Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Sonntag, 18. Februar 2018

Zukunftsvision

Im Gegensatz zum schönsten Tag, an dem du dich von deinen Kollegen mit einem lachenden "schönen Urlaub!" verabschiedest, ist auch irgendwann der fieseste Tag da. Der Tag, an dem du deine Fingernägel kurz schneidest, besonders gründlich duscht und schaust, ob deine weißen T-Shirts gebügelt sind - der letzte Tag des Urlaubs, der Anti-Tag, der Tag des Bösen, Devil-day.
Ich weiß, dass ich heute früher ins Bett muss und vor allem, dass ich schnell einschlafen sollte. Ich weiß, dass ich nicht gemütlich um 10 auf dem Sofa frühstücken kann und ich weiß, dass mir ab morgen der Fuß wieder elendiglich weh tun wird. Die Kollegin Pappnase wird mich wieder mit einem fröhlich geschmetterten "Guten Morrrgeeeen! Naaaa? Ausgeschlafen??? Jetzt gehts wieder los, gell?!!" empfangen wird und ich ihr dafür spontan die frisch manikürte Faust ins Gesicht schlagen möchte. Ich weiß, dass mich die Patienten morgen wieder blöd von der Seite anquatschen werden und dass mich keine der russischen Omas je verstehen wird, wenn ich frage, ob sie schon einen Urinbecher bekommen haben. Sie werden nicken, dümmlich grinsen und keine Ahnung haben, was ich von ihnen will. Die Reisekollegin wird zu mir ins Labor kommen, genau dann, wenn mir die Felle davon schwimmen und ich in Panik gerate, wie ich das alles noch zeitlich schaffen soll. Dann wird sie mir erzählen, wo sie wieder überall war und was sie gesehen hat und was die Tochter gesagt hat und was und zu wem und warum. Und ich werde interessiert zuhören, weil ich nett bin, und im Geiste den Zeiger der Uhr ticken hören. Dann wird Kollegin Strafzettel kommen und mich ermahnen, weil ich irgendwann irgendwo eine Unterschrift vergessen hab oder einen Zettel abgeben muss oder sonst irgendwas schmählich vernachlässigt hab. Alle werden um 13 Uhr schlagartig die Praxis verlassen und ich versuche in aller Hektik, fertig zu werden. Dann werde ich einkaufen fahren, (keine Ahnung, was es gibt), heim kommen, aufräumen und resigniert aufs Sofa fallen. Aber halt, nein stimmt nicht - das Sofa ist ja besetzt mit dem Dauer - Serienschauer Papa, der Nachtschicht hatte und somit zu Hause ist. Ich werde daraufhin nach oben gehen, mich ins Bett legen, verschlafen und erst irre spät das Abendessen machen.
Man nennt es:  MONTAG

Was hilft? positiv denken! Ununterbrochen. Und den Tipp von Waldfeger in Betracht ziehen - sich einen mentalen Rückzugsort schaffen, ein Refugium, in das man flüchten kann, wenn sich der Montag genauso verhält wie beschrieben oder einfach wenn Flucht eine Option ist.
Ich denke da spontan an einen Strandkorb, der den (shit)storm von hinten aufhält, der mich abschirmt und den Blick auf die See garantiert. Mit den Zehen im warmen Sand und dem Duft von Seetang, Salz und Meer. Ich seh Möwen, die "Meins!" kreischen und Krabben, die seitlich an meinem Korb vorbeikrabbeln. Muscheln, ovale Steine und die Wellen, die das Sonnenlicht brechen.
Da kann man es aushalten. Und kein böses oder nerviges Wort kommt von hinten durch den festen Korb.
Das Polster ist weich, sandfrei und rot/weiß gestreift.Auf dem Klapptischchen steht eine Tasse Kaffee und ich setzte mir eine Sonnenbrille auf, die alles in ein sanfteres Licht taucht.Bei Bedarf kann ich den Strandkorb auch rundum schließen. Wenn der Wind zu arg weht.
Ich bin dann mal weg




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