respektvoll, die danach locker und die neue egalt nur rum.
Ich wär gerne etwas lockerer. Aber ich kann nicht aus meiner Haut. Wahrscheinlich bin ich für eine Neuausrichtung schon viel zu alt. Ich kann mit dem Chef nicht locker reden! Geht einfach nicht.
Muss ich auch erstmal nicht, er ist krank und kommt vorerst nicht in die Praxis.
Immerhin. Aber ich muss hin. Morgen schon.
Ich versuch ja grade, mir einzureden, dass mir die Arbeit Spaß macht. Da ist schon ein Fitzelchen Wahrheit dran, die Arbeit ist ok - nur das drumherum stimmt nicht. Ich bin für Stress nicht gemacht, obwohl meine Generation den Stress gepachtet zu haben scheint. Ich bin langsam, gründlich und ruhig.
So.
Und deswegen geh ich jetzt langsam ins Bad, um mir gründlich die Haare zu föhnen und danach kann ich ruhig mal anfangen, das Abendessen zu machen.
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und mein Shirt zu bügeln!

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